Alle reden davon, WhatsApp sei unsicher und würde sich nicht an den Datenschutz halten. Es gibt auch viele, die behaupten, nach dem letzten großen Update – gestern, glaube ich – hätte sich an der Privatsphäre der Nutzer nichts großartig verändert. Bloß gut, dass es in Teutschenthal nahe Halle / Saale Tüftler gibt, die mit Chiffry einen Messenger entwickelt haben, der generell eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mitbringt. Und der wurde gestern auf der CeBIT in Hannover vorgestellt.
Blogger-Kollege „MDK“ vom Blog „Mobilenote“ war gestern auf der CeBIT und hat ein paar Eindrücke eingefangen. Unter anderem war er am Stand von DigitTrade, der Firma rund um den Messenger Chiffry. Und er hat sich dort die App vorführen lassen und ein paar Fragen gestellt. Das ist alles in einem quasi Hands-on-Video bei Mobilenote zu sehen. Schauen Sie sich die 4,5 Minuten einfach mal an. Es gibt genügend Gründe, von WhatsApp zu Chiffry zu wechseln. Das kurze Interview mit DigitTrade ist sehr informativ, sodass man einen guten Überblick über die App erhält.
Derzeit befindet sich Chiffry noch im Beta-Status, das heißt, dass noch keine endgültige Version verfügbar ist. Das soll sich aber in Bälde ändern: Direkt nach der CeBIT, die noch bis übermorgen läuft, soll die fertige Version von Chiffry im Android PlayStore von Google verfügbar werden. Und etwa einen Monat später kommt auch die fertige Version für iOS, also fürs iPhone zu iTunes.
Es gibt viele, die wahrscheinlich davor zurückschrecken, zu Chiffry zu wechseln. Man könnte ja weniger Funktionen zur Verfügung haben. Dem soll aber nicht so sein. Der Funktionsumfang des Messengers soll in etwa dem von WhatsApp entsprechen. Man muss sich halt nur konsequent für den Datenschutz entscheiden. Neben den vergleichbaren Funktionen ist aber interessant, dass die Server von Chiffry nicht irgendwo auf der Welt (wie bei WhatsApp), sondern in Deutschland stehen.
Chiffry kommt erst einmal kostenlos in die Stores. Eine Premium-Version mit einem erweiterten Funktionsumfang ist geplant und kommt wahrscheinlich dann nächstes Jahr. Mir ist im Moment nicht bekannt, ob für weitere Betriebssysteme (Windows Phone, BlackBerry, evtl. Tizen oder FirefoxOS) Versionen geplant sind. Da kann man sich eigentlich nur überraschen lassen.
Apfelnews unterstreicht zum Thema Chiffry, dass es die erste Anwendung ihrer Art ist, die komplett in Deutschland programmiert wird und konform zum deutschen Datenschutz geht. Das ist ein nicht unerheblicher Vorteil für die Nutzer. In dem Artikel ist neben einem Interview mit Programmierer André Gimbut auch ein Video mit ihm integriert, in welchem er noch einmal auf Chiffry eingeht.
Natürlich wird man Chiffry nicht nutzen. Die Ich-habe-nichts-zu-verbergen-Nutzer werden bei Facebook und WhatsApp bleiben und nicht hinterfragen, was mit ihren Daten veranstaltet wird. Andere, die etwas sensibler mit der Datenverwendung umgehen, werden sich Chiffry sicherlich anschauen. Aber nutzen wird es keiner. Oder wenn, dann erst nachdem klar wurde, dass irgendwer unbefugtes die eigenen Daten nutzt und damit missbraucht.
Der Lernprozess sollte schnell einsetzen. Jeder WhatsApp-Nutzer sollte sich darüber klar sein, dass das Geschäftsmodell von WhatsApp auf der unklaren Handhabung der persönlichen Daten der Nutzer beruht. Und dann ist man vielleicht eher dazu bereit, den Messenger zu wechseln. Und Chiffry sollte unbedingt erste Wahl sein.
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