RSS-Feed neu organisieren: Neuen Reader ausprobiert

Wie meinte mal jemand? Der RSS-Feed ist nahe an der Steinzeit und überhaupt, der ist nicht mehr zeitgemäß mit den sozialen Netzwerken und so. Nein, so direkt hat das niemand gesagt. Ich kann mich auch nicht mehr an den direkten Wortlaut erinnern, und der ist in dem Zusammenhang auch völlig nebensächlich. Jedenfalls merke ich bei mir, dass RSS nach wie vor seine Fans hat, bei mir ca. 14% aller Zugriffe. Und auch andere Webseiten setzen vermehrt darauf. Grund, die Feeds neu zu organisieren.

Mit dem Feed gegen die Macht der Milliardäre

Ich habe mal geschaut. Nehmen wir irgendeinen Monat aus 2024 und dort die ersten 18 Tage. Und dann halten wir sie gegen die ersten 18 Tage im jetzigen Januar, dann sehen wir:

QuelleBesuche 01.-18.09.2024Anteil 09.2024Besuche 01.-18.01.2025Anteil 01.2025Veränderung
Suchmaschinen405875%391166,3%-3,6%
Direkte Zugriffe81715,1%111618,9%+36,6%
RSS-Feed4869%81613,8%+67,9%
Webseiten390,7%380,6%-2,6%
Social Media80,1%170,3%+112,5%

Jaja, von „quasi nicht vorhanden“ auf „ein bisschen“ ist natürlich bei Social Media ein kolossaler Anstieg. Aber die Plattformen spielen beim Zugriff auf meinen Blog eh schon lange keine Rolle. Viel interessanter sind die „direkten Zugriffe“, zu denen auch das Fediverse gehört. Aber eben auch der RSS-Feed, da der einfach mal um 2/3 zugelegt hat. Das heißt doch, dass Leser lieber direkt die Quellen aufrufen, als dass sie sich auf irgendeinen Algorithmus eines wild gewordenen sozialen Netzwerks verlassen.

Da die Plattformen – egal welche – von Milliardären dominiert werden, die denken, dass sie sonstwas darstellen in der Geschichte, immer suspekter werden, gehen jetzt andere Menschen mit etwas namens Free Our Feeds los, sich wieder die Hoheit über das zu verschaffen, was sie lesen wollen. Ja, da steckt Bluesky dahinter, wo ja auch ein Tech-Milliardär irgendwie das Sagen hat. Aber grundsätzlich geht es ja darum, wieder Herr über den eigenen Feed zu werden.

Und ich glaube, all das steckt dahinter, dass der RSS-Feed derzeit so etwas ähnliches wie den hundertachtzigsten Frühling erlebt. Wie oft wurde der denn nun schon eigentlich für tot erklärt? Google hatte gleich mehrere Dienste und Feedreader aufgegeben, überall wurden die Bedingungen erschwert. Aber am Ende ist der gute, alte RSS-Feed immernoch da. Tja, Leute, dann fragt euch mal, woran das wohl liegt.

Mehr RSS-Feed wagen

Ob in irgendeinem stinknormalen Email-Programm, in einem Feed Reader oder sogar im Fediverse: Überall kannst du, wenn du magst, dem RSS-Feed der Webseite folgen, die du gern liest. Ich werde ja nicht müde, das immer wieder zu betonen. Und ich weiß, dass ich einige damit nerve. Wer aber behauptet, der RSS-Feed sei letzte Saison, irrt sich gewaltig. Das sei euch einfach mal so gesagt. Ihr könnt ja im Fediverse meinem Blog ganz einfach folgen. Bei Friendica macht man das so:

Meinem RSS-Feed bei Friendica im Fediverse folgen

Und nein, ich weiß nicht, wieso mein altes Bild dort verpixelt auftaucht. Es ist aber auch nebensächlich, denn wer guckt denn schon nach Äußerlichkeiten. Wir sind hier nicht bei Instragram. Was ich damit demonstrieren will: Ihr könnt darüber jedem x-beliebigen Feed folgen, jeder Zeitung, jedem popeligen Blog, jedem sonstwas.

