Alles muss smart sein, auch die Stromzähler. Dumm nur, wenn die dann auch gern mal so zählen, wie sie wollen, und nicht, wie sie sollen. Blöde Sache. Die Hersteller werben damit, dass diese Dinger doch alles viel besser machen. Und dann platzt eine Bombe, die besagt, dass niemand so etwas einfach so behaupten kann. Smart Meter dürfen wir gern kritisieren, völlig ungeachtet des sinnvollen und guten Ansatzes. Aber es ist leider so, dass die Universität Twente hier Träume zerstört.
Die Energiewende soll digitalisiert werden. Ich halte das für eine ausnehmend gute Idee. Das ist nachhaltig, da mit solchen Gerätschaften die zur Verfügung stehenden Ressourcen intelligenter genutzt werden können. Das geht soweit, dass man inzwischen von intelligenten Stromnetzen redet. Vielleicht ist da manchem schon der Begriff „Smart Grid“ untergekommen. Die Daten zum Stromverbrauch werden erfasst und auch zur Kalkulation des Bedarfs hergenommen. An sich keine schlechte Sache. Wenn es da nicht so diverse Nachteile gäbe.
Es gibt die Befürchtung, dass die Daten auch missbraucht werden können. Wie bei allem im Bereich Internet of Things, so ist es auch bei Smart Metern: Mit dem Datenschutz ist es leider nicht weit her. Aber gibt noch weitere Befürchtungen: Die Smart Meter werden zentral verwaltet und könnten unter Umständen auch zur Abschaltung der Stromversorgung hergenommen werden. Allerdings können sie auch missbraucht werden, da mit einem Smart Meter einzelne Geräte an- und abgeschaltet werden können. So könnte Schaden entstehen.
Jedenfalls wurden diese Geräte an der Universität Twente getestet. 9 Geräte hatte man am Wickel. 5 davon gaben völlig falsche Werte an. Zum Teil waren die Messwerte bis zu 50% niedriger, was natürlich positiv für den Endverbraucher ist. Teilweise waren sie aber auch bis zu 582% zu hoch, was enorme Kosten für Verbraucher verursacht hatte. Ursache dafür sind Energiesparlampen, LED-Lampen und Dimmer. Mit anderen Worten: Mit „Smart Meter“ und „Smart Grid“ wird der Strom gespart, der durch den Verzicht auf Energiesparlampen zu viel verbraucht wird.
Wobei: Der wird ja nicht mal gespart, weil die Stromzähler sich verrechnen. Diese Geräte kommen einfach nicht mit solchen Dingen klar. Dabei könnte es so schön sein, dass man mit Smart Meter die intelligenten Kühlschränken, Gefriertruhen oder Klimaanlagen steuern könnte, wenn es denn funktionieren würde. Und Lastspitzen, die das Internet of Things verursacht, können abgefedert werden. Aber bis so etwas tatsächlich der Kinderstube entwachsen ist, wird es noch dauern. Nicht zuletzt, weil die Fehleranfälligkeit zu hoch ist.
Bei der Fehleranfälligkeit kann man nur froh sein, das es noch lange dauern wird. Auch vor dem Hintergrund das ein missbrauch möglich währe, kann die digitalisierung gerne noch auf sich warten lassen.
Naja, ich denke, nachdem das Alles mehr oder weniger nur halb durchdacht ist, ist die Chance gegeben, dass das Ganze noch komplett gegen die Wand gefahren wird. Und damit meine ich die gesamte Digitalisierung.
sehe ich nicht so. Dubai z.B. ist komplett mit Smart Metern ausgestattet. Die gibt es in gewisser Weise auch bei uns schon lange in Form von digitalisierten Wasseruhren und Heizungszählern. Beides wird nur noch aus der Ferne abgelesen, bzw. sendet die Daten nach Aufforderung. Die Zähler, bzw. Smart Meter ist nur noch das letzte Glied der Kette.
Danke für diesen Artikel. Es ist wichtig, dass Smart Meter richtige Werte liefen, sonst macht das ganze System ja keinen Sinn.
Ich möchte aber darauf aufmerksam machen, dass in deinem Artikel einige Ungenauigkeiten sind.
Smart Meter sind erstmal nur Stromzähler, die ihren Stand digital an eine Zentraleinheit schicken können. Damit sind wie im Artikel erwähnt Datenschutzrechtliche Bedenken verbunden. Allerdings bieten Smart Meter keine zusätzliche Möglichkeit (außer die, die es jetzt bereits gibt) den Strom abzustellen oder andere Geräte in einem Smart Home zu kontrollieren. Dafür sind andere, zustätzliche Funktionen und Geräte notwendig, die in einem reinen Smart Meter nicht vorhanden sind.