Siebener-Akkorde finde ich irgendwie immer ein wenig besonders. Deshalb habe ich im Stück „Ethereal“ einmal ein wenig mit Bm7 und dergleichen herumgespielt. Nachdem ich schon mal etwas neues veröffentlicht hatte, kommt nun wieder etwas neues. Muss ja, sonst denkt ihr vielleicht, ich habe schon wieder die Lust an der Musik verloren. Kann ja sein. Aber wie ihr mitbekommen werdet, ist das ganz und gar nicht der Fall. Ich erzähle euch mal was dazu. Passt mal auf.
Was soll das mit dem „Ethereal“?
„Ätherisch“? Was will ich denn damit jetzt wieder? Mancher meint vielleicht auch „himmlisch“. Wer weiß? Nein, „Ethereal“ erinnert mich ein bisschen an die Trance-Musik der späten Achtziger und frühen Neunziger. Das war die Zeit, als The KLF mal als „Justified Ancients of Mu Mu“, mal als „The Timelords“, mal als „Space“ ihr Unwesen trieben. Oder als The Shamen um die Ecke bogen, The Orb und weiß der Himmel, wer nicht noch alles. Daran wollte ich ein wenig erinnern.
Dabei hatte ich lange herum gebastelt. Ich habe etliche angefangene Tracks in meinem „Mix Editor“ beim BandLab. Nichts wurde fertig, einiges ist gar nur ein paar Takte oder ein paar Sekunden lang. Naja, mancher kennt das. Zum Teil ist das auch frustrierend. Aber irgendwie war das bei der Entstehung von „Ethereal“ anders. Das ging gleich von vornherein vorwärts. Ich kann das gar nicht so richtig erklären. Ob es an „B-Moll-7“ liegt? Ehrlich, ich habe keinen blassen Schimmer.
Ich wollte mal etwas anders machen. Und mir fielen diese schwachen, immer so leicht zerbrechlichen und immerzu irgendwie schwebenden Siebener-Akkorde ein. Freilich, die hat man irgendwann mal mitbekommen. Und so habe ich mit „B-Moll-7“ und „G-Dur-7“ gespielt. Das klang irgendwie so, wie ich es rund um die Wende in Deutschland mal bei den Elektronik-Musikern mitbekommen hatte. Geil, dachte ich mir, damit machst du mal weiter.
Naja, und dann kam diese Piano-Melodie dazu. Grundsätzlich haben die beiden Akkorde viel gemeinsam. Und so war es auch irgendwie einfach, darauf irgendwas zu klimpern. Und peng, plötzlich war diese Melodie da. Ebenso schwebend wie die beiden Akkorde. Und da war es doch irgendwie auch logisch, dass das Lied dann irgendwie einen schwebenden Titel erhalten musste. Und so war der Name „Ethereal“ geboren. Ende der Geschichte.
Aber es ist halt alles nicht so einfach
Ihr denkt vielleicht, dass das Alles mit ein bisschen Geklimper erledigt ist. Das ist aber keineswegs der Fall. Vor allem, wenn man nach so einem Stück Melodie, der „Hookline“, eben nicht weiß, wie es weitergehen soll. Ich konnte ja niemandem anbieten, sich 3 oder 4 Minuten ein und dieselbe Melodie anzuhören. Wer will denn sowas hören? Und irgendwie habe ich mich dann an die „Pure-Trance“-Version des KLF-Klassikers „3 A.M. Eternal“ erinnert. Und da war dann plötzlich ein Saxofon.
Ich habe halt etliche Wochen nicht wirklich was gebacken bekommen. Das ging aber nicht nur mir so. Der Marcel bekommt zurzeit auch nichts hin. Leute, ernsthaft, das ist frustrierend wie Hölle. Gerade, wenn man Musik liebt und sich irgendwie mit ihr ausdrücken möchte. Ja, ihr denkt jetzt: Was erzählt der Typ denn da? Das ist doch instrumental. Das ist ja auch richtig, aber dennoch kann man doch mit solcher Musik etwas transportieren.
Für mich ist „Ethereal“ ein bisschen das unbeschwerte Gefühl von Urlaub. Das Foto oben zeigt den Hafen Tangermünde, den ich mit meiner Tochter während meiner Pause besucht habe. Das ist Unbeschwertheit. Wir haben da am Kai gehockt und Eis gegessen. Und so lang war uns alles irgendwie egal, auch Corona war weit weg. Das verbinde ich mit dem Stück. Wie ihr seht, muss es nicht immer die große Story sein. Oder was habt ihr jetzt erwartet?
Hi Henning,
finde ich gut gelunge, das Lied – obwohl ich es den Takt fast als etwas zu schnell empfinde für die Stimmung die Du beschreibst. Aber ansonsten Hut ab..
Ich bin immer noch bei Lektion 3 beim Klavierspielen – ich komme nicht wirklich voran, weil immer irgend was anderes ist. Fällt einem auch nicht leichter im Alter. Naja, früher war alles besser.. ;-)
CU
Peter
Hi Peter,
ich komme momentan auch nicht dazu, etwas grundsätzliches zu machen. Mir geht’s da im Prinzip nicht anders als dir. Aber wir hoffen mal, dass es irgendwann besser wird.
Danke dir für das Feedback. Meinst du, das hätte so in die Schiller-Richtung gehen sollen? Ich fand eigentlich die 120 BPM ziemlich passend. Aber so sind halt Geschmäcker.