Der Guardian ist ja derzeit sehr umtriebig, was Veröffentlichungen zum Thema PRISM und Co. betrifft. Das Magazin hat sich am Wochenende zu Wort gemeldet und kund getan, dass die großen Internetfirmen der USA viel Geld dafür bekommen haben, dass die Mitleser der NSA spionieren können. Der Skandal zieht also noch ein paar weitere Kreise. Denn nun kann man ja auf die Idee kommen: Wenn irgendwer irgendwelche Geheimnisse ausplaudert oder Zugang dazu ermöglicht und dafür Geld kassiert, dann nennt man das Schmieren. Wenn man das so weiter spinnt, dann ist aus einem Abhörskandal, der für viele Bürger einfach zu abstrakt ist, ein handfester Schmiergeld-Skandal geworden. Oder nicht?
Wacht auf, Medien!
Ich finde das Zitat nicht mehr. Jedenfalls sagt man ja, dass Medien wie Liftboys im Fahrstuhl sind oder so. Man fährt nur mit ihnen hoch, und genauso fährt man mit ihnen wieder herunter. So oder so ähnlich wurde es bei Skandalen und Skandälchen immer wieder erzählt. Ich erinnere nur an die unsägliche Hetze gegen Christian Wulff oder die Sache rund um Uwe Barschel. Die Medien haben eine gewaltige Macht. So mindestens ist es in Deutschland. Oder sagen wir mal: So war es. Denn die Medien sind eigentümlich einsilbig zum Thema Abhören geworden. Es werden einzig und allein nur Politiker-Absonderungen kund getan oder halbherzig irgendwelche Kommentare abgegeben. Die wirkliche Aufgabe wird verfehlt. Aber gerade jetzt müssten die Medien ihrer Arbeit nachgehen. Und das muss ich mal eben kommentieren. Von der Fensterbank, wie immer.
Na und? Es ist nur die NSA!
Ich frage mich, ob erst jemand vor die versammelte Presse treten muss und irgendwelche bislang geheim gehaltenen Dinge verkünden muss, die Regierungen betreffen, bevor die Welt aufwacht. Da feiert man am 08.08.2013 den Weltkatzentag im Internet, da mokieren sich die Leute darüber, dass der Wahlkampf zur bevorstehenden Bundestagswahl nicht in Schwung kommt. Man spricht über das Wetter, aber was da in Sachen Überwachung passiert ist und wie man immer wieder neue Schachzüge zur Verharmlosung macht, das geht vor lauter Deutschland-Glückseligkeit völlig unter. Sogar der Verkauf des Hauses in Großburgwedel von Ex-Bundespräsident Christian Wulff ist aufsehenerregender als die Tatsache, dass Geheimdienste ganzheitlich Daten abgreifen. Warum ist das so?
Lavabit: Geschäftsaufgabe statt Datenherausgabe
Das ist mal eine Entscheidung mit Rückgrat. Statt dass ein Email-Anbieter aufgrund des PATRIOT-Acts mit der NSA zusammenarbeitet, stellt der Betreiber lieber seinen Dienst ein. Das erregt schon gewaltiges Aufsehen. Sogar die großen Medien berichten ganz plötzlich darüber. Und das hat schon einiges an Charme.
Gesichtspalme #17 – Ex-NSA-Chef erwartet Terror von anarchistischen Freaks
Ich habe lang nicht mehr so den Kopf geschüttelt, wie bei dem, was ich jetzt mitbekommen habe. Die NSA warnt jetzt vor Terror, aber nicht vor irgendwelchen Anschlägen mit Flugzeugen, Raumschiffen, U-Booten oder was auch immer. Die NSA, die sowieso den Internetverkehr aushorcht und speichert, erwartet jetzt Terror von irgendwelchen Freaks, die so beschrieben werden, als würden diese kein Tageslicht kennen. Mal ehrlich, dass die NSA vor irgendwas warnt, ist eigentlich völlig klar. Das müssen sie ja, um ihre Daseinsberechtigung zu erklären. Und da wird einfach mal hergenommen, was man so findet.
Die NSA: Hörsturz beim Abhören?
Am Wochenende hatte ja die USA die Welt in Alarmbereitschaft versetzt. Plötzlich war die Rede von „Terroranschlägen“, von „al-Qaida“, von Botschaften, die geschlossen werden sollten. Im Zuge der NSA-Debatte über Abhörwahn und Edward Snowden passt das alles richtig gut ins Bild. Ich bin da ein wenig skeptisch, wie viel da wirklich dran ist. Vielleicht ist das alles nur eine richtig groß aufgemotzte PR-Gaudi, die da NSA und amerikanische Regierung abziehen?
Erklärungsnöte und Beweisführungen zu XKeyScore
Was wurde nicht alles zu Edward Snowden erzählt! Ein Held, eine Gefahr, etwas besonderes und wer weiß, was sonst noch. Alles mögliche wurde mit seinem Namen verknüpft. Ja, er hat einen wichtigen Dienst an der Bürgerrechten getan, indem er der Welt klar gemacht hat, wie schlimm die Behörden in die Rechtsstaatlichkeit hineinpfuschen.
Warum tut sich das Edward Snowden an?
Edward Snowden hat ja bekanntlich im Juni diesen Jahres den größten Geheimdienst-Skandal aufgedeckt, den man sich vorstellen kann. Was ihm dabei sonnenklar gewesen sein muss: Er wird kein normales Leben mehr führen können, so lang er lebt. Auch der bloggende Journalist Glenn Greenwald muss sich sicher gewesen sein, dass er behelligt werden würde. Das ist alles soweit logisch. Mir ist auch nachvollziehbar, dass aus den oben genannten Aspekten heraus die so genannten „Snowden-Unterlagen“ x-fach in der Welt an geheimen Orten abgelegt sind. Was mir aber nicht klar ist: Warum tut man sich das an? Ich möchte einfach mal ein wenig meine Gedanken schweifen lassen. Das hier wird ein Artikel mit Dingen, die ich nur daