Strangers‘ Thoughts – ein beeindruckendes Lied der deutschen Band Camouflage. Gerade in den jetzigen Zeiten wird das Lied wieder aktuell. Denn irgendwie ist die Akzeptanz des Menschen, der neben einem steht, verloren gegangen. Das Lied ist stolze 28 Jahre alt. Aber ich glaube, es wird irgendwie gewaltig Zeit, dass mal wieder der Sinn von ihm in Erinnerung gerufen wird. Sie werden sehen, warum das so ist.
Camouflage gründeten sich 1983 im baden-württembergischen Bietigheim-Bissingen und waren vor allem durch „The great Commandment“ und „Love is a Shield“ bekannt. Die Band, die weitgehend im Synthie-Pop und New Wave verortet ist, hatte aber noch viele andere Sachen. Das Beste dabei ist in meinen Ohren bis heute „Strangers‘ Thoughts“ aus dem Jahr 1988. Ich schreibe darüber, weil ich finde, dass es gerade gut in die heutige Zeit passt.
In den letzten paar hundert Jahren verloren einige Menschen ihren Platz auf der Erde. Sie hatten niemals eine Chance, so zu bleiben, wie sie waren. Der Grund für den Schmerz basiert immer auf der Geschichte. Der Irrsinn in den Köpfen von einigen hat angefangen, das Alles zu tun. Er kann nicht verstehen, warum das Alles hier passiert. Wir sollten akzeptieren und lernen, wie man zusammenlebt. Das sind nur ein paar Gedanken von Fremden.
„Stranger’s Thoughts“ beschreibt die Gedanken, die von denjenigen geäußert werden, die ihre Heimat verloren haben. Andere Sitten, andere Bräuche, andere Gewohnheiten – und die „Eingeborenen“ starren ungläubig auf die, die da ankommen, und wollen das Andersartige nicht akzeptieren. Dieses Refugees-Welcome-Antikriegslied ist ein Meisterwerk der Völkerverständigung. Aber es geht ja auch eine Nummer kleiner.
Man muss ja nicht gleich an Syrien und Co. denken, obwohl das sehr gut passt. Was ist mit den Obdachlosen, die aus den Parks vertrieben werden? Man schaut argwöhnisch auf sie, wenn sie sich in der Wohnstraße auf eine Bank legen. Dabei kann die Obdachlosigkeit so schnell zuschlagen und manchen völlig unvorbereitet treffen. Es fällt vielen schwer, so etwas zu akzeptieren.
Am schlimmsten ist es jedoch, dass es vielen unmöglich ist, eine andere Denkweise zu akzeptieren und in den Dialog zu treten. Nein, lieber wird die andere Meinung abgewunken, verlacht, für unsinnig erklärt und nötigenfalls mit Gewalt bekämpft. Wobei die Gewalt mehr und mehr die Überhand bekommt. Und das kann doch niemand ernsthaft wollen.
Aber so ist nun einmal die Zeit. Ob nun Flüchtlinge oder Obdachlose oder sonstwer – die „Anderen“ denken sich ihren Teil und wissen, dass sie unerwünscht sind. Ich glaube, das will Heiko Maile mit seiner Band in dem Lied ausdrücken.