Johnny Hates Jazz – das war Musik, die ich bis heute sensationell gut finde. Etwas abgehoben, aber richtig gut gemacht. Die Band gibt es noch heute. Aber das Album „Turn back the Clock“ war der riesige Hit. Und „Shattered Dreams“ ist der größte Erfolg der Band um Clark Datchler. Es handelt sich im weitesten Sinne um New Wave, aber es gab Blitzmerker, die diese Musik als „Sophisti-Pop“ kategorisierten. Ist es bei dieser hochqualifizierten Musik nicht eigentlich egal?
So viel zu deinen Versprechungen. Sie starben an dem Tag, an dem du mich gehen ließest. Gefangen in einem Netz aus Lügen, aber es war zu spät, mich das wissen zu lassen. Ich dachte, du warst es, die an meiner Seite stehen würde. In der Realität aufgewacht und herausgefunden, dass die Zukunft nicht so strahlend ist. Ich träumte das Unmögliche, dass vielleicht die Dinge gut ausgehen könnten. Ich dachte, dass du es wärst, die mir nichts unrechtes tun könnte. Nun hast du mir nichts als geplatzte Träume gegeben. Ich fühle mich, als könnte wegrennen von diesem leeren Herz. Du sagtest, du würdest für mich sterben. So viel zu deinen Versprechungen.
Jaja, viele richtig gute Lieder handeln vom Ende von Beziehungen. So ist das nun einmal. Auch bei Johnny Hates Jazz, die sich nach einem Kumpel mit dem Namen Johnny benannten, der Jazz grauenhaft fand. Ihren ersten Auftritt hatte die Band dann aber – Überraschung! – in einem Jazz-Club. Und das, was ich oben ansprach als „Sophisti-Pop“, ist auch irgendwie Jazz-lastig. Musikalisch waren Johnny Hates Jazz irgendwo zwischen Duran Duran, Spandau Ballet und Roxy Music angesiedelt, würde ich sagen. Und diese Musik ist ziemlich angenehm.
Johnny Hates Jazz fielen immer auf, weil sie fein frisiert und in Anzug und Krawatte gehüllt unterwegs waren. Ihre Musik war beim Album „Turn back the Clock“ sehr edel. Das war dann drei Jahre später mit „Tall Stories“ nicht anders, aber das wollte dann niemand mehr hören. Die Band fiel auseinander, und es dauerte um die 20 Jahre, bis sie sich wieder vereinten. Dennoch: Lieder wie „Shattered Dreams“ sind irgendwie Lieder für die Ewigkeit. Egal, was am Ende aus den Bands geworden ist. Denken Sie nicht auch?