„Wo nimmst du nur die ganze Zeit fürs Bloggen her?“ – Das ist so eine der Fragen, die man sicher als Blogger schon mindestens einmal gestellt bekommen hat. So richtig beantworten kann man die aber nicht. Es ergibt sich halt. Und irgendwann ist es so, dass man ein Gefühl hat, wann man am besten schreiben kann.
Wie lässt sich aber die Schreiberei mit Beruf und Familie vereinbaren? So richtig schlau wird man da nicht. Aber versuchen wir mal, auf die Gedankengänge einzugehen, die in dieser Woche beim Webmaster Friday Thema sind.
Anfangs hatte ich wenig Verständnis erfahren, wenn es darum ging, dass ich schon wieder irgendwelchen Kram geschrieben habe. Das hat sich erst im Laufe der Zeit geändert. Ich meine, unterm Strich ist ja dann doch das Privatleben wichtiger als jede noch so am Herzen liegende Webseite. Und so muss ich sagen, dass Absprachen hier das A und O sind.
Beruf ist Beruf. Privatleben ist Privatleben. Und der Blog taucht dazwischen auf. Ich komme wunderbar damit zurecht. Ich werde ganz sicher nicht meine ganze Zeit, die mir in irgendeiner Form zur Verfügung steht, mit wilder Schreiberei verbringen. Hier hat sich ein Prozess des Umdenkens ergeben.
Meine Zeit ist mir wichtig, sie gibt mir niemand wieder. Und Zeit, die ich z.B. mit meiner Tochter verbringen kann, sowieso nicht. Aber es findet sich dann immernoch ein Zeitfenster zum Schreiben. Klar, sonst würden hier keine Artikel mehr erscheinen.
Ich habe mir immer die Frage gestellt, ob ich meine Leser vernachlässigen würde, wenn ich mal nichts schreibe. Aber dem ist ganz sicher nicht so. Meine Leser wissen im Normalfall, dass dies ein privater Blog ist. Und deshalb können die meisten dann auch nachvollziehen, dass das Privatleben vor dem Blog kommt.
Also habe ich mich auch ein Stückchen zu sehr verrückt gemacht. Ich habe lange Zeit versucht, den Spagat zwischen Privatleben und Blog hinzubekommen. Aber wenn man ehrlich ist, man braucht da gar nicht nervös zu sein. Man muss als privater Schreiberling, der mit seinem Geschreibsel ganz sicher nicht reich werden will, ganz bestimmt keine Klimmzüge machen, um jeden zufrieden zu stellen. Das klappt also auch ganz entspannt.
Und also sieht meine Zeiteinteilung so aus, dass das Bloggen dann stattfindet, wenn ich Zeit dafür habe. Das finde ich gut und richtig. Und meine Leser finden das größtenteils sicher genauso gut wie mein privates Umfeld.
Heiner Lilje schreibt auf „My World“ zum Beispiel auch, dass Bloggen, Familie und Privatleben sich auch wunderbar ergänzen können. Das, finde ich, ist die richtige Einstellung. Malte Koj schreibt auf Klick-It, dass es der Webseite völlig egal ist, wann sie bearbeitet wird. Genauso ist es, finde ich. Es ist wirklich egal, wann man etwas mit seiner Seite macht. Es findet sich allemal Zeit, und so lassen sich Blog, Beruf und Privatleben bestens unter einen Hut bekommen.
Ich finde auch Zeit zum Bloggen und wenn ich demnächst wieder beruflich eingespannt bin, dann mache ich alles nach 16:00 Uhr. Da kann ich immer noch bis Mitternacht reichlich dem Blogging und meinen vielen Projekten nachgehen. Auch bei mir ist es so, dass wenn im Privatleben etwas nicht stimmt und mir grosse Sorgen bereitet, dann muss das zuerst geregelt werden, eher ich viel entspannter dem Blogging nachgehen kann. Vorher wird das leider nichts.
Das Bloggen ist sehr anspruchsvoll und noch mehr zeitintensiv, daher bloggt jeder, wie es ihm passt und wie er die Zeit dafür finden kann. Es ist nicht schlimm, wenn eine Woche nichts passiert ist. Bei zwei Monaten mache ich mir schon um meine Blogger-Freunde ein bisschen sorgen und ob da bei demjenigen alles in Ordnung ist. Da würde ich sogar per Mail nachfragen, ob alles im grünen Bereich ist ;)
Ich will hoffen, dass ich diese Blogger-Freizeit auch in 10 Jahren weiter geniessen kann, denn ans Aufhören denke ich nicht und so darf gerne bleiben.
Ja, genau, da sind wir der gleichen Meinung. Das kann also gar nicht so etwas falsches sein.