Wer möchte nicht gern mit dem eigenen Blog Geld verdienen? Und sei es nur zur Refinanzierung der Kosten. Aber es sollte fair ablaufen. Was ich da gerade als Email erhalten habe, haut dem Fass den Boden aus. Wer denkt sich so etwas aus? Ich werde im Folgenden nicht die Email in den Artikel kopieren, aber ich werde sie beschreiben.
Ich bin bei einem Blog-Vermarkter registriert. Von dem bekomme ich immer mal wieder ein Angebot zu einem Artikel-Auftrag. Ich hatte das irgendwie mal recht weit eingegrenzt. Aber irgendwie funktioniert das nicht so, wie ich mir das vorstelle. Jedenfalls schickten die mir ein neues Angebot. Irgendein Getränk und so etwas sollte ich beschreiben. Und ja nicht zu viel Geld verlangen. Dabei hat der Auftraggeber so etwas verlangt, ja verlangt:
- Mindestens 600 Worte, lieber noch einige mehr
- Ein thematisch passendes Foto zwingend erforderlich
- der bezahlte Link im oberen Bereich des Artikels
- 19 so genannte „Proof-Keywords“ – also Suchwörter, die besonders wichtig sind
- Keine Verlinkung nach extern, vor allem nicht zur Wikipedia
Also damit wir uns richtig verstehen: 3 Prozent der verlangten Wörter sollen wichtige Keywords sein. Alle anderen Wörter sind nur schmückendes Beiwerk. Also wie bei den Simpsons: „Bla bla bla, unbekanntes Wort, bla bla bla„. Und das Foto. Haben die Leute eigentlich eine Ahnung, dass Fotos im Allgemeinen Geld kosten? Wie kommen die dann darauf, keinen vernünftigen Preis für den Artikel zu akzeptieren? Und wo ich den Link unterbringe, soll man bitteschön immer meine Sache sein lassen. Ach ja, und wohin ich verlinke, auch. Ich lasse es mir nicht nehmen, auf andere Blogs und eben auch die Wikipedia zu verlinken. Wer kommt auf solche seltsamen Ideen?
Ja, auch ich suche nach Wegen zur Monetarisierung des Blogs. Bisher kann ich mich so sehr nicht beschweren. Meine eingeblendete Werbung macht da viel aus. Und selbst wenn hier und da mal ein Artikel erscheint, für den ich Geld bekomme (was selten genug vorkommt, da ich auch meine Richtlinien habe), dann lasse ich mich nicht so einengen. Dann verzichte ich lieber.
Aber das Angebot, was ich da weiter oben beschrieben habe, spottet eigentlich jeder Beschreibung. Und wenn ich zu dem Blog-Vermarkter schaue, dann sehe ich, dass es tatsächlich eine ganze Menge Blogger geben muss, die sich auf so etwas einlassen. So ein Angebot schnürt doch die eigene Meinungsbildung ab. Was soll da als Artikel rauskommen? Nein, das muss ich mir nicht antun.
Im Übrigen habe ich festgestellt, dass die ganzen SEO-Klitschen, die bei mir einen Artikel möglichst kostenlos abkippen wollten und denen ich das Angebot gemacht habe, ein ganzes Themengebiet irgendwie als „Powered by XYZ“ gegen Geld zu vermarkten, toter Mann spielen. Nicht mal eine Absage, nicht mal ein Gegenangebot. Nichts. So viel zur Wertschätzung gegenüber Bloggern. Die sollen mich doch alle in Frieden lassen.
geh liebe arbeiten