Kennt ihr „Escape“ von Rupert Holmes? Nein? Wie wäre es mit dem „Piña Colada Song“? Ach, da klingelt es? Rupert Holmes hatte es geschafft, einen Welthit zu bauen. „Escape“ ist eine der Nummern, die gefühlt in jeder zweiten Film-Klamotte aufkreuzen. Die Single stammt vom Album „Partners in Crime“. Den Namen hatte auch schon Agatha Christie für eins ihrer Bücher verwendet, was als „Die Büchse der Pandora“ auf deutsch erschien. Aber eigentlich bedeutet der Begriff „Komplizen“. Hat das jetzt etwas mit dem Lied „Escape“ zu tun? Schauen wir mal.
Come with me and escape!
Ich hatte von meiner Partnerin die Nase voll. Wir waren zu lange zusammen. Wie eine abgenutzte Aufnahme eines Lieblingsliedes. Während sie so da lag und schlief, las ich im Bett die Zeitung. Und in den Kleinanzeigen las ich folgenden Text: „Wenn du Piña Coladas und vom Regen überrascht zu werden magst… Und wenn du kein Yoga-Fan und halbwegs vernünftig bist… Wenn du es toll findest, um Mitternacht Liebe in den Dünen am Kap zu machen, dann bin ich die Liebe, die du gesucht hast. Schreibe mir und hau ab!“
Ich dachte nicht an meine Partnerin. Ich weiß, das klingt ziemlich gemein. Aber sie und ich sind in immer dem gleichen Trott verfangen. So schrieb ich an die Zeitung und gab eine Kleinanzeige auf. Obwohl ich kein Poet bin, war sie gar nicht so schlecht: „Ja, ich mag Piña Coladas und vom Regen überrascht zu werden. Ich halte nicht viel von gesunder Ernährung, aber viel von Champagner. Ich muss dich morgen Mittag treffen und all diese Regeln brechen. In einer Bar namens „O’Malley’s“ werden wir unseren Ausbruch planen.
Und so wartete ich mit hohen Erwartungen, bis sie endlich herein kam. Ich erkannte sofort ihr Lächeln und die Form ihres Gesichts. Es war meine eigene hübsche Frau, die sagte: „Ach, du bist das“. Dann lachten wir einen Moment, und ich sagte: „Ich wusste gar nicht, dass du Piña Coladas magst und vom Regen überrascht zu werden, wie das Meer sich anfühlt und den Geschmack von Champagner. Wenn du gern um Mitternacht Liebe in den Dünen am Kap machen willst, dann bist du die Frau, nach der ich gesucht habe. Komm mit mir, und wir hauen ab!“
Alltag ist ein Arschloch
Ja, „Escape“ ist eine Weichspüler-Nummer mit hohem Wiedererkennungswert und Mitsing-Faktor. Aber da ist ja noch mehr, finde ich. Nichts ist schlimmer, als wenn der Alltag zuschlägt. Ich hatte vor kurzem mal über den „Liebesfilm in Farbe“ von Prinzip geschrieben, der auch in die gleiche Richtung geht wie „Escape“. Man darf es eben einfach nicht zulassen, dass der Alltag den Reiz einer Beziehung kaputt macht. Wie vielen Beziehungen sind schon zwischen Büro, Hausputz und Großeinkauf zerbrochen?
Man darf sich eben nie als Paar vergessen. Und das gilt in jeglicher Art von Beziehung. Und es geht noch weiter. Man muss immer aussprechen, was einen beschäftigt und was man selbst will. Wie soll es denn sonst gehen? „Ich wusste gar nicht, dass du Piña Coladas magst“ ist da so ein Sinnbild aus dem Lied. Zusammen genommen, bedeutet das doch dann: Lasst euch das Abenteuer nie nehmen, brecht aus dem Alltag aus. „Ich war noch niemals in New York“ und solche Lieder wie „Escape“ zeigen es euch doch auf.
Wer ist denn Rupert Holmes?
Rupert Holmes ist gebürtiger Brite, aus Cheshire. Er wuchs aber im Norden von New York City auf. Der Studio-Musiker schrieb allerlei Dinge für Gene Pitney, The Drifters und für das Fernsehen. Er wurde zeitweise mit Bob Dylan verglichen, und den großen Durchbruch bescherte ihm Barbra Streisand und der Film „A Star is born“. „Escape“ ist bis heute sein bekanntestes Stück, das erst später den Untertitel „The Piña Colada Song“ erhielt. Und bis heute ist er mit 73 Jahren noch aktiv.
Das Lied
„The Piña Colada Song“ ist natürlich aller Welt ein Begriff. Aber das Lied heißt nun einmal „Escape“. Es wurde eigentlich schon Ende 1979 veröffentlicht. Aber erst 1980 wurde es zum großen Knaller. Und der ist die Nummer bis heute geblieben.
Das war ein wunderbarer Song. Danke für die schöne Serie, deren Folgen ich immer wieder gern lese.
Das freut mich, dass die Artikel dir gefallen. Es wird auch immer wieder so einen Artikel geben.