Über Smart Cities kann man vortrefflich diskutieren. Am Ende bleibt aber die Erkenntnis, dass es wohl nicht mehr ohne vernetzte Systeme in Städten geht. Ja, das Potential der Angreifbarkeit steigt. Und wir wissen auch nicht, ob dadurch die Sicherheit steigt. Nicht zuletzt wissen wir aber auch nicht, was mit den Daten aus den Smart Cities angefangen werden kann. Und das darf dann ruhig mal besorgen. Und jetzt denkt man an schlaue Straßen. Wow!
Was bitte sind denn Smart Cities?
Alles ist „smart“. Somit verkommt dieses Wort langsam zur Ramschware. Wer heute noch nicht das Wort „smart“ benutzt hat, geht bitte in die Ecke und schämt sich! Smart Cities sind Entwicklungskonzepte, die darauf abzielen, Städte effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und voller Inklusion zu gestalten. Dabei müssen eine ganze Reihe Innovationen eingeführt werden. Und es ist ein gesellschaftlicher Wandel erforderlich.
Wir haben es hier also mit einem Begriff aus der Stadtplanung zu tun. Man fokussiert sich auf den demografischen Wandel, auf die Bevölkerungsentwicklung, auf die Umweltbelastung, Ressourcen und Verkehr. Mit Sensorik und künstlicher Intelligenz sollen Potentiale ausgeschöpft werden. Und – so fatal es auch klingt – die Stadtbevölkerung soll Teil der technischen Infrastruktur werden.
Nun also die schlauen Straßen
Es gibt das Startup „Integrated Roadways“, das sich mit intelligentem Straßenpflaster beschäftigt. Mit Sensoren soll dieses fahrende Autos erkennen. Also vielmehr: Fahrzeuge können in Echtzeit getrackt werden. Die Sensoren sollen Standort, Geschwindigkeit und durch das Infotainmentsystem des jeweiligen Fahrzeugs auch die Automarke erkennen können. Damit sollen Unfälle und Staus erkannt und ggf. vermieden werden.
Die Daten will das Unternehmen aus Kansas über Glasfaser transportieren und in der Cloud speichern und verarbeiten. Wie sicher ist das? Was passiert sonst noch mit den Daten? Vor allem: Braucht man das? Ich meine, wenn wir Smart Cities bauen wollen, dann kann man doch vorhandene Technologien verwenden. So können Autos miteinander kommunizieren und damit Unfällen und Staus vorbeugen. Wozu dann noch Integrated Roadways?
Was wäre wenn?
Smart Cities und Co. sind bestimmt eine feine Sache. Aber sie bergen eben auch ihre Probleme. Was ist zum Beispiel wie oben angesprochen mit dem Datenschutz? Was ist mit der Sicherheit? Und was passiert im Falle eines Stromausfalls? Das hängt ja alles miteinander zusammen. Denn Kraftwerksanlagen und IT-Systeme werden bevorzugt angegriffen. Die Folgen könnten dann fatal sein.
Und das Ganze geht ja noch weiter. Wer kümmert sich um die Systemsicherheit, um Updates und all das? All das, was zu den Smart Cities gehört, können wir auch unter „Internet of Things“ einsortieren. Und die Aspekte hier in dem Abschnitt des Textes stimmen mich skeptisch. Ich bin kein Schwarzmaler, aber mir kommt das Ganze nicht ausgefeilt vor. Aber ich kann mich täuschen.
Irgendwann in der Zukunft sind wir bei Smart Cities angekommen, keine Frage. Und ich begrüße das auch prinzipiell. Die Frage ist, wie man damit umgeht. Das Alles ist Fluch und Segen zugleich. Bei allem Komfort sollte man sich seine Eigenständigkeit niemals wegnehmen lassen. Wenn da eine gute Balance gefunden wird und die Anbieter ihren Verpflichtungen nachkommen, kann das Alles funktionieren. Irgendwann, nur halt nicht jetzt.
Deutschland ist weit zurück was Infrastruktur für ein erste Welt Land betrifft. Man muss im großen Maße die Straßen umbauen. Wenigstens Teststrecken bauen, um eben die hier erwähnten smarten Straßen zu testen. Dazu benötigt man einiges an Kies und Schotter, da man nicht die selben Materialien verwenden kann, die bei den alten Straßen verwendet wurden.