Die Leipziger Verkehrsbetriebe sind mal wieder in der Diskussion. Zankäpfel sind neue Haltestellen. Und ich lache mal ganz laut vor mich hin. Die LVB können aber auch nichts richtig machen. Da will das Unternehmen den Kunden entgegen kommen und die Abstände zwischen den Haltestellen verkürzen. Und schon gibt es riesige Diskussionen dazu. Die Medien sind da sehr lustig unterwegs. Schauen Sie mal:
Ob es nun im südöstlichen Innenstadt-Bereich oder im nordwestlich gelegenen Stadtteil Gohlis ist: Die Straßenbahn bekommt neue Haltestellen. Oder sie sind schon da. Auf der Strecke der Linie 16 befindet sich seit längerem die Haltestelle Härtelstraße. Die wurde gebaut, weil die Entfernung zwischen Rossplatz und Bayrischem Bahnhof sehr weit ist. Ähnlich ist es mit der künftigen Haltestelle Springerstraße auf der Gohliser Straße. Eigentlich eine gute Sache.
In Gohlis ist einfach mal die Entfernung zwischen Nordplatz und Fritz-Seger-Straße etwas groß. Deshalb wird dort gerade eine Haltestelle gebaut. Das liegt an dem Umstand, dass dort viele Leute wohnen und ein Kindergarten sich dort befindet. Und also wird in den nächsten Tagen dort eine neue Haltestelle entstehen. Die sind da heftig am Bauen. Soweit der gute Teil der Geschichte, die man durchaus unterstützen und gut finden kann.
Jetzt gibt es aber die Zeitung mit den großen Buchstaben auf der ersten Seite. Die bezeichnet das Ganze als „Haltestellen-Trick“. Die unterstellt der LVB, die Fahrgäste „abzuzocken“ und so etwas. Die zwei genannten Beispiele sind ja nicht alle. In Richtung Connewitz gibt es zwischen dem Wilhelm-Leuschner-Platz und der Hohen Straße seit einiger Zeit die Haltestelle Münzgasse, um die Universitätsbibliothek bedienen zu können. Und schon stellt sich die BILD hin und behauptet, dass das einfach eine Masche ist, um die Fahrgäste abzukassieren.
In Leipzig ist es ja so, dass es ein Kurzstrecken-Ticket für 1,80 Euro und ein Normalstrecken-Ticket für 2,50 Euro gibt. Die Argumentation der Springer-Presse ist, dass zusätzliche Haltestellen dafür sorgen würden, dass man mit einem Kurzstrecken-Ticket nicht mehr weit käme und damit das Normalstrecken-Ticket attraktiver wäre. Jedenfalls sieht es so aus, dass die mal wieder kein gutes Haar am Verkehrsunternehmen lässt.
Was ist denn das nur für ein Dreck? Die LVB müssen attraktiver werden. Das ist nun einmal ein Vorhaben, was sie haben. Und da eh die Zeitkarten und Normaltickets immer im Vordergrund stehen, ist es für das Unternehmen doch sicherlich kein erstrebenswertes Ziel, durch zusätzliche Haltestellen die Kurzstrecken-Tickets unattraktiv zu machen. Ich halte das für ausgemachten Blödsinn, was da das Springer-Organ erzählt. Zumal ja auch eine Vorgabe der Stadt umgesetzt werden muss. Aber was weiß ich denn schon?
Ich muss doch als Autofahrer auch damit leben, dass durch die zusätzliche Haltestelle in Gohlis die Gohliser Straße weiter ausgebremst wird. Es ist eh beschwerlich, in Leipzig eine Straßenbahn zu überholen, wenn sie in keinem gesonderten Gleisbett fährt. Aber rege ich mich auf? Eher nicht. Das sind eben solche Dinge, die zwar Einschränkungen bringen, aber im Endeffekt die Straßenbahn vielleicht attraktiver machen. Und insofern halte ich das Vorhaben doch für gut. Und die Schimpferei der BILD ist Unfug und regt nur unnütz die Gemüter auf.
Ich sehe das leider ähnlich wie die Bild.
Liegt aber wohl daran das gerade eine von mir bevorzugte
Linie da extrem betroffen ist.
Die 9 hat nun schon 2 neue Haltestellen bekommen (Steinplatz!) die mir es unmöglich machen noch die Kurzstrecke zu lösen auf den Strecken die ich so ca. 2x die Woche brauche.
Eine Monatskarte benötige ich sonst nicht.
Erledige meine Wege sonst zu Fuss oder mit dem Fahrrad.
Also für mich heißt das dann ca. 10 € mehr im Monat, einfach 5 Haltestellen fahren auf Risiko oder nach 4 aussteigen und stück laufen.
Und ich bitte Dich vom Roßplatz bis zum Bayerischen war es zu weit?
Das ist wohl ein Witz?
Ha Halle machts anders rum, lol