Kennen das auch andere Blogger? Ich habe jetzt tatsächlich einmal kein Thema gefunden, worüber ich sinnvoll hätte einen Blogartikel zusammen schreiben können. Dabei gibt es vieles, worüber ich hätte schreiben können. Aber ich habe vieles im Internet mitbekommen, bei dem ich dann am Ende glaube, dass es mir nicht gut getan hätte, wenn ich mich an der Debatte beteiligt hätte. Ja, viele Konjunktive. Und eigentlich ist das eine fürchterliche Situation. Aber sie ist halt real. Und das muss ich mal aufschreiben.
Das ist doch alles kein Thema hier im Blog
Ich könnte jetzt anfangen, aus meiner Heimatstadt Leipzig zu erzählen. Gerade in den letzten Tagen ist da vieles passiert, was eigentlich eine Erwähnung wert wäre. Aber will ich das? Will ich es riskieren, dass ich angefeindet werde? Ich meine, es gibt nunmal nur noch schwarz und weiß. Und wer nicht mit der Meinung von anderen übereinstimmt, der ist für sie halt schwarz. Ein Eiterpickel, ein Furunkel. Irgendeine sinnvolle Auseinandersetzung findet nicht statt.
Aus diesem Grund hatte ich ja mal entschieden, dass diverse Dinge einfach kein Thema mehr hier im Blog sein werden. Ich lebe irgendwie ruhiger seitdem. Es ist zwar schade, weil ich damit etliche Inhalte ausblenden muss, obwohl ich dazu eine Meinung habe. Aber es ist eben nicht zu ändern. Kein Thema der Welt ist es wert, dass man sich Anfeindungen oder ggf. Drohungen aussetzt. Nichts auf der Welt muss so energisch verfolgt werden, dass Leib und Leben ziemlich egal werden.
Ich hatte eigentlich vor, ausführlich über die letzten Tage in meiner Heimatstadt Leipzig zu erzählen. Den Artikel dazu habe ich sogar komplett fertig geschrieben. Und im Prinzip bin ich ja eigentlich der Meinung, dass es schade um jede Geschichte ist, die nicht erzählt wird. Aber was in den sozialen Netzwerken zu den letzten Leipziger Themen los war, hat mich dazu bewogen, den Artikel nicht zu veröffentlichen. Schade, aber ich habe ich Verantwortung. Und das wurde mir halt bewusst.
Was ist denn passiert?
Im größten Dorf der Welt war lange Zeit Friede-Freude-Eierkuchen. Wir marschieren auf lange Sicht auf die 10 Millionen Einwohner zu. Also zumindest haben wir die 600000-Marke hinter uns gelassen. Alle leben glücklich und zufrieden um den Auwald herum und erfreuen sich ihres Lebens. Allerdings werden noble Wohnkomplexe erschaffen, was den Mietenspiegel anhebt. Und das bringt diverse Menschen auf die Barrikaden. Das war passiert.
Andererseits ist passiert, dass der Fahrradverkehr demonstrativ wichtiger genommen werden soll. Das ist eigentlich gar keine so schlechte Idee. Allerdings müssen die vorhandenen Straßen alle Verkehrsteilnehmer irgendwie aufnehmen können, wenn man das so durchdrücken will. Und da sehe ich irgendwie schwarz. Aber bring mal Kritik an, dass es Stimmen gibt, die dem Fahrrad alles unterordnen wollen. Hör bloß auf!
Nein, derzeit ist viel polarisierendes Geschwafel in der Stadt. Ob das in anderen Städten auch so ist, weiß ich nicht. Aber das ist alles gleich immer so sehr aufgeheizt, dass man sich eigentlich sofort Finger und Zunge verbrennt, wenn man sich dazu äußert. Es gibt noch mehr Beispiele, keine Sorge. Und egal, wie man sich äußern würde, man wäre immer der Dumme, der Klappspaten, der Idiot. Nee, das tue ich mir einfach nicht an. Dann kommentiere ich solcherlei Geschehnisse eben nicht.
Lass dir nicht das Maul verbieten!
Ja, eigentlich ist es richtig, sich nicht das Maul verbieten zu lassen. Aber andererseits ist es eben so, dass ich auch mal aussortieren muss und dann sagen muss, was eben kein Thema hier im Blog sein kann. Ich werde mich dennoch einmischen, wo es geht. Ich habe zu den genannten Themen einiges in den sozialen Netzwerke verfolgt. Und daher weiß ich, dass man ganz schnell zwischen die Fronten gerät. Leute, das ist mir dann einfach auch zu gefährlich.
Hier im Blog muss ich aus rechtlichen Gründen ein Impressum angeben. Ich habe nun mal keine große Lust darauf, dass irgendwann mal irgendeine Horde bei mir vor der Tür steht. Sowas soll es ja schon gegeben haben. Ja, OK, ihr könnt mich jetzt mit so „Argumenten“ bewerfen, dass ich dann eben doch keinen Arsch in der Hose habe. Aber ich wohne seit 47 Jahren in Leipzig und kenne mich ein bisschen aus. Und deshalb wird manches eben auch zukünftig kein Thema hier sein.