Abmahnungen gibt es wie Sand am Meer. Es gibt Firmen, die sich Kanzleien nennen und sich darauf spezialisiert werden. Die mahnen gern massenhaft ab. Und dagegen soll man etwas tun können. Das dachte sich jedenfalls der Chaos Computer Club. Denn es ist ja viel so, dass die Empfänger solcher Abmahnungen, die sie noch dazu unberechtigt erhalten haben, gar nicht wissen, was sie darauf antworten sollen. Da lieber zahlen sie. Aber das muss nicht sein, heißt es.
Den Abmahnbeantworter finden Betroffene hier. Man findet ein einfach gehaltenes und eigentlich selbst erklärendes Formular, das man ausfüllen kann. Das Ganze entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen dem Chaos Computer Club und den Freifunkern. Vor allem Teilnehmer im Netzwerk der freien Netze waren in der letzten Zeit von Abmahnungen betroffen. Oft geschah das völlig ohne rechtlichen Hintergrund. Und dem kann nun beigekommen werden. Ist doch eine gute Sache, oder?
Das Problem war bisher, dass viele Abgemahnte einfach keine Möglichkeit zur Verteidigung hatten. Ich meine nicht die, die selbst halbseidene Dinge fabrizieren. Sondern die, die unberechtigt abgemahnt wurden. Und hier gibt es nun die Möglichkeit, dass sich die Betroffenen wehren können. Es heißt auch weiter, dass das Abmahnrisiko dann wieder beim Abmahnenden liegt und nicht beim Abgemahnten. Denn in der Folge könnte das Ganze dann zu einer negativen Feststellungsklage führen, bei der die jeweilige Kanzlei das volle Risiko tragen würde.
Unterm Strich ist der Abmahnbeantworter keine blöde Idee und die Denke dahinter zu begrüßen. Allerdings birgt der auch Probleme. Klar, viele Abmahnungen sind einfach mal Mumpitz. Denn oft haben die Abgemahnten gar nicht die technischen Voraussetzungen, um die abgemahnte Handlung tun zu können. Allerdings kann im Formular mit dem Finger auf andere gezeigt werden. Und man kann Dinge angeben, die einen zusätzlich reinreiten.
Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Gut, dass es diese Möglichkeit gibt. Aber man muss schon genau bedenken, was man da überhaupt macht. Nicht, dass das am Ende noch mehr Nachteile hat. Ich denke aber, dass es zum Abmahnbeantworter Unterstützung gibt. Wer fragt, wird auch nicht allein gelassen. Deshalb bleibe ich dabei, dass dieses Werkzeug eine gute Idee ist. Aber wie finden Sie das?
Salve, Henning!
Ich hatte bei Abmahnungen bzgl. meines Ebay-Computerteile-Handels (den ich anfangs „nicht-gewerblich“ im gewerblich Umfang betrieb) immer diverse Methoden:
Zuerst ermittelt, inwieweit es sich um „Profi-Abmahn-Kanzlei“ handelt, die ihre Umsätze überwiegend mit Massenabmahnungen erhöht… Wenn ja, dann fies gedroht unter Berufung auf bereits erfolgreiche Sammelklagen… –> Ruhe
Wenn Einzelfall: „Arme Maus-Syndrom“: ein paar Mahnbescheide (habe immer mit vielem bis Mahnbescheid gewartet und in letzter Minute bezahlt) gemailt… Offenbarungseid angekündigt + Verweis auf Schufa (1 Eintrag – uralt & vergessen zu löschen, aber immer stehengelassen) –> Ruhe
Darauf verwiesen, dass Verkäufe (hihi, je 100 gebrauchte Laptops, HDs, Prozis, etc. im Monat) für Freunde und „Kollegas“, dass man beabsichtige gewerblichen Account zu eröffnen für „Ebay-Shop“ ODER dass man einen „Schnapp“ auf einer Auktion gemacht hat…–> 1xmalig…
1 x Mal hat es mich aber „erwischt“:
Da haben die tatsächlich nachgefragt, wann ich wieder Sony-Vario-XY-Laptops habe und ob man reservieren könne… ich TREUDOOF geanwortet, dass ich in x Wochen wieder bei Kumpel Ware hole … hin und her gemailt… und Abmahnung kam inklus. des Mailverkehrs… UPS… Unterlassung unterschrieben, 1500 Höcker in Raten á 50 vereinbart… 5 gezahlt, danach angerufen: Armes Würmchen, Offenbarungseid…. und RUHE…
Mit der Androhung von „Offenbarungseid“ verschreckt man die meisten schnell…
Das sind so meine „persönlichen Abmahnerfahrungen“ im gefährlich privaten Ebay-Compi-Handel im gewerblichen Umfang…
Greetz
Sabine
Hallo Sabine, ja, die Profi-Abmahner versuchen es auf allen Wegen. Aber das ist schon dreist, wie sie dir da auf die Spur gekommen sind. Aber wenn die Arme-Mäuschen-Nummer zieht, ist ja alles gut.
Nun…Ich war anfangs derart verschreckt, dass ich ja erstmal Unterlassung unterschrieb… Die Folge war dann mein gewerblicher Ebay-Account…
Aber nach 5 Monaten mit geringen Einnahmen konnte ich „Arme-Syndrom- Symptomatik“ ja auch nachweisen:
Hat sich nicht mehr gelohnt!!!
Also habe ich dann nach 8 Jahren PC-SCHROTT-HANDEL auf Texte umgestellt im Jahr 2007…
Ich war übrigens unter den ersten 1000 Ebay-Mitgliedern in Deutschlan:d: 1999 wurden die ersten 1000 Mitglieder einfach auf 1.4.99 auf Mitgiedschaftsbeginn gesetzt…
Ebay war damals absolut nicht mit heutigem zu vergleichen…
Yo…Oma erzählt wiederkommen Krieg“…;-)