Ich bin froh, dass eigentlich die Zeiten vorbei sind, in denen Blogger ihre Leser mit 3-Zeilen-Artikeln beglückt haben. Aber kann man schnell mal bloggen? Die Frage, die sich daran anschließt, ist dann doch aber: Muss man denn überhaupt „schnell mal“ irgendwas zusammen klimpern? Offenbar ja, wie ich gelesen habe. Insofern ist das wohl gar nicht so eine dumme Idee. Und deshalb reden wir mal kurz darüber.
Wieso soll ich denn schnell mal bloggen?
Ich meine, ich habe keine Sorgen, Inhalte für meinen Blog zu finden. Das ist bei anderen durchaus eine andere Nummer. Das ist eben der Vorteil, wenn man sich nicht zu sehr in den Themen einzuengen versucht. Aber auch ich stehe manchmal vor der Frage: Da hast du nun das Thema XYZ, aber wann sollst du das denn aufschreiben? Wer regelmäßig schreibt, weiß, was ich meine. „Schnell mal bloggen“ ist da nicht.
Da fängt man irgendwie an und wird durch irgendwas wieder raus gerissen. Gerade Themen, die man nicht „mal eben nebenbei“ bearbeiten kann, spart man sich dann für einen Zeitpunkt auf, wenn man mal Zeit hat. Und dann ist das Thema vielleicht schon wieder obsolet, und man steht plötzlich da mit herunter gelassener Hose und einem Stück Watte im Ohr. Hätte ich doch bloß…
Aber was hätte ich denn? Zwischen Tür und Angel einfach mal einen Artikel zusammen geklöppelt? Was soll denn da an Inhalt herauskommen? Ja, es ist schade um jede nicht erzählte Geschichte. Aber irgendwie weiß man, dass man keinen guten Inhalt zaubern kann, wenn man nicht die Zeit dafür hat. Gut, man kann die Gedanken dazu in irgendeiner Notizen-App sammeln, während man in der S-Bahn sitzt. Aber schreiben muss man dennoch.
Geht es denn nicht anders?
Bei mir ist das so, dass ich durchaus meine Gedanken aufschreibe. Und zwar meistens in einer Notizen-App. Ich nenne hier keinen Namen, weil ich ja keine Werbung machen will. Manchmal ist es so, dass gleich in einem Rutsch aus Gedanken ein ganzer Artikel wird. Manchmal sind es aber nur Häppchen, Gedankenfetzen, Stichpunkte. Und daraus wachsen dann mit der Zeit Artikel. Außer ich schreibe irgendwas, was mich just in dem Augenblick beschäftigt.
Es gibt verschiedene Methoden, wie man es fertig bringt, einen Blogartikel wirklich mal zu Ende zu bringen. Ich weiß von verschiedenen Bloggern, dass da irgendwelche angefangene Artikel in Entwürfe-Wüsten herum gammeln und eh nie fertig geschrieben werden. Vielleicht müssten die sich einfach mal ein Herz fassen und sich vielleicht auch zum Schreiben zwingen. Ja, klingt hart. Aber wieso eigentlich nicht?
Wieso setzt man sich nicht zum Ziel, pro Tag 100 Worte zu klimpern? Das ist vielleicht eine Viertelstunde Arbeit. Und wenn wir ehrlich mit uns sind, dann bleibt es ja meistens nicht bei den 100 Worten. Aber einfach mal angenommen: Das sind ein oder zwei Absätze in einem Artikel. Das müsste doch zu machen sein, oder? Denn schlimmer ist es, wenn ein wunderbarer Gedanke vielleicht in den Entwürfe-Wüsten umkommt, oder?
Aber das klingt doch nach…
Na, wonach klingt das? Es gibt da die Methode „Get things done“ aus dem Selbstmanagement. Wenn man weiß, was man erreichen will, kann man sich die Dinge einteilen, die man dafür tun muss. Auch bei so einer Methode macht man viel mit Häppchen rum. Das sind dann Mini-Ziele oder eben Unter-Aufgaben. Und irgendwie schafft man es dann auch, die Häppchen abzuarbeiten.
Na klar, am Anfang muss man sich dazu motivieren. Aber auch wenn man schnell mal bloggen will, kann man sich Punkte anschauen, wie man sich motivieren kann. Was aber wichtig ist: Wir sollten uns alle nicht zu viel vornehmen. Denn sonst wird es auch bloß wieder chaotisch. Selbst wenn man nur schnell mal bloggen will, ist es eine gute Idee, die Aufgaben zu strukturieren.
Ach, und was ich ganz vergessen habe
Na, was hat der Uhle vergessen? Nehmen wir mal an, ich mache das mit den 100 Worten. Dann kann ich die ja vielleicht sogar nach Belieben zusammenbauen. Meine 100-Worte-Pakete können so vielleicht ganz neue Artikel ergeben. Und dazu fällt mir ein, dass es da von WordPress ein Werkzeug gibt. Ich kann doch meine Häppchen nehmen und in Blöcke vom Gutenberg-Editor reinhauen, oder?
Diese Blöcke wiederum kann ich ja speichern und nach Belieben zusammensetzen. Das habe ich mal ausprobiert, und irgendwie funktioniert das. Es war zwar nur ein bisschen Fummelei. Aber ich habe ja mal erzählt, dass ich mich mit dem Gutenberg näher beschäftigen will. Und so können wir unsere Gedankenfetzen getrost ablegen und dann mit der Zeit zu einem Artikel zusammensetzen. Vielleicht klappt es so viel besser, mal Artikel fertig zu bekommen, oder?