Facebook und immer wieder Facebook. Ich vermute, dass keine andere Community oder kein anderes soziales Netzwerk derart oft in den Schlagzeilen vorkommt. Vor kurzem berichtete ich ja von einer Untersuchung von Experten, bei der Facebook quasi völlig durchfiel. Nun war Facebook mal eine Community der schnellen Sorte und hat nachgebessert.
Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem Jahr 2010.
Facebook will seinen Nutzern mehr Kontrolle über ihre persönlichen Informationen geben. Sie sollen einfacher und genauer einstellen können, wer ihr Profil sowie Inhalte wie Fotos, Videos und Statusmeldungen sehen kann. Mit diesem Schritt würden die über 2 Milliarden Benutzer quasi volle Kontrolle über ihr eigenes Profil erlangen. Die Umsetzung beginne sofort, dauere aber einige Wochen, kündigte das Unternehmen am Mittwoch im kalifornischen Palo Alto an.
Die Einstellungen sollen vereinfacht werden, und die Hauptaufgaben sollen mit wenigen Klicks erledigt werden können. Die Sichtbarkeit bereits veröffentlichter Informationen wie Fotos können Nutzer auf einen Schlag einschränken. „Das ist eine ziemlich große Überarbeitung des Systems“, betonte Firmenchef Mark Zuckerberg. Das Unternehmen versprach zudem, die Einstellungen der Nutzer für alle künftigen Produkte zu übernehmen.
Auch die in Facebook platzierten Applikationen werden in die Veränderung einbezogen. Nutzer bekommen genauer angezeigt, welche Informationen diese sogenannten Applikationen erhalten.
Zuckerberg gestand bei der Präsentation der Neuerungen Fehler ein. Facebook habe in den vergangenen Monaten viele Dinge auf einmal geändert. „Das haben wir nicht so kommuniziert, wie wir es gekonnt hätten, viel ging unter.“ Das Unternehmen will die Privatsphäre- Einstellungen daher künftig seltener modifizieren.
Facebook befand sich in Beratungen mit Daten- und Verbraucherschützern. Die Ergebnisse der Gespräche hätten großen Anteil an der Umsetzung der neuen Regeln, erklärte das Unternehmen. (Anmerkung 2019: Wozu das geführt hatte, haben wir erleben müssen.)
Datenschützer kritisieren trotz der Änderungen, dass Facebook Informationen wie Fotos nicht standardmäßig als „privat“ anzeigt und damit einem größeren Nutzerkreis verschließt. „Das Herzstück von Facebook ist es, Informationen zu teilen“, entgegnete Facebook-Manager Bret Taylor dem Vorwurf im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. „Wir geben Einstellungen vor, die die typische Nutzung berücksichtigen.“
Mit diesen Einstellungen können Sie als Facebook-Nutzer Statusnachrichten, Fotos, Videos und Links mit nur einem Klick nur noch mit Freunden teilen. Die Weitergabe von Informationen an Dritte können Sie jetzt auch einfacher als zuvor regeln. Durch die Neuanordnung schafft Facebook mehr Übersicht im Einstellungen-Chaos.
Einer der Hauptforderungen der Datenschützer wurde jedoch nicht erfüllt: In den Standardeinstellungen verrät Facebook immer noch viel über seine User. Wer seine Daten schützen will, muss also zuerst einen Blick in die Optionen werfen.
Positiv ist, dass die Verbindungen zu Seiten, die bisher für jedermann einsehbar waren, nun Privatsphäre-Einstellungen bekommen, die an beiden Enden der Verbindung greifen. So kann verhindert werden, dass andere Nutzer die Seiten auf ihrem Profil sehen können und sie selbst im Kasten „Personen, denen das gefällt“ auf den Seiten erscheinen. Anwendungen werden explizit um Erlaubnis fragen müssen, um Zugang zu Seiten zu bekommen, die nicht für alle sichtbar sind.
Da mit diesen Änderungen die gravierendsten Sicherheitsmängel abgestellt worden sein sollen, ist es nachvollziehbar, dass im Moment noch nicht an der von mir genannten „Faulheitsfunktion“ gearbeitet wurde. Möglicherweise erfolgt hier ja später noch eine Änderung.