Leute, haut eure Android-Smartphones weg. Die werden eh pausenlos angegriffen. Es wird nichts mehr, schaffen wir uns doch andere Geräte an. Oder so. Ich habe schon im Zuge von Stagefright erzählt, dass man sein Android-Smartphone weghauen soll. Und ich habe meine Meinung noch nicht geändert. Wahrscheinlich wird mein nächstes Smartphone ein anderes Betriebssystem beherbergen. Wer weiß das schon? Aber jetzt mal zum Thema.
Shuanet, ShiftyBug und Shedun – solche klangvollen Namen werden derzeit ins Rund gehauen. Das sollen Hacks sein, die derzeit die Runde machen und um die 20000 Apps für das weltweit am meisten verbreitete mobile Betriebssystem bedrohen oder kompromittieren – oder beides. Die Infekitonen betreffen Apps wie Facebook, Twitter, Snapchat und Co. Also irgendwie alles, was im weitesten Sinne etwas mit sozialen Netzwerken zu tun hat. Auch Google Now soll darunter sein.
Und jetzt kommt’s: Es handelt sich um geklonte Versionen der Apps, die auf irgendwelchen obskuren Seiten ihr Dasein fristen. Natürlich lädt man Apps nicht aus dem App Store herunter, sondern ausschließlich über vertrauenserweckende Seiten, bei denen Werbeblocker, Scriptblocker und Antivirus und so etwas ganz schön aus der Puste kommen. Jedenfalls sollen die kompromittierten Apps Zugriff auf sensible Daten des Smartphones haben. Und Software wird auf System-Ebene infiziert. Also ganz tolles Zeug, was man sich da an Land gezogen haben kann, nicht wahr?
Aber mal ehrlich: Installiert sich wirklich irgendwer irgendwelche Apps, die nicht im App Store zu finden sind? Die sind in den meisten Fällen überprüft und von den Betreibern des Stores – beim Play Store von Android natürlich Google – freigegeben. Wer halt der Meinung ist, dass man auch gern mal Apps von irgendwelchen zwielichtigen Seiten, auf denen man vielleicht herum irrlichtert, herunterladen muss, der muss das eben tun. Für solche Nutzer würde ich aber auch jegliche Ansprüche für unwirksam erklären.
Es heißt ja nicht umsonst, dass Software generell nur aus vertrauenswürdiger Quelle installiert werden soll. Gerade wer technisch nicht versiert ist, sollte auf irgendwelche Experimente verzichten. Aber nein, da werden die Handys gerootet, es wird Software von schmutzigen Seiten installiert, und dann schreit man um Hilfe. Nee, Freunde, so nicht.
Davon abgesehen, ist Android trotz allem nicht das beste mobile Betriebssystem, wenn es um die Sicherheit geht. Man kann da über iOS und Windows Phone schimpfen, wie man will, aber bei denen ist der Sicherheitsanspruch wesentlich höher. Vielleicht sollte hier Google mal Android generell auf den Prüfstand stellen. Denn mich würde es nicht wundern, wenn aufgrund der pausenlosen Schreckensmeldungen der eine oder andere Nutzer mehr auf eine andere Plattform umsteigt.