In meiner Jugend gab es den „Club 21“, eine der angesagtesten Locations der Stadt. Der Laden war quasi übrig geblieben nach der Wende. Und dort habe ich sozusagen die Welt der Hoppse-Clubs betreten. Wir trieben uns damals nicht ewig lang und auch nicht häufig darin herum, und irgendwie wurde der dann geschlossen. Aber bis heute, über 30 Jahre danach, denke ich immernoch an den Laden zurück. Deshalb gibt es da nun auch einen Track, der so heißt. Ich musste das einfach machen.
Aber den Club gibt’s doch noch?
Als ich vor 75 Jahren nach Leipzig zog… Nein, anders. Es gab viele Jahre lang vor der Wende unter der Anschrift „Dittrichring“ die Diskothek „Club 21“. Die war in einem Kellergewölbe untergebracht. Das, was man heute als „Club 21“ im Internet findet, ist entweder das „Twenty-One“ oder ein mir unbekannter Club 21 am Markt. Mit dem früheren Laden im Keller haben beide Locations überhaupt gar nichts zu tun.
Ich kann mich noch an provisorische Tische mit Unmengen an Kabeln erinnern. Die Kabel verbanden Plattenspieler, CD-Player, Cassetten-Decks, Mikrofone und dergleichen mit einem Mischpult. Und die beiden DJs hantierten mit allerlei Tonträgern: Singles, Maxis, LPs, CDs, Cassetten. Und sie unterhielten die Meute. Soweit ich weiß, war der „Club 21“ immer etwas speziell und vermutlich deshalb auch so angesagt.
Ich bin mir nicht sicher, weshalb der mir so in Erinnerung blieb. Ich glaube, es lag daran, weil es die erste Sturm-und-Drang-Zeit war und ich dann ziemlich genau so einen auf DJ gemacht hatte. Und ich werde es nie vergessen, dass das Kellergewölbe zu niedrig war, um irgendwelche Hüpfereien zu vollführen. Das weiß ich daher, weil ich mir dort übel den Schädel gestoßen hatte. Das sind so Dinge, die vergisst du nie wieder.
„Club 21“, aber als Hommage
Stellen wir uns mal vor, wie der „Club 21“ heute klingen würde. Ich meine, wie war das denn damals? Es lief „D.I.S.C.O.“ von Ottawan, und der DJ tat so, als würde er die 5 Buchstaben von der CD ablesen. Es lief alles mögliche, was irgendwie nach Party und guter Laune klang. Und nun gehen wir mal knappe 35 Jahre in der Zeit voran. Wie würde der „Club 21“ heute klingen? Würde er mit düsterem Techno um die Ecke kommen? Wohl eher nicht.
Ich dachte mir, dass der Laden wohl heute mehr nach David Guetta oder DJ Antoine oder so klingen würde. Bedenkt, das war ein Kellergewölbe. Da konnte schnell alles mögliche vor sich hin scheppern. Geht mal selbst in den Keller und dreht dort euer Handy auf. Jedenfalls dachte ich so bei mir, wenn ich eine Hommage an die Nachwende-Zeit mit dem „Club 21“ fabrizieren würde, müsste das Ganze doch irgendwie freundlich klingen, so wie der Laden damals auch.
Und so kam ein Stück zustande, das mit fetten Piano-Akkorden und F-Dur um die Ecke kommt und eigentlich auch ganz gut nach Ibiza oder zum El Arenal passen würde. Das war aber nicht die Intention, ich wollte einfach den „Club 21“ noch einmal wiederbeleben und einfach so klingen lassen, wie er heute klingen würde. Ich hoffe, mir ist das unterm Strich gelungen.
Hier könnt ihr den Track dann auch kaufen, wenn ihr denn wollt:
Blödsinn. so würde es dort eben nicht klingen. Voll Mainstream shit. geht’s dir mehr um deine dich Selbstdarstellung?