Ich bin ja davon überzeugt, dass jeder, wirklich jeder das leise Stück „Tears In Heaven“ kennt. Das wurde nun tatsächlich schon 30 Jahre alt. Reden wir darüber. Denn das Lied schildert eben, dass auch Weltstars nur Menschen sind, die ganz normale Probleme haben und denen auch großer Verlust passieren kann. Das Lied ist sehr persönlich. In Europa war das vielleicht vielen gar nicht bewusst. Denn man sah ja nur Mr. Slowhand auf der Bühne mit seiner Gitarre sitzen. Das war 1992.
There’ll be no more tears in heaven
Würdest du meinen Namen kennen, wenn ich dich im Himmel treffen würde? Würde es das gleiche sein, wenn ich dich im Himmel treffen würde? Ich muss stark sein und weitermachen, denn ich weiß, ich gehöre nicht hierher in den Himmel.
Würdest du meine Hand halten, wenn ich dich im Himmel treffen würde? Würdest du mir beim Stehen helfen, wenn ich dich im Himmel treffen würde? Ich werde meinen Weg finden, durch die Nacht und durch den Tag. Denn ich weiß, ich kann nicht hier im Himmel bleiben.
Die Zeit kann dich herunterziehen. Und die Zeit kann dich auf die Knie zwingen. Die Zeit kann dir dein Herz brechen und dich dazu bringen, um Hilfe zu flehen. Jenseits der Tür gibt es Frieden. Da bin ich sicher. Und ich weiß, es wird keine Tränen im Himmel mehr geben.
Würdest du meinen Namen kennen, wenn ich dich im Himmel treffen würde? Würde es das gleiche sein, wenn ich dich im Himmel treffen würde? Ich muss stark sein und weitermachen, denn ich weiß, ich gehöre nicht hierher in den Himmel.
Rush und Conor
Es gab zu dieser Zeit den Film „Rush“. In den deutschen Kinos hieß der Film „Fieberhaft – Undercover in der Drogenhölle“. Für diesen Film sollte Eric Clapton die Filmmusik komponieren. Ich bin ehrlich, ich kann mich nicht daran erinnern, den Film gesehen zu haben. Jedenfalls fummelte Eric Clapton mit dem Soundtrack herum. Er hatte zu der Zeit mit dem italienischen Model Lory Del Santo ein Apartment in New York und bewohnte dies mit ihr und ihrem gemeinsamen Sohn Conor.
Und dann stand eines Abends das Schlafzimmerfenster offen. Niemand weiß, wie es passiert ist, nehme ich an. Jedenfalls fiel Conor aus dem geöffneten Fenster im 53. Stock. Das war am 20. März 1991. Er war gerade einmal 4 Jahre alt. Die Emotionen und die Trauer über den Tod des Jungen verarbeitete Eric Clapton dann im Lied „Tears In Heaven“. Das schrieb er gemeinsam mit dem Songwriter Will Jennings. Der wiederum war für „Up Where We Belong“ und „My Heart Will Go On“ verantwortlich.
Eric Clapton hatte immer gesagt, dass „Tears In Heaven“ nichts mit dem Tod von Conor zu tun habe. Vielmehr soll es den Verlust im Film „Rush“ behandeln. Will Jennings hatte dazu verkündet, dass Clapton hauptsächlich ein Lied über einen Jungen schreiben wollte. Natürlich verbindet jeder „Tears In Heaven“ mit dem Tod von Conor. Es ist so ein persönlicher Text, auf einer A-Dur-Akkordfolge, bestens für Konzertgitarre geeignet. Und das macht das Lied irgendwie aus.
Das Lied
Die Frage ist doch immer, wie man mit Trauer umgeht. Und letztlich ist Trauer etwas sehr persönliches und intimes. Wenn Eric Clapton halt sagt, dass „Tears In Heaven“ nichts mit Conor zu tun hat, dann muss man das eben akzeptieren. Es geht uns ja auch nichts an. Letztlich ist ein sehr zerbrechliches, ganz feines Lied für die Ewigkeit entstanden. Und jeder geht damit anders um.