Sagt Ihnen der Begriff Borreliose irgendwas? Ich hätte nie gedacht, dass ein über 20 Jahre zurück liegender Zeckenbiss mich heutzutage beschäftigen könnte. Aber es scheint so zu sein. Vielleicht hat dann mein Theater mit meinen Knien bald ein Ende. Ich will mal ein paar Takte dazu erzählen, was ich gestern so erfahren habe. Es hatte mich erstaunt.
Was ist denn Borreliose?
Es handelt sich bei der Borreliose um eine Sammlung von Infektionskrankheiten, die vor allem durch Zecken übertragen werden. Allerdings kommen da auch Pferdebremsen ins Spiel, da die auch Überträger sein können. Dabei werden Bakterien übertragen, die so genannten Borrelien. Und diese können die unterschiedlichsten klinischen Symptome auslösen.
Das Problem ist, dass diese vielen Symptome, die die Borrelien auslösen können, vielfach nicht wirklich als Borreliose erkannt werden. Zecken können alle möglichen Körpergewebe mit ihren Bakterien befallen und damit die seltsamsten Erkrankungen hervorrufen. Die eigentlichen Beschwerden können manchmal erst nach Monaten oder Jahren auftreten. Das macht das Ganze ziemlich tückisch.
Was hat das mit mir zu tun?
Ich hatte ja von meinen immer wieder auftretenden Beschwerden erzählt. Angefangen hatten diese bei der Bundeswehr, wo es dann auch zu einer Kniespiegelung kam. Die Ärzte erzählten mir danach, dass quasi alles kaputt sei. Im eben verlinkten Artikel schrieb ich auch davon, dass ich das Ganze noch einmal neu bewerten lassen wollte und deshalb einen MRT-Termin wahrnahm.
Mittlerweile ist das Ergebnis da. Nun ja, von wegen meine Knie sind kaputt. Nichts da. Minimale Abnutzungserscheinungen, aber nichts dramatisches. Das stellte meinen Orthopäden vor ein Rätsel. Und so fragte er nach: Ob ich mal auf die Knie gefallen sei? Ob bei mir Rheuma bekannt sei? Oder ob ich außer Erkältungen noch andere Infektionen gehabt hätte? Alles konnte ich verneinen. Und dann fragte er, ob ich mal einen Zeckenbiss hatte.
Und in der Tat: Vielleicht ein oder zwei Monate, bevor ich bei der Bundeswehr das erste Mal die Beschwerden hatte, hatte mich eine Zecke gebissen. Der Bundeswehr-Arzt hatte das Tier sofort und vollständig entfernt. Es blieb wohl nichts übrig. Aber vermutlich hatte die Zecke genügend Zeit, ihre Borrelien abzusondern. Und mein Orthopäde hat den Verdacht, dass daher die ganzen Beschwerden kommen.
Es ist nur ein Verdacht
Ich würde mich freuen, wenn nun die Ursache gefunden werden kann. Dazu muss mein Arzt Gelenkflüssigkeit untersuchen lassen. Bis das Ergebnis dann vorliegt, handelt es sich nur um einen Verdacht. Es könnte aber sein, dass dieser Verdacht richtig ist. Allerdings ist es auch so, dass mein Orthopäde sonst keinerlei weitere Ideen hat, woher meine Beschwerden kommen können.
Jedenfalls kann wirklich der Zeckenbiss 1994 oder 1995 dafür verantwortlich sein, dass ich völlig unspezifizierbare Gelenkschmerzen in den Knien habe, für die es keinerlei Befund gibt. Sollte sich der Verdacht allerdings bestätigen, können die Beschwerden nach über 20 Jahren endlich behandelt werden. Und vielleicht werde ich sie endgültig los.
Ein Bluttest gibt Auskunft über die Borrelieninfektion bzw über Antikörper.
Bei meinem Vater war es zumindest so, der hatte auch Jahre nach dem Zeckenbiss irgendwann Gehbeschwerden, Kreislauf usw, manchmal wie ein Malariaanfall. Dem Hauarzt fiel irgendwann auch nix mehr ein. Durch Zufall las ich beim Arzt was über Borreliose und hab Vater nochmal zum Hausarzt geschickt. Der Bluttest ergab dann die Diagnose. Er bekam für 4 Wochen hochdosiertes Antibiotika und dann verschwanden die Beschwerden.
Allerdings muss man wissen, dass Borrelien Nervengewebe zerstören. Und was während einer Infektion zerstört wurde, wächst wohl nicht mehr nach.
Von daher: gute Besserung
Danke, Kathrin. Aber ich denke, so schlimm wird es gar nicht werden. Ich meine, ich lebe schon so viele Jahre mit den Beschwerden. Wenn ich zumindest Linderung bekomme, bin ich schon mal einen ganzen Schritt weiter.
Weia. Gute Besserung auf jeden Fall!
Danke, Ulf. Aber das ist wahrscheinlich gar nicht so schlimm.