Man ist ja gern einmal ironisch. Gerade ich trage immer die Ironie mit mir herum. Hier und da lasse ich dieser auch in meinen Artikeln freien Lauf. Aber ist das immer so das Positive? Ich meine, ich bin hier authentisch, keine Frage. Aber bei manchen ironischen Ausbrüchen bei irgendwelchen Diskussionen im Netz sagt man sich hinterher vielleicht: Ach hätte ich doch meine Klappe dazu gehalten.
Ironie ist grundsätzlich etwas gutes. Aber nicht jeder kann damit umgehen. Ich weiß, dass ich hier und da an meinem Feingefühl arbeiten sollte, wann so etwas angebracht ist und wann nicht. Und genau das ist das Thema im aktuellen Webmaster Friday.
Das Problem an der Ironie ist leider, dass sie oft genug falsch verstanden wird. Man kann damit zwar sehr gut Debatten würzen. Aber man kann damit auch in das eine oder andere Fettnäpfchen treten. Es ist schon so gewesen, dass allein aufgrund von ironischen Bemerkungen ein so genannter Shitstorm ausgebrochen ist, also Stürme der Entrüstung auf den Urheber der Bemerkung niedergegangen sind.
Ich benutze ironische Bemerkungen, um bewusst zu polarisieren. Aber mir ist durchaus in letzter Zeit klar geworden, dass man sich damit nicht immer Freunde macht. Meine wahrscheinlich angeborene ironische Ader muss ich hier und da durchaus auch mal im Zaum halten. Das Problem bei geschriebener Ironie ist halt, dass man den Verfasser meist nicht grinsen sieht. Und so kann eine solche Bemerkung eben schnell mal als grenzenlose Frechheit gelten. Woher soll denn der Leser auch wissen, dass man über die geschriebenen Worte grinst?
Blogger Manuel hat im Blog „Geld verdienen im Internet 2.0“ geschrieben, dass man aus eben den Gründen, dass Ironie falsch verstanden werden kann, auf dieses Mittel verzichten sollte. Ich meine, ich halte mich hier im Blog durchaus zurück, das geht alles noch viel forscher. Aber er hat nicht Unrecht, weil man eben oft genug auf Unverständnis trifft.
Breakpoint hingegen sieht das Ganze so, dass es u.a. bei ihm oft einen fließenden Übergang zwischen Ironie und Ernst gibt. Er regt dann sogar dazu an, einen Ironiedetektor zu erfinden. Und da muss ich ehrlich sagen, dass dies eine sehr gute Idee wäre.
Und der Hannover Hipster schließlich vertritt die Meinung, dass Ironie im Internet manchmal funktioniert, manchmal aber auch nicht. Aber er wird sich deshalb nicht verbiegen und darauf verzichten. Dazu ist sie ihm offenbar auch zu wichtig.
Mein Fazit hieraus ist: Ironie ist in den meisten Fällen etwas gutes. Sie kann das Salz in der Suppe sein. Sie kann allzu steife Diskussionen wohltuend auflockern. Aber sie ist nicht überall angebracht. Meine ironische Ader lasse ich auf keinen Fall komplett verstummen. Aber ich halte sie hier im Blog im Zaum, und in sozialen Netzwerken schaue ich erst einmal, ob sie angebracht ist. Denn ich bin kein guter Empfänger eines Shitstorms, denn damit kann ich gar nicht umgehen.
Wie sehen Sie dieses vertrackte und zugegeben schwierige Thema „Ironie im Internet“? Eher gut, eher schlecht? Was meinen Sie dazu?
Ironie ist wichtig und rückt so manches Thema erst ins rechte Licht oder zeigt offenbare Schwächen. Wie kann man anderen Ihre Fehler besser offenlegen als mit einem Lachen und ein wenig Ironie? So fühlt sich vielleicht nicht jeder gleich persönlich angegriffen.