Ein Blog ist am Ende, der Blogger packt ein. Es wird nichts neues mehr auf der Seite zu lesen geben. Ende, aus, Mickymaus, so ist das nunmal. Wahrscheinlich hat so ziemlich jeder Blogger einmal darüber nachgedacht, den Blog einzustampfen, aufzulösen, kaputt zu machen. Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen, auf die ich mal kurz eingehen möchte. Warum ich auf die glorreiche Idee komme? Habe ich eventuell vor, meinen Blog einzustellen? Also zunächst einmal ist das das aktuelle Thema beim Webmaster Friday in dieser Woche.
Die Frage lautet „Soll ich mit dem Bloggen aufhören“ und bekommt von mir eins: Nein. Wie kann ein Außenstehender nur entscheiden, ob ein Blogger damit aufhören soll, seinen Kram ins Internet zu kübeln? Das bleibt doch dem Betreiber eines Blogs immernoch selbst überlassen. Insofern ist die Frage eigentlich unsinnig. Aber es steckt etwas konkretes dahinter. Denn es gibt Gründe, warum jemand seinen Blog einstellt. Und keine Sorge, für mich gibt es derzeit keinen Grund. Aber welche fallen mir denn ein?
Die Lebensumstände haben sich geändert
Ja, das kann ein gewichtiger Grund sein. Sicherlich ist es einfacher, ohne „Anhang“ zu bloggen. Aber es gibt doch auch die Möglichkeit, dass innerhalb der Partnerschaft gebloggt wird. Wissen Sie, in einer früheren Beziehung war das mit dem Bloggen immer ein Zankapfel. Man hat mich letztlich murrenderweise machen lassen. Aber richtig glücklich war man nicht damit. In meiner Single-Zeit habe ich natürlich sehr viel mit dem Blog gemacht. Aber seit knapp 1,5 Jahren habe ich wieder eine Beziehung, und das Bloggen klappt trotzdem.
Natürlich muss man sich da anpassen. Hier gilt, dass beide Partner – oder eben die gesamte Familie – miteinander reden müssen. Bloggen ist eine Leidenschaft. Es geht doch nicht, dass der Blogger auf Biegen und Brechen seinen Blog durchsetzt. Ebenso wenig geht es, dass „der Anhang“ ständig dagegen wettert. Wer miteinander redet, findet auch eine gute Lösung. Und die haben wir gefunden, und somit ist alles gut.
Anderes wird interessant
Klar, die Interessen können sich ändern. Das geht allen so. Na gut, dann lässt man den Blog einfach mal Blog sein. Ich kenne Blogger, die von anderen Dingen eine Weile lang fasziniert waren. Die haben dann eben monatelang gar nichts geschrieben. Und ganz plötzlich haben die wieder damit angefangen. Vielleicht werden da die neuen Interessen mit eingeflochten, das weiß doch niemand.
Auch wenn sich das gesamte Freizeitverhalten ändert, muss niemand den Blog auflösen. Es gibt immer wieder Gegebenheiten, bei denen ich es etwas ruhiger angehen lasse. Vielleicht, weil mich da mal andere Dinge in ihren Bann ziehen. Aber beim Bloggen kann man hervorragend darüber erzählen. Da muss doch niemand auf die Idee kommen und seinen Blog in Rente schicken.
Chronische Unlust
Oh, das habe ich bei Bloggern oft mitbekommen. Da kannst du mit Engelszungen auf die einreden, dass die mal ne richtige Pause machen sollen, die hören dann nicht drauf. Oder eben zu spät. Was ist das Ende vom Lied? Die Artikel sind großer Mist, die Leser bleiben aus, der Antrieb, neue Artikel zu schreiben, geht vollends kaputt. Stimmt’s?
Nein, Pausen sind immens wichtig. Man soll sich ja nie überschätzen. Urlaub ist wichtig. Ich nehme mir denn ja auch. Und zwar auch vom Blog. Wenn ich Blogpausen mache, schreibe ich keine Artikel und beantworte keine Kommentare. Ich schaue dann höchstens, ob mein Blog noch am Leben ist. Aber das war’s dann auch. Ernsthaft, das muss man schon machen. Und das meine ich bitterernst.
Platt gemacht
Ja, es gibt irgendwelche Winkeladvokaten, die es sich immer wieder erdreisten, aus irgendwelchen fadenscheinigen Gründen Blogger platt machen wollen. Da werden Blogs mit Klagen überzogen oder mit Abmahnungen bombardiert oder sonstwie rechtlich drangsaliert. Und ich schwöre, dass ich Blogs gelesen habe, bei denen das völlig grundlos passierte. Es passierte einfach, weil die Meinung des Blogs nicht passte. Davon lassen sich viele Blogger entmutigen. Klar, dass dies hier einer der erfolgreichsten Artikel seit Beginn dieses Blogs ist.
Aber auch die Sache mit der fehlenden Fairness spielt eine Rolle. Ich habe es selbst erlebt, wie meine Arbeit als Blogger ins Lächerliche gezogen wurde, wie man mich ausgelacht hatte und meinen Blog als „Scheißdreck“ bezeichnet hatte. Auch habe ich es mitbekommen, wie Blogger einen Shitstorm über sich ergehen lassen müssen. Da muss man schon ein dickes Fell haben, sonst wird man – ja, eben – platt gemacht.
Das Ende des Themas
Es gibt viele Gründe, einen Blog zu beenden. Aber einen der wirklich triftigen Gründe, einen Blog zu beenden, finde ich in der Tatsache, dass ein Thema zu Ende erzählt ist. Nehmen wir mal an, Sie sind krank. Und Sie wollen der Außenwelt mitteilen, wie Sie mit der Krankheit umgehen, welche Erfahrungen Sie machen, wie die Therapie verläuft und all sowas. Dann sind Sie wieder gesund, es gibt also keinen Grund mehr, den Blog weiter zu schreiben. Aber erhalten sollten Sie ihn. Das Thema ist also zu Ende erzählt. Für mich ein triftiger Grund für das Ende eines Blogs.
Alles andere kann man abfangen, wenn man früh genug anfängt. Man kann Pausen machen, Themen neu einführen oder aussortieren oder all sowas. Man darf sich ruhig an Veränderungen trauen. Wer sich nie traut, festgetrampelte Wege zu verlassen, wird von selbst die Lust am Bloggen verlieren. Und Blogs sind nun einmal dynamisch. Das würde ja nicht zu festen Bahnen passen, oder? In diesem Sinne: Bloggen wir immer weiter. Stillstand gibt es nicht.
Ich glaube gerade bei Blogs sieht man deutliche Veränderungen im Leben eines Menschens. Vielleicht ist man mit einem Mama-Blog angefangen… und im Laufe der Zeit ändern sich halt die Themen und auch die Zeit die man mit dem Bloggen verbringen möchte.
Ich bin recht gelassen in dieser Hinsicht. Habe ich keine Zeit wird halt nur ein wenig gebloggt. lg
Hallo Henning,
würde ich auch mal sagen, wir bloggen weiter, aber ein paar Blogger bloggen zur Zeit schon eine Weile nicht mehr, warum auch immer. Ist mir nur aufgefallen, weil man sich kennt. Da kann es alles Mögliche sein und meinerseits ist es so, wenn das Privatleben nicht geregelt und voller Probleme ist, dann würde ich keine Lust zum Tippen verspüren. Derzeit ist alles anders und ich will bloggen und das täglich bis mehrmals täglich.
Aufhören kannst du jederzeit und es gibt auch viele triftige Gründe, das Blog aufzugeben. Da kann schon eine kleine Interessenverschiebung sein und jemand hat ein cooles Offline-Hobby gefunden, welches auch so ihre Zeit abverlangt. Dann musst das Blogging eben weichen. Dann ist es halt so.
Meine Hobbys sind nur Internet und das reicht für mich aus, ich bin sehr ausgelastet damit. Mehr geht nicht ;)
Ich bin noch kein Familien-Dad, aber wenn es so wäre, wer weiss, wie es dann wäre. Einfach so das Bloggen sein lassen, könnte ich auch nicht, weil schon so lange mit von der Partie. Daher hätte ich bestimmt eine brauchbare Lösung gefunden wie ich alles kombinieren könnte. Es geht weiter und immer weiter :)
Hallo Alex,
stimmt, wenn sich privat oder beruflich etwas ändert, kann das schon Auswirkungen darauf haben, wie das Bloggen weitergeht. Daher gibt es ja auch bei mir Zeiten, in denen ich es ruhiger angehen lasse oder Pausen einlege. Danach geht es wieder frisch ans Werk. Das tut mir seit längerer Zeit gut. Und das wird auch so weitergehen.