Ihr könnt natürlich auch komfortabel Feedreader benutzen. Ich hatte jahrelang den Feedly am Wickel und war immer zu faul, mich mit einem Wechsel zu beschäftigen. Die Susanne hat mich in ihrem Blog davon überzeugt, mich doch mal ernsthaft damit zu beschäftigen. Und das habe ich dann auch gemacht. Allerdings habe ich bereits dieser Tage den einen oder anderen RSS-Feed aus meinen Quellen rausgeschmissen. Aber so ein Umzug eignet sich ganz hervorragend fürs Aufräumen.

Wie gesagt, im Fediverse wird euch das Folgen leicht gemacht, im Feedreader auch. Bei letzterem sieht es für mich so aus, als ist so etwas wie der Inoreader tatsächlich eine gute Wahl. Habt ihr Feedly benutzt, hilft euch eine Funktion sogar beim Umzug. Das ist doch perfekt, oder? Aber ich verlinke das dennoch nicht, damit ihr nicht denkt, ich laufe dafür Werbung. Ihr könnt aber alle lesen und schreiben, nicht wahr? Holt euch eure echten Feeds zurück, traut den Plattformen nicht mehr über den Weg.

Fazit

Weniger Social Media, mehr Fediverse, mehr RSS Feed, mehr Bloggen und trotzdem mehr Zeit und bessere Lebensqualität. Leute, ihr habt ja gar keine Ahnung, was die von Milliardären gesteuerten und missbrauchten Plattformen mit euch machen. Was meint ihr, womit sie Milliardäre geworden sind? Nein, bis jetzt ist das absolut die richtige Entscheidung. Und mir geht es gut dabei. Und am Ende geht es doch auch um die freie Rede, die freie Meinung und die uneingeschränkte, informierte Meinungsbildung.

Da spielt das mit rein, was Marcel heute in seinem Blog geschrieben hat. Freie Rede kann doch nur gedeihen, wenn sich alle an die Gesetze, die Fairness und den gesunden Menschenverstand halten. Nachdem das Alles auf den Plattformen quasi gar nicht mehr möglich sein wird oder bereits ist, bleibt quasi als sicherer Ort zur Information eigentlich nur noch der RSS Feed übrig. Also kommt mir nicht damit, dass das Alles Quatsch ist und nicht mehr gebraucht wird. Heutzutage ist so etwas wichtiger denn je.

Und wenn ihr euren echten Quellen folgen wollt und es komfortabel haben wollt, dann nehmt so einen RSS Feedreader. Ich kann nichts negatives darüber sagen. Und der Inoreader wirkt tatsächlich besser als der Feedly. Aber ich weiß auch, dass es jede Menge andere gibt. Ich habe halt den jetzt am Wickel und komme damit gut klar. Dann lasst mir doch bitte meinen Spaß. Macht es lieber selbst ungefähr so, ja?

4 Replies to “RSS-Feed neu organisieren: Neuen Reader ausprobiert”

  1. Bei meinem Blog kann man sogar die Artikel komplett per RSS-Feed lesen. Finde ich konsequent. Ich lese unverändert gerne per Feedreader, gehe dort, wo ich Artikel komplett bekomme (leider selten), nur zum Kommentieren auf die Originalseite. Oder wenn es wichtige Bilder im Artikel gibt, da ich in Feeds Bilder nicht laden lasse.

    Nutze auf Androiden Feeder, auf Desktop-Ubuntu Liferea.

    Für mich sind RSS-Feeds nach wie vor eine top-moderne Art, schnell und ablenkungsfrei Nachrichten und Informationen aufnehmen zu können. Das können „Social Media“ funktionell gar nicht bieten. Sie dienen einfach anderen Zwecken.

    1. Ich sehe es auch als nach wie vor modern an, Webseiten-Inhalte als Anbieter als RSS-Feed anzubieten und als Konsument zu nutzen. Durch die ganze Steuerung durch Algorithmen, auf die wir nicht wirklich großen Einfluss haben, wird doch vieles verwaschen. Das kann dir mit RSS halt nicht passieren.

      Ich habe mich irgendwann dazu entschieden, RSS nur noch verkürzt anzubieten. Der Austausch blieb sonst auf der Strecke. Und wer weiß, vielleicht schaut man ja auch bei anderen Artikeln vorbei, wenn denn eh grad da ist. Aber das kann natürlich jeder halten, wie man will.

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