Die „Queen of Hearts“ ist sozusagen so etwas wie die Herzdame. Im Großen und Ganzen geht es in dem Lied um die böse Vorahnung, die sich in Tarotkarten bildet. Ja, es klingt wie Humbug. Aber solche Lieder funktionieren eben. Mich hatte „Queen of Hearts“ irgendwie fasziniert. Kurz vor meinem 17. Geburtstag kam es damals. Man hat ja Bad Boys Blue und all dieses Theater um die Band schon lang vergessen. Aber vielleicht erkennt das Lied doch noch jemand.
The Queen of Hearts knows about Life
Es war weit nach Mitternacht, und ich hatte in einer Taverne gesessen. Ich sah, wie er Karten spielte. Und so ging ich hinüber zu dem alten Mann. Er sagte zu mir: „Ich lese in den Karten alles über dein Leben. Willst du es denn erfahren? Dann hör mir zu!“
Er mischte alle seine Karten, und dann begann er, sie auszuteilen. Der Pikbube, die Herzdame: Ich wusste nicht, was das Alles bedeutet. Er sagte: „Du wirst deine Liebe verlieren.“ – Ich glaubte ihm kein Wort. Aber als ich zurück nach Hause kam, war mein Schatz gegangen.
Die Herzdame weiß über dein Leben Bescheid. Sie weiß alles über den Kummer, den Liebende in der Nacht haben. Kannst du nicht versuchen, die Zeichen zu deuten? Die Herzdame weiß über das Schicksal Bescheid. Und die Herzdame erzählt mir, ich soll nach Hause zu meiner Liebe rennen: „Renn, bevor es zu spät ist!“
Nicht mehr nur Disco Fox
Wir kennen ja Bad Boys Blue mit Hits wie „You’re a Woman“ oder „I want to hear your Heartbeat“ oder so. Also zumindest alle, die in der zweiten Hälfte der Achtziger aktiv Musik gehört haben. Immer und immer wieder waren es die ca. 120 Schläge pro Minute, die die Nummern bestimmten. Am Anfang waren Bad Boys Blue der Brite John Edward McInerney, der US-Amerikaner Andrew Freddie Thomas und der Jamaikaner Trevor Oliver Taylor. Übrig geblieben ist letzten Endes noch der Brite.
Mir fiel auf, dass sie zwischendurch mal etwas ernsthafter wurden. Bestes Beispiel ist „Queen of Hearts“. Aber auch das war eigentlich geprägt durch den recht seichten und absurden Inhalt. Aber darauf kam es ja bei Bad Boys Blue eh nie an. Mir hatte es gefallen, dass endlich mal etwas Mystik zu hören war, dass es nicht mehr die Standard-120-BPM-Nummer war und das der sehr hörenswerte Satzgesang der Gruppe zu hören war.
Aber Bad Boys Blue wurden für den Macher Tony Hendrik – gebürtig Dieter Lünstedt – immer uninteressanter. So schien es zumindest. Denn der deutsche Produzent war auch als Dee Dee Halligan bekannt und war verantwortlich für Londonbeat und Haddaway. Bad Boys Blue gibt es irgendwie nach wie vor. Sie spielen aber keinerlei Rolle mehr. Und das ist dann sogar schade.
Das Lied