So ist das nunmal: Man kann es niemandem recht machen. Wochenlang hat man in Leipzig auf Schnee gewartet. An Heiligabend waren es fast sommerliche Temperaturen. Auch danach war es laut den Radio- und Fernseh-Wetterfröschen „für die Jahreszeit viel zu mild“.
Und plötzlich erschrickt man, wenn es dann doch ganz plötzlich kalt wird. Auf einmal und ohne Vorwarnung wurde es wider Erwarten kalt. Und das mitten im Winter! Himmel, was ist das schlimm! Klar, mir ist draußen auch kalt, aber dass man im Winter mit Minus-Werten zu tun hat, ist in Deutschland so etwas seltenes nun einmal nicht, oder?
Heute sollte das Quecksilber sich im Thermometer ziemlich zusammengezogen haben. Ich denke, ich hatte heute irgendwie -8 °C gesehen. Das sind völlig normale Temperaturen für Ende Januar in Mitteleuropa. Trotzdem erzählen die Medien, deren Schlagzeilen und Überschriften nicht groß genug sein können, von „Kältestarre“, „Wintereinbruch“ und „Kältewelle“.
Da hat wohl niemand die US-amerikanische Ostküste im Blick gehabt? DORT ist Kältewelle, ja. HIER ist Winter. Nur hat man hier nicht mehr damit gerechnet. Ich denke, am allerwenigsten hatten die Meteorologen, die ja so toll eine globale Erwärmung auf dem Schirm haben, noch Schnee in diesem Winter auf dem Zettel. Aber trotzdem ist er gekommen. Und er beschert durchaus auch ziemlich schöne Impressionen.
Jedenfalls haben die Kinder auch was davon. Obwohl Leipzig mehr oder weniger nur „gezuckerte Wiesen“ abbekommen hat – und des halb kein „Wintereinbruch“ passiert sein kann – nutzen die Kinder trotzdem den wenigen Schnee, um rodeln zu gehen. Wer weiß, ob wir in Leipzig bis zum Sommer noch mehr Schnee sehen werden! Und so kommen sie eben auch bei mir in Grünau aus den Wohnungen und gehen im Wohngebiet rodeln.
Klar wäre es schöner gewesen, wenn wir mehr Sonne gehabt hätten. So war es eben nur etwas trübe, und das fühlte sich dann in Kombination mit dem leichten und eisigen Wind ziemlich kalt an. Aber so kann man wenigstens ein bisschen von Winter reden.
Ich glaube, die Wetterfrösche haben vorhergesagt, dass die Temperaturen schon wieder steigen sollen. Daher war es ganz gut, die Kinder heute in das bisschen Schnee in Leipzig zu jagen. Sonst hätten die vielleicht gar nicht mehr gewusst, wie der Schlitten zu bedienen ist.
Kältestarre ist es jedenfalls nicht, Kältewelle erst recht nicht, was da passiert ist. Es ist ein kurzes Winter-Intermezzo. Und das wird wohl allmählich wieder vorbeigehen, wenn man den Nachrichten glaubt. Aber für alle mal zur Erinnerung: Das war der Winter 2013 / 2014 in Leipzig-Grünau.