Ja, ich habe zum Thema Griechenland gestern ziemlich daher geledert. Ich habe da aber noch ein paar weitere Gedanken, die hierzu passen. Wichtig zu wissen ist, dass ich nach wie vor davon ausgehe, dass das einfache griechische Volk nichts für den Zustand Griechenlands kann. Es sind die allgemeinen Zustände. Aber ich denke auch, dass die Euro-Gruppe zum Teil mit verantwortlich ist.
Also: Als Griechenland dem Euro beitrat, sollen diverse Dinge nicht gestimmt haben. Man hat wohl sehr lax kontrolliert, wenn man das so richtig sieht. Jetzt ist es natürlich ganz einfach, mit dem Finger auf irgendwen zu zeigen. Mein Eindruck ist, dass es Griechenland nicht wirklich in den Euro geschafft hätte. Ob das wirklich stimmt, weiß doch niemand. Erzählt wird da viel.
Die Banken haben immer unterstützen müssen. Und die Schulden wuchsen. Nun konnte Griechenland die Währung nicht abwerten, um die Schulden in den Griff zu bekommen. Und so ungefähr muss das ganze Dilemma mal gekommen sein. Da Griechenland wahrscheinlich nicht stark genug ist, konnte das Land die Schulden nicht bedienen. Und deshalb wohl auch die Hilfspakete.
Nun geht nichts mehr vor oder zurück. Aber mein Eindruck bleibt nach wie vor, dass die griechische Elite zu wenig damit zu tun hat, das eigene Land zu unterstützen. Und es kann auch sein, dass die Hilfszahlungen, die die Euro-Gruppe leistet, ungefiltert zu den Banken fließen. Wie gesagt, im Kleinen habe ich das auch erlebt: Vor meiner eigenen Privatinsolvenz. Was auch immer ich einnahm, ging so zu den Gläubigern, dass ich handlungsunfähig war. Ich denke schon, dass so etwas vergleichbar ist.
Keine Frage, Schulden müssen bedient werden oder sonst eine Lösung gefunden werden. Es ist das oberste Ziel, ein Land wie Griechenland wieder handlungsfähig zu machen. Irgendwie scheint genau das fehlzuschlagen. Immer und immer wieder. Klar, so, wie das lange Zeit gelaufen ist, sorgt das nicht unbedingt für Vertrauen, dass sich die Situation Griechenlands jemals ändert. Und dann werden Maßnahmen gefordert, die nicht ein Stück weiterhelfen können.
So, wie das derzeit läuft, kann Griechenland nichts gewinnen. Was aber Griechenland nicht gemacht hat, ist den Laden aufzuräumen. Jetzt, da es zu spät ist, stellt sich die Euro-Gruppe hin und erzählt einen von fehlender Kooperationsbereitschaft Griechenlands. Meine Vermutung ist aber, dass die Gläubiger – also Internationaler Währungsfonds und Banken und so – ebenfalls unkooperativ sind. Und die griechische Elite beteiligt sich zu wenig an der Behebung der Misere.
Natürlich ist es Quatsch, bei einem Land, das derart am Boden liegt und kaum Konsum hat, eine Mehrwertsteuer-Erhöhung durchprügeln zu wollen. Aber wenn alle anderen Trümpfe nicht stechen, werden wohl auch solche absurden Maßnahmen ergriffen.
Am Ende wird das Europa nicht mehr das sein, was man sich einst ausgemalt hat. Ökonomische Interessen stehen immer mehr im Vordergrund. Man dürfte sich dann langsam fragen, wer alles bei solchen Entwicklungen Schaden nimmt. Wie gesagt: Dem griechischen Volk kann man keinen Vorwurf machen. Es sind die Staatslenker, die Banken und die finanziellen Eliten des Landes, denen man Vorwürfe machen kann. Das aber hilft dem Land nicht weiter.
Europa wird sich verändern. Es gibt ausschließlich Verlierer, außer bei den Geldgebern. Das ist die wirkliche Katastrophe. Jetzt droht das Chaos für das gebeutelte Land. Und das – mal ehrlich – kann keiner wollen. Die griechische Politik hat sicherlich ihren Teil zu der Situation beigetragen. Wer aber die Eurozone zusammenhalten will, darf Griechenland nicht fallen lassen.
Schuldig ist auch der EU Binnenmarkt,
dieser muss wieder weg und TTIP nicht kommen.
Dann hat auch Griechenland eine Chance.
Man kann nicht unterschiedliche Märkte zusammen werfen,
da frisst der eine den anderen auf.
Binnenmärkte können nur dort zusammen gebracht werden,
wo sie gleich stark sind.
Und der ganze Blödsinn hat überhaupt nix mit dem Euro zu tun.