Ich habe mir vor kurzem ein neues Notebook von HP gekauft. Es war preisgünstig und scheint voll und ganz seinen Zweck erfüllen. Alles soweit in Ordnung, also kann ich den Artikel abschließen. Aber so einfach war es dann doch nicht, wie ich feststellen musste. Und darüber möchte ich ein wenig schreiben.
Ich habe mir das Notebook ohne Betriebssystem bestellt, weil mir noch eine Lizenz vorlag. Die wollte ich einsetzen. Es handelte sich um Windows 8.1. Das war dann auch rasch installiert. Das war mir ja bekannt. Und dann ging es an die eigentliche Einrichtung: Die von mir benötigte Software, die WLAN-Einrichtung und, und, und. Also habe ich mir WLAN als erstes vorgenommen.
Und das gestaltete sich als wahre Hürde. Ich hatte es schnell eingerichtet. Aber ich war schwer enttäuscht über die angezeigte Signalstärke. Gut, es fehlt vielleicht der richtige Gerätetreiber. Also mal eben bei HP nach Treibern suchen lassen. Was ich dort auch immer für das Gerät fand, es konnte nicht für das Betriebssystem installiert werden. Andere Meldungen besagten, dass die Mindesvoraussetzungen nicht erfüllt wurden.
Irgendwann reichte es mir. Denn die Signalstärke wurde ja nicht besser ohne richtigen Treiber. Zudem riss die WLAN-Verbindung ins Internet immer wieder ab. Also nahm ich Kontakt zum HP Support-Forum auf. Dort schilderte ich mein Problem. Der Supporter meinte messerscharf, dass Kabel nicht richtig verbaut seien und das Notebook darum in die Werkstatt gehört.
Heute nahm ich nun das schicke Teil mit ins Büro und testete dort die WLAN-Verbindung. Auch wieder nur eine miese Signalstärke. Aber wenigstens keine Abbrüche. Und dort lud ich nochmal Treiber um Treiber herunter. Nichts klappte. Ständig hieß es, dass die Software nicht auf dem System installiert werden kann. Treibersoftware für das Gerät, die für Windows 8.1 entwickelt wurde. Der Supporter stellte mir dann auch eine weitere Treibersoftware zur Verfügung, weil so gar nichts ging. Auch diese funktionierte nicht.
Tja, und dann bin ich mit Kollegen auf den so genannten „Kompatibilitätsmodus“ gekommen. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, dass das ein probates Mittel ist. Das macht man dann so:
- Ich habe das Download-Paket also heruntergeladen
- Die Datei habe ich gestartet
- So wurde der Inhalt entpackt
- Danach bin ich in das Verzeichnis gewechselt, was da entstanden ist
- Ich habe auf die Setup.exe einen Rechtsklick vollführt und die Eigenschaften ausgewählt
- Auf dem Register „Kompatibilität“ habe ich die im Bild sichtbaren Einstellungen vorgenommen
Nach „OK“ habe ich die Datei nochmal gestartet, und – oh Wunder – der Treiber ließ sich sofort und sauber installieren. Nach einem Neustart hatte ich allerbeste Signalstärke, und die WLAN-Funktionalität ist zu keiner Zeit mehr gestört.
Es ist eine leichte Aufgabe, den Kompatibilitätsmodus einzuschalten. Aber mal ernsthaft, HP: Das ist ein Gerät für Konsumenten. Nicht jeder Konsument arbeitet in der IT und kennt sich mit solchen Tricks aus. Warum kann der Treiber für das richtige Gerät und für das richtige Betriebssystem erst nach Fingerbrechen installiert werden? So etwas habe ich bisher bei noch keinem Hersteller erlebt. Ich habe dafür auch keinerlei Verständnis.
Der Supporter hat getan, was er konnte. Er kam ja mit der richtigen Treibersoftware um die Ecke. Wahrscheinlich ist nicht mal bekannt, dass man die Kompatibilität umbiegen muss. Hier gehört den Treiber-Verantwortlichen bei HP gewaltig auf die Finger gehauen.
Wie gesagt, ich habe auch mal im Support für HP gearbeitet. Und den Supporter kenne ich persönlich. Man erlebt im HP-Support so einiges. Aber wenigstens lässt sich vieles auch für Laien bewerkstelligen. Diese Treiberinstallation wäre für jeden Laien aber gänzlich undenkbar gewesen. Wann bessert hier HP nach?