Erinnert sich noch irgendwer an den Nummer-1-Hit „Midnight Lady“ vom guten, alten Chris Norman, der den Frühling 1986 in Deutschland musikalisch bestimmt hatte? Eigentlich ein Schmachtfetzen sonders gleichen, kann man dem Lied eines mit Fug und Recht attestieren: Das war eine Pop-Ballade, wie sie im Buche steht. Im Mai 1986 war das Lied nirgendwo mehr wegzudenken.
Du denkst, Liebe ist ein Spiel. Liebe ist ein Meer, unendlich und tief, voller Gefühle. Ich habe viele Wege, um den Morgen zu erreichen. Die Liebe wird wachsen, kein Schmerz, keine Sorgen. Wenn du mich in deine Arme nimmst, kannst du mich mit deinem Herzen brechen. Ich fühle die Magie, deinen Charm. Du reißt mich auseinander.
Der Zauber berührte mein Leben. Ich träume immernoch. Alles davor hat seine Bedeutung verloren. Der Himmel in deinen Augen setzt meine Seele in Flammen. All meine Gefühle wachsen- Wir können höher gehen. Ich will einfach ein Mädchen, das ich meins nennen kann. Und ich will nur träumen, dass ich nicht allein träumen muss.
Mitternachtsdame, Liebe braucht Zeit. Mitternachtsdame, sie ist schwer zu finden. Mitternachtsdame, ich rufe deinen Namen. Ich weiß, du kannst meinen Schmerz erleichtern. Mitternachtsdame, nur du und ich. Mitternachtsdame, für immer. Mitternachtsdame, ich kann fliegen. In deinen Armen wird mir schwindelig.
Wenn man Dieter Bohlen viel vorwerfen kann, aber mit „Midnight Lady“ hat er ein monumentales Meisterwerk geschaffen. In um die 4 Minuten hören wir Schmachtereien, wir hören Keyboard-Teppiche, die charismatische Stimme von Chris Norman und das markante Saxofon-Solo. All das, was einen Megahit ausmacht. Die Mischung hätte nicht besser sein können. Die Melodie ist einfach, der Text ist banal. Aber darauf kommt es ja gar nicht an.
Balladen, die derart erfolgreich sind, haben das gewisse Etwas. Und so ist das auch bei „Midnight Lady“. Selbst wer Dieter Bohlen nicht hören kann, wird dieses Lied als wirklich große Nummer anerkennen können. Und wie ich haben sicherlich unzählige Teenager damals beim Lagerfeuer den Gedanken nachgehangen. Und vielleicht war da auch das eine oder andere Mädchen im Spiel. Wer weiß das schon? Da war es doch völlig egal, dass es sich um den größten Hit unter den Tatort-Filmmusiken handelt. Hab ich Recht?