WhatsApp hat ja kürzlich die Nutzungsbedingungen – sagen wir mal – angepasst und gibt nun Daten offiziell an Facebook weiter. Die Nutzer streiken dazu. Ist doch klar: Wer will schon gern, dass Kontakte und Kontaktdaten und all das einfach mal so zu Facebook gekippt werden? Das betrifft ja auch Nutzer von WhatsApp, die gar nicht bei Facebook sind. Und das ist die goldene Zeit der Alternativen Threema und Telegram. Zu Recht, wie ich finde.
Den neuen Nutzungsbedingungen von WhatsApp musste man natürlich zustimmen. Ohne dies ist eine Nutzung des Messengers nicht mehr möglich. Natürlich, bei allen anderen Dingen ist das auch so. Gibt es Bestimmungen, muss ich die akzeptieren, oder ich kann den Dienst oder die Dienstleistung halt nicht mehr nutzen. Jedenfalls gab es da den Pferdefuß mit der Datenweitergabe an die Mutter Facebook. Meiner Meinung nach ist das ein Datenschutz-Skandal sonders Gleichen.
Im Prinzip ist es so, dass man eigentlich WhatsApp nun nicht mehr nutzen kann, wenn man irgendwie bei Trost ist. Man häuft aber im Laufe eines Smartphone-Nutzer-Lebens so einiges an Kontakten an, die – natürlich – alle WhatsApp nutzen. „Das nutzen alle, ich also auch.“ – Und man bekommt kaum jemanden auf den Trichter, dass andere Messenger den Datenschutz wesentlich mehr respektieren als der grüne Messenger-Riese aus dem blauen Konzern.
Witzig ist aber nun, dass der kostenpflichtige Messenger Threema aus der Schweiz, der als datenschutzrechtlich einwandfrei gilt, in den letzten Tagen einen wahren Boom erlebt hat. Ähnlich ist es mit dem kostenfreien Telegram, bei dem es allerdings auch so einige Bedenken gibt. Beide Messenger sind für die drei gängigen Plattformen Android, iOS und Windows Phone erhältlich. Hier werden beide mal kurz vorgestellt. Natürlich muss man die verlinkten Artikel einfach mal lesen. Eines ist jedenfalls klar: Kein Messenger arbeitet so völlig anders als WhatsApp.
Wie mache ich das denn? Also ich habe die Facebook-App und den Facebook Messenger gnadenlos von meinem Smartphone verbannt. Das ist mir vom Datenschutz her einfach zu heiß. WhatsApp habe ich noch als notwendiges Übel. Hauptsächlich kommuniziere ich über Telegram. Aber vielleicht gebe ich einfach mal die 3 Euro aus und besorge mir Threema. So teuer ist das nicht. Ja, Apps dürfen Geld kosten, die Entwickler haben ja auch Arbeit. Und was kein Geld kostet, erwirtschaftet Umsätze anderweitig, wie wir nun mit WhatsApp und Facebook sehen.
Und schon kommen „Lösungen“ um die Ecke, wie man um die immensen Anschaffungskosten von 3 Euro für Threema herum kommen kann. Im verlinkten Artikel ist die Rede davon, dass Leute zu geizig für die 3 Euro sind. Die sollen dann die App „Google Umfrage“ nutzen. Echt jetzt? Es gibt Leute, die um die 1000 Euro für den neuesten Mega-Boliden unter den Smartphones ausgeben. Und denen sind dann 3 Euro für eine App zu viel? Sorry, das muss ich nicht verstehen.
Also nochmal kurz: Wer WhatsApp nutzt, nutzt ein datenschutzrechtliches Desaster. Telegram ist durch verschiedene Möglichkeiten allenthalben etwas besser einzustufen. Sicherer und wohl datenschutzrechtlich unbedenklich ist Threema. Aber das kostet Geld, und zwar unfassbare 3 Euro. Was ist den Nutzern lieber? Verkauf der eigenen Daten oder lieber einmalig 3 Euro bezahlen?
Hallo Henning,
natürlich ist die Anschaffung von Threema über Google Umfragen ein Widerspruch in sich. Dabei stellt sich mir aber die Frage, wenn ich mir ein Smartphone, egal welchen Herstellers kaufe, wandern meine Daten dabei nicht zu dieser Firma, egal wie sehr ich versuche dies zu verhindern? Es ging mir in meinem Artikel nicht darum aufzuzeigen wie man an günstig an Apps kommt um seine Privatsphäre zu schützen. Ich wollte ausschließlich einen Weg aufzeigen, wie Personen, welche sich solche Apps nicht leisten können, aus meinem Umfeld weis ich das dies auch bei Beträgen von drei Euro vorkommen kann, an solche Apps gelangen können. Es ist ja jederzeit möglich nach erfolgreichen kauf Google Umfragen zu löschen.
Abschließend wollte ich noch erwähnen, dass du wirklich interessante Beiträge auf deiner Seite hast und ich diese jetzt als Bookmark gesetzt habe :)
Hallo Patrick. Danke dir für den Kommentar und fürs Abonnieren.
Nein, mir ging es nicht darum, auf dich zu zeigen. Es ist interessant, dass sowas überhaupt möglich ist. Und es stellt sich die Frage, wie sich das rechnet.
Na klar, die Daten wandern vermutlich immer auch mit zum Hersteller. Aber wenigstens bei Google kann man sie auch löschen. Spätestens beim Löschen des Accounts.
Hi Henning,
Von Anfang an Threema, aus Überzeugung!
Metadaten ist das Zauberwort! Einfach mal in das Buch “ Die Datenfresser“ reinblättern. Das hat schon manchem die „verblauten Augen“ geöffnet ;-)
Die beste und angenehmste Kommunikationsmethode ist sowieso „Real-Life-Mouth-to-Ear-Direct-Connect“ :-)