Gekaufte Likes – also Gefällt-mir-Angaben bei Facebook – haben den Charme der Prise Salz im Kaffee. Es ist irgendwie etwas ziemlich ekliges. Es gibt viele Leute, die da sagen, dass man das nicht tut. Ich denke eigentlich auch so. Aber trotzdem wollte ich einmal herausfinden, was passiert, wenn man einen gewissen Werbe-Etat für die eigene Facebook-Page einsetzt. Was kommt dabei heraus? Und wie sinnvoll ist das Ganze?
Ich habe für 7 Tage einmal einen Werbe-Etat von 35 Euro angesetzt. Ich habe bei Facebook eine Werbeanzeige für meine Facebook-Seite – die übrigens hier zu finden ist – geschaltet. Ich wollte herausfinden, ob man das als Betreiber eines persönlichen Blogs sinnvollerweise machen sollte, oder ob das Ganze heraus geschmissenes Geld ist. Ich zeige Ihnen mal, welche Einstellungen ich getroffen habe. Die mögen alle nicht richtig sein. Aber ich habe das einfach mal so durchgezogen.
– Männer und Frauen im Alter von 18 – 65
– Wohnhaft in: Deutschland
– Interessen: Smartphone, Blog, Leipzig oder Webseite
– Ausgeschlossene Verbindungen: Personen ausschließen, denen „Gefasel von Henning Uhle“ gefällt
Nun ja, das mag nicht die beste Auswahl sein. Aber es ist die, die ich nun einmal getroffen habe. Und ich habe mal beobachtet, was Facebook nun aus der Werbeanzeige macht. Das Ganze fand statt, als ich mich sowieso im „Weihnachtsfrieden“ befand. Es kamen also keine neuen Artikel dazu. Was ist also das Ergebnis? Ich habe in der Zeit nur mal auf ältere Artikel verwiesen oder auf der Seite Statusinformationen hinterlegt. Also nichts dramatisches.
Ich erhielt über die Werbeanzeige 30 neue Abonnenten. Also auf Facebook. Damit hat sich zahlenmäßig der Einsatz eigentlich schon gelohnt. Denkt man sich. Denn es könnten eigentlich wesentlich weniger sein. Die Abonnements entstanden, weil diese Leute allesamt auf der Seite „Gefällt mir“ angeklickt haben. Ich kann damit eigentlich zufrieden sein. ABER…
Ich habe mir mal angesehen, wer alles diese Seite abonniert hat. Da waren etwa zur Hälfte Leute dabei, bei denen ich nichts in deutscher Sprache im Profil fand. Ich zweifle daher an, dass sie die deutsche Sprache beherrschen und verstehen, was ihnen da über die Facebook-Seite in die Timeline gespült wird. Das ist ja nicht schlimm. Ich mag immer mal wieder fremde Kulturen. Aber Leute, die kein Deutsch verstehen, werden doch sicherlich Mühe haben, die Einträge zu verstehen, oder verstehe ich das falsch?
Ich habe meine Zweifel, dass die Werbeanzeigen bei Facebook wirklich so sinnvoll sind. Das mögen andere anders sehen. Ich denke aber, dass in meinem Fall Geld anders eingesetzt werden kann. Und auch sollte. Nicht falsch verstehen, das Ganze hat nichts mit irgendeiner herablassenden Meinung zu tun. Ich denke halt nur, dass Abonnenten, die gar nicht verstehen, worum es eigentlich geht, auch gar nicht nachvollziehen können, was ich da geschrieben habe. Ich würde es ja verstehen, wenn ich englische Einträge hinterließe. So aber weiß ich nicht so recht, was ich davon halten soll.
Aus meiner Sicht ist der Weg über eine Werbeanzeige für andere besser geeignet als für mich. Für die Verbreitung meiner Facebook-Seite eignet sich dann hoffentlich die Mundpropaganda besser. Vielleicht macht da der eine oder andere neue Abonnent mit. Man weiß ja nie, was dabei herauskommt, oder?
Ich glaube nicht, dass gekaufte Likes oder andere gekaufte Besucher groß etwas bringen. Die meisten werden sich die Seite einmal anschauen und dann wieder verschwinden.
Wie erwischt man genau seine Zielgruppe?
Ich denke, da sind Kommentare in Blogs (so wie hier ;-)) oder Forumsbeiträge sinnvoller. Natürlich nur, wenn sie zur Zielgruppe passen.
Ich kann mir 1000 Besucher auf meinen Blog leiten, aber wenn die meisten so einen Link anklicken, schauen sie wahrscheinlich nur kurz drüber und verschwinden wieder. Da hilft nur ein Aufreißerthema als Blickfang, aber selbst dabei schauen sich die meisten wohl nur das Thema an und nicht die anderen….
Genau das ist auch mein Eindruck. Es war ein Experiment. Es war erwartbar, was dabei herauskommt. Aber ich wollte den Beweis.
Stimmt, auf andere Art und Weise erhält man wirkliche Leser. Alles andere wird vermutlich scheitern.