Banken. Sie wollen gerettet werden. Sie wollen Unterstützung. Wofür denn eigentlich? So lang die Banken – oder viel mehr die Bankster – spekulieren wie die Weltmeister, sollten keine Hifen mehr möglich sein.
Meine Meinung zu den Spekulationen mit dem Referenzzinssatz für Bankgeschäfte in Großbritannien.
Ich verstehe nicht den Gesamtzusammenhang. Aber mir ist eines klar: Der LIBOR ist ein Referenzzinssatz, der arbeitstäglich um genau 11 Uhr Londoner Zeit festgesetzt wird. Zu diesem Zinssatz können sich Banken untereinander Geld leihen. Wer damit Spekulationen macht, ist es nicht wert, dass sich irgendwer ernsthaft um eine Hilfe für die- oder denjenigen bemüht. Aber schauen wir mal, was wir so finden.
Am LIBOR wurde jahrelang herum manipuliert. Die Manipulationen wurden wohl hauptsächlich von der britischen Großbank Barclays ausgelöst. Das börsenpolitische Erdbeben fand Ende Juni diesen Jahres statt. Der LIBOR und EURIBOR ist ein Referenzinstrument, mit dem die Kosten für Transaktionen im Wert von Milliarden oder Billionen berechnet werden. Barclays soll Unmassen an Geld damit zusammen manipuliert haben. Hierzu schreibt die Neue Zürcher Zeitung am 29. Juni folgende Sätze, die vom ersten bis zum letzten Zeichen richtig sind:
Wenn die Banken – Barclays ist kein Einzelfall – ihre eigenen Referenzzinssätze manipulieren, dann sägen sie am Ast, auf dem sie sitzen. Das Vertrauen in die Integrität der City kann kaum wirksamer unterminiert werden.
Das Börsenbeben ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Barclays, Royal Bank of Scotland und andere wurden förmlich an der Londoner Börse zerpflückt. Und jetzt kommt so allmählich heraus, dass auch Bankster anderer Länder in den LIBOR-Skandal verstrickt gewesen sein können. Und es fallen auch Namen, die hierzulande wohl bekannt sind: Die Deutsche Bank zum Beispiel.
So schreibt MM-News, dass es sich um eine weltweite Mafia gehandelt haben könnte, die aus Bankstern, Politikern und Zentralbanken bestanden haben soll. Vielleicht besteht sie sogar noch, diese Mafia. Neben der Deutschen Bank gerät offenbar auch die Commerzbank ins Visier. Und da sind wir bei meiner eingangs aufgeschriebenen Idee:
Die Commerzbank ist teilweise unter staatlicher Kontrolle, weil die sich gigantisch verzockt hat und nun mit einem Rettungsschirm umherwandert. Und die hat einfach mal mit am LIBOR / EURIBOR manipuliert? Schämen sollten sie sich, diese Bankster.
Aber auch die britische Zentralbank kommt nicht gut weg. Die hat sogar falsche Angaben von Barclays zur Berechnung des Zinssatzes akzeptiert. So etwas ist einer der vielen Gründe, warum der Euro und damit eine gesamte Wirtschaftsregion ins Wanken geraten ist. Damals war es Irland und die Spekulationen der DePfa.
Nichts desto trotz, der Vorstand der Deutschen Bundesbank hält das System LIBOR für sehr anfällig für Betrug, wie Central.fm erfahren hat. Hans-Christoph Hirt von der britischen Aktionärsvertretung Hermes wird auf der Webseite zitiert. Er fordert eine fundamental geführte Diskussion über eine Regulierung der Banken.
Wie gesagt, ich bin kein Experte, und an der einen oder anderen Stelle fehlt mir der Zusammenhang. Jedenfall wäre ich dafür, jede Art der wilden Spekulation – wie hier mit dem LIBOR / EURIBOR – sofort aufs Schärfste zu sanktionieren. Es geht nicht an, dass Bankster tun und lassen können, was sie wollen. Sie tun und lassen das vor allem vor dem großspurigen Gesäusel, alles für das Wohl der Kunden zu tun. Wenn dem so wäre, würden sie dies sein lassen. Mit Spekulationen sägt man sich irgendwann immer ins eigene Knie.
Und was meine ich jetzt mit Bankster? Früher gab es mal den Begriff „Bankier“. Friedhelm Busch als Kommentator beim Sender n-tv hatte einmal beschrieben, dass ein Bankier ein höchst angesehender und sehr respektierter Beruf gewesen sei, der von der Kundschaft her fast wie ein Magier angesehen wurde. Ein Bankster hingegen ist ein Finanzmensch, der höchst zweifelhafte und hoch spekulative Finanzgeschäfte tätigt. Der Begriff „Bankster“ kam im Jahr 2009 im Zuge der Finanzkrise auf und ist eine Mischung aus Banker und Gangster.
Warum gibt es eigentlich keinen Bankier mehr? Wahrscheinlich, weil heutige Banker (Bänker gesprochen) nur noch mit fremden Geld um sich werfen und im Fall, dass etwas schief geht, mit den Schultern zucken. Ein Bankier hat mit seinem Privatvermögen für jede Transaktion gehaftet. Die haben dann weniger versucht, sich durch die Welt zu spekulieren und am Rand des Illegalen herumzuschmarotzen.