Es kommt selten vor, dass ich einen Artikel nur über ein einziges Lied schreibe. Jetzt ist es wieder soweit. Denn heute jährt sich zum 23. Mal die Veröffentlichung der zweiterfolgreichsten Single von Orchesrtal Manoeuvres In The Dark, Sailing on the seven Seas. Grund genug, ein paar Worte darüber zu verlieren.
3 Jahre waren vergangen, nachdem die Abschiedssingle „Dreaming“ der damaligen Band Orchestral Manoeuvres In The Dark um die Welt ging. Gegründet als 4-Mann-Band, Mitte der Achtziger zu einem 6-Mann-Ensemble gewachsen, waren sie bei „Dreaming“ nur noch zu zweit, nämlich Sänger Andy McCluskey und Keyboarder Paul Humphreys. Enthalten ist der Hit auf der damaligen „Best of OMD“.
Dann trennte man sich und ging fortan getrennte Wege. Nach rechtlichen Streitigkeiten – wie es immer hieß – hatte Andy McCluskey mit Abe Juckes (Drums), Nigel Ipinson, Phil Coxon (beide Keyboards) und Stuart Kershaw (Drums) eine Neuauflage geschaffen und das famose Album „Sugar Tax“ in Vorbereitung. Die Hauptsingle daraus war eben jenes „Sailing on the seven Seas“, welches knapp zwei Monate vor der Albumveröffentlichung auf den Markt kam.
Das Ungewöhnliche an dem Lied ist das Treibende, der bluesige Rhythmus und die textliche Parabel. Im Text geht es um Ehrfurcht und Liebe. Der Protagonist verkauft seine Seele, nur um die Liebe erwidert zu bekommen. Und er segelt so traurig auf den sieben Weltmeeren. Andy McCluskey nimmt mit dem Text Bezug auf das viertelstündige Avantgarde-Rock-Epos „Sister Ray“ von „The Velvet Underground“ und schafft Verknüpfungen zu „My Generation“ von „The Who“.
Hatte man nach dem Abgesang „Dreaming“ und den Schlagzeilen um die Auflösung von OMD an das Ende der Band geglaubt, so wurde man mit dieser Nummer eindrucksvoll eines besseren belehrt. Im Heimatland Großbritannien erreichte das Lied – so wie „Souvenir“ ca. 10 Jahre zuvor – Platz 3 der Charts, in Deutschland, Irland und den USA wurden zumindest die Top 10 geschafft.
„Sailing on the seven Seas“ ist in meinen Ohren bei weitem nicht das beste OMD-Lied, aber es ist ein sehr eindrucksvolles Comeback-Stück. Andy McCluskey kam zurück ins Rampenlicht. Diese „Sugar Tax Ära“, wie die 3 Alben der 90er oft genannt wurden, wurde eindrucksvoll mit dem Werk eingeläutet. Nach der Ära war wieder Schluss mit OMD, bevor sie in Originalbesetzung im Jahr 2010 das Album „History of Modern“ unter die Leute brachten.
Was sagen Sie zu „Sailing on the seven Seas“? Halten Sie es im Vergleich zu anderen OMD-Singles auch für so eindrucksvoll wie ich? Wie gesagt, OMD hatte weitaus bessere Stücke – sogar auf „Sugar Tax“ selbst – , aber keins hat in den Medien aus dem Stand heraus einen derartigen Eindruck hinterlassen.
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