Ich hatte gestern viel zu tun, und so habe ich es erst viel später mitbekommen: Weltweit war Facebook für etwa eine Stunde nicht erreichbar. Das war innerhalb kurzer Zeit bereits der dritte weltweite Ausfall. Und es gab viele hektische Reaktionen. Auf einmal waren auch alte Artikel von mir wieder hoch aktuell. Aber haben wir es überlebt? Oder sind wir in eine Art Paralleluniversum übergewechselt? Einer der größten Trends in den sozialen Netzwerken war gestern das Hashtag #facebookdown.
Es war gestern etwa 21 Uhr, als es begann. Dunkle Wolke zogen auf, und es kam zur Apokalypse. Millionen und Abermillionen von Internet-Nutzern irrten paralysiert durch die Weiten des Internet auf der Suche nach Facebook. Das über 1 Milliarde Nutzer zählende soziale Netzwerk hatte lapidar erklärt „Sorry, something went wrong“ oder halt „Ooops, da ist etwas schief gegangen“ oder so. Jedenfalls war Facebook kaputt, und viele Nutzer mussten sich mit anderen Dingen beschäftigen.
Plötzlich wurde der Partner wieder wahr genommen, die Schönheit der Welt in diesem „Draußen“ erkannt und so etwas. Es gehen Gerüchte um, als ob in 9 Monaten von erhöhter Geburtenrate erzählt wird und auch eine höhere Scheidungsrate feststellbar sein könnte. Und da es einen signifikanten Anteil von Facebook-Nutzern gibt, die das Internet ohne Facebook gar nicht mehr bedienen können, waren die dann einfach mal von jeglicher Information ausgeschlossen. Dabei ist doch klar, dass Facebook nur ein geborgtes Internet ist.
So eine Flut von Ausfällen bei Facebook, wie es derzeit heißt, ist aber nicht neu. So etwas gab es auch letztes Jahr, wie man hier, hier und hier liest. Aber dreimal in einem Monat ist schon eine Leistung. Kein Wunder, dass es dann heißt, dass Twitter eine Alternative wäre. Was passiert ist, wird man entweder erfahren oder darüber spekulieren. Und blöd ist es, wenn Dienste, die mit Facebook verheiratet sind, dann auch nicht funktionieren. Und dumm, dass es seltsame Nachwirkungen zu dem Ausfall gab.
Alles in allem scheint aber Facebook nun wieder zu laufen. Die Nutzer können wieder Katzenbilder und heftig.co-Ausdünstungen teilen, und endlich kann wieder Farmville bewirtschaftet werden. Eines sollte aber klar sein: Es gibt auch eine Welt außerhalb von Facebook.