Ich habe mir eine riesige Tasse Kaffee gebaut und mich an den Computer gesetzt. Eigentlich wartet wie so häufig viel Arbeit, aber ich will viel lieber schaukeln. Ich merke leider, dass ich in letzter Zeit wieder viel fahriger geworden bin und alles mehr oder weniger im Blindflug mache. Und dann kommen ein paar ungeahnte Fährnisse dazwischen, und ich bin plötzlich total orientierungslos. So kommt das auch, dass ich meinen Newsletter vergessen hatte und überhaupt derzeit kaum noch blogge. Und davon will ich euch hier mal erzählen.
Schreib doch mal ne Überschrift
Ihr merkt schon, das wird ein etwas anderer Artikel als in den letzten Monaten. In den letzten zwei Monaten habe ich im überwiegenden Teil über Technik und Musik und so gebloggt. Ich habe keinen blassen Schimmer, ob euch das in irgendeiner Art und Weise gefallen hatte oder nicht. Wobei: Gefallen ist das falsche Wort. Ich meine: Ob euch das in irgendeiner Weise etwas gebracht hatte. Und dann grinst mich WordPress in der Version 6.3 an und verlangt, dass ich eine Überschrift schreibe.
Eigentlich muss ich ja gar nichts erklären. Wenn mir halt mehr nach Schaukeln als nach Bloggen ist, dann ist das eben so. Das hatte mir noch nie jemand krumm genommen, egal was ich mir da immer eingeredet hatte. Aber so geht es doch auch nicht weiter. Jedenfalls bin ich derzeit mal wieder durch mit der Welt. Das liegt zum großen Teil – oder fast ausschließlich – an fehlendem Urlaub, an bergeweiser Arbeit und daran, dass mir Social Media mal wieder gewaltig auf die Nüsse geht.
Wieso ist das denn alles so viel? Ich meine, Anfang des Jahres war uns klar, dass dieses Jahr kein großer Urlaub anstehen würde. Das hatte organisatorische Gründe. Aber dass das derart zerren kann, war mir nicht klar. Jetzt fiebern wir dem November entgegen, dem Arschlochmonat im Jahr, um dann endlich mal eine Pause zu machen. So lang werde ich halt immer mal schaukeln gehen. Und jetzt fällt mir auf: Wo war denn jetzt die Überschrift? Egal, weiter im Text.
Und warum jetzt schaukeln?
Ja, eigentlich ist das total bescheuert: Wieso soll ich denn nun wieder schaukeln gehen? Ich wiege so viel wie ein halber LKW, keine Schaukel der Welt hält mich aus. Und auf den Arm kann ich auch nirgendwo. Also was soll das jetzt? Naja, es ist halt irgendwie so, dass mir zum Teil die Welt ziemlich auf den Keks geht. Und dann kommen die von WordPress um die Ecke und bewerfen uns mit einem Update, nach welchem meine Installation gefühlt zig Mal erzählt, die Datenbank müsse aktualisiert werden.
Ja, macht doch einfach euren Kram allein. Lasst mich einfach zurück. Ich habe ja mein Ableton, mit dem ich nach wie vor herum wurschtle. Das macht mir viel Spaß, so wie ich es niemals gedacht hatte. Und wenn ich mir anhand der aktuellen Probleme mit Exchange Server so vor Augen führe, wie Microsoft arbeitet, bin ich eigentlich ziemlich froh, dass man mir nie etwas vorwerfen konnte, was meine Arbeit betrifft. Sonst hätte ich noch ein paar Baustellen mehr. Und das kann ich echt nicht gebrauchen.
Und so dümple ich halt herum und kämpfe gegen Wellen und Stürme. Aber dann muss man es mir auch zugestehen, dass ich dann einfach mal schaukeln gehe. Sonst geht das eben nicht mehr lange gut. Ich weiß, wovon ich rede. Bloß gut, dass ich ein intaktes Privatleben und meine Musik habe. Wer weiß, wie das sonst sein würde. So, und mittlerweile ist mein Kaffee alle. Jetzt muss ich mal sehen, was ich jetzt mache, um nicht vollends zu verblöden. Vielleicht mache ich einfach weiter Musik wie in dieser Playlist:
Mach dich nicht verrückt!
Ich wünsche dir natürlich, dass die Arbeit und alles, was man so zu tun hat, sich auf ein erträgliches Level einpendelt. Aber das letzte, über das du dir darüber hinaus ’nen Kopf machen solltest, sind die (a)sozialen Medien und dein Blog. Ersteres ist Zeitverschwendung und zweiterer läuft dir niemals davon. Auch wenn er ein Jahr oder länger im Dornröschenschlaf verbringt.
Wenn dir nicht nach schaukeln ist, dann leg dich auf die Couch. Entspannung ist wichtig. Egal wie.
Unser Urlaub startet dieses Jahr auch erst Ende Oktober. So what? Ich mach’ mir auch die Zeit bis dahin so schön wie möglich. Mach das auch. Das wünsche ich dir.
Beste Grüße
Eddy