Säbelrasseln oder Weltkrieg? Was hat Nordkorea vor?

Im gemeinsamen nord- und südkoreanischen Industriekomplex werfen die Nordkoreaner derzeit die südkoreanischen Arbeiter hinaus. Außerdem genehmigt Nordkorea offiziell einen Atomschlag gegen die USA. Irgendwie läuft das abgeschottete Land – oder vielmehr dessen Machthaber Kim Jong-un – ein bisschen viel Amok.

Eine Rechnung begleichen

Der Nachwuchs-Diktator Kim Jong-un läuft derzeit Amok und hat erst einmal den Kriegszustand ausrufen lassen. Er hat verlauten lassen, dass er mit den USA eine Rechnung zu begleichen hat. Er hat Raketen in Stellung und in Bereitschaft bringen lassen, die angeblich das amerikanische Festland treffen könnten.

Die USA wiederum haben Tarnkappenbomber und schwere B-52 Maschinen in Marsch gesetzt. Die sollen in Südkorea stationiert werden. Zudem ist die Marine auf dem Weg zur Südsee-Insel Guam, um sich dort im Flottenstützpunkt in Stellung zu bringen.

Die geteilte Insel befindet faktisch im Krieg. Da sich die USA mit einmischen, wird dies als Aggression gewertet, weshalb Kim Jong-un wahrscheinlich eine Rechnung begleichen will.

Nordkoreanischer Atomangriff genehmigt

Eine wild gewordene Militärdiktatur droht der größten Wirtschafts- und Militärmacht der Welt mit einem Atomkrieg. Ein nordkoreanischer Militärsprecher soll gar gesagt haben, dass man gnadenlos handeln werde. Leiden die Machthaber an irgendeiner Störung, die medizinisch untersucht werden sollte? Mir ist nicht so ganz klar, was das abgeschottete Land davon haben sollte.

Vor diesem Hintergrund sprechen nicht wenige davon, dass der dritte Weltkrieg bevorsteht. Das finden nicht einmal Aktivisten im Internet gut. Das wilde Kollektiv Anonymous hat sich aus diesem Grund auch mit Nordkorea angelegt und ist in mindestens 2 Webserver des Landes eingestiegen. Seit der Aktion wird auf einer Regierungs-Webseite Kim Jong-un mit einer Schweinenase dargestellt.

Embargo-Forderungen gegen Nordkorea

Um den wild gewordenen Militär-Politiker-Mob in Nordkorea einzufangen, fordern u.a. deutsche Politiker, dass China sofort die Finanzhilfe für seinen kleinen Nachbarn stoppt. So hat sich u.a. CSU-Politiker Stefan Müller, der Chef der deutsch-koreanischen Parlamentariergruppe, geäußert.

Auch Claudia Roth, Chefin der GRÜNE, hat sich zu Wort gemeldet. Es sollte unbedingt darum gehen, dass die derzeit nur rhetorischen Drohgebärden Nordkoreas keine Realität werden. Dafür sollte alles getan werden. Man solle von Seiten der deutschen Bundesregierung her auf den Einfluss von China auf Nordkorea drängen.

China ist der Schlüssel

Der außenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Rainer Stinner hat derweil mitgeteilt, dass der Schlüssel zu Nordkorea in China liegt. Ohne eine enge Einbindung Chinas in den Konflikt wird sich die prekäre Lage auf der Halbinsel nicht entspannen können.

Die FDP erklärte, dass es nicht vermittelbar ist, dass China einerseits das Leitbild einer harmonischen Gesellschaft vermitteln würde und andererseits ein „verbrecherisches, selektierendes Regime“ unterstützen würde, „das die eigene Bevölkerung als Geisel hält“. Und wörtlich heißt es in der Pressemitteilung vom November 2010, die „88 News“ vorliegt:

Wenn Nordkorea an der Politik von Provokation und Eskalation festhält, muss aber auch überlegt werden, ob nicht eine völlige Isolation des Regimes die einzig verbliebene Möglichkeit sein wird. Auch China wird sich dann entscheiden müssen.

Ja, es handelt sich um eine veraltete Mitteilung. Aber der Sinn und Inhalt ist wieder aktuell geworden finde ich.

Fazit

Momentan ist es sicherlich nur Säbelrasseln, was da aus Pjöngyang zu hören ist. Aber die Situation wird ernster. Nachdem nun wirklich Truppenbewegungen festzustellen sind, könnte es tatsächlich zu ernsten kriegerischen Handlungen kommen.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht bei solchen Nachrichten. Man denkt zwar: Korea ist weit weg. Aber eben nicht so weit. Das befindet sich ja alles nicht auf einem anderen Planeten. Und wenn die Einen anfangen, Atomwaffen einzusetzen, werden das die Anderen auch machen. Eine ähnliche Situation hatten wir auch in Europa, als sich bis an die Zähne bewaffnet die USA und die UdSSR an der deutsch-deutschen Grenze gegenüber standen.

Ich denke, sollte es tatsächlich zu Angriffen kommen, geht das selbstverständlich die gesamte Welt etwas an. Also gilt es, Angriffe zu vermeiden. Denn wenn man sich dann mit einmischt, ist man schnell Teil eines Krieges, den man nie haben wollte.

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