Viele Download-Freaks werden sich da wohl freuen. Die Torrent-Seite The Pirate Bay muss nicht unbedingt von den Providern gesperrt werden. Die Musik- und Filmindustrie hatte das angestrebt. Nun ist es aber nicht in jedem Fall so, dass das passieren muss. Und das ist unter dem Strich ein ziemlich harter Schlag für die weltweiten Rechteinhaber, denen das Netzwerk schon lang ein Dorn im Auge ist.
The Pirate Bay ist vielen bekannt dafür, dass dort rechtswidrig Musik quasi umlizenziert wird und zum Download angeboten wird. Das Gleiche passiert mit Filmen und Spielen und so. Das Torrent-Netzwerk liegt immer wieder im Clinch mit den Behörden. Sie wurden immer wieder gesperrt und haben woanders wieder geöffnet. Es war immer wieder ein Katz-und-Maus-Spiel. Und die Rechteinhaber wollten das Netzwerk gesperrt wissen. Und das klappt jetzt nicht so ohne weiteres.
Auf dem Bezirksgericht von Stockholm wurde jetzt das Urteil gesprochen, dass der Breitband-Anbieter Bredbandsbolaget das Torrent-Netzwerk The Pirate Bay nicht sperren muss. Eigentlich wollten die Konzerne wie Universal Music und Co. erreichen, dass der Anbieter der Zugänge – also in Deutschland eben die Deutsche Telekom oder Unity Media oder Kabel Deutschland und Co. – für Urheberrechtsverletzungen seiner Kunden haftbar gemacht werden kann, wenn die in Schweden entwickelte Seite nicht gesperrt werden würde.
Der schwedische Anbieter aber konnte erfolgreich seinen Standpunkt darlegen. Schließlich versorgen sie ihre Kunden nur mit einem Breitband-Anschluss und stellen die flüssige Versorgung mit der Information sicher. Und das Gericht war der Meinung, dass Breitband-Anbieter nicht wegen der Beihilfe zu Straftaten beschuldigt werden können. Und deshalb könne kein Anbieter haftbar gemacht werden und auch kein Bann durchgesetzt werden. Gegen das Urteil können aber die Rechteinhaber in Berufung gehen.
Was sagen denn hierzulande Internetnutzer? Finden wir das richtig, was da in Schweden entschieden wurde? Es ist ja nicht neu, dass Schweden in vielen Dingen Vorreiter ist. Aber auch in Sachen Urheberrecht und Netzsperren und so? Finden Sie die Entscheidung denn gut und richtig? Oder wäre es besser gewesen, wenn die Webseite gesperrt werden würde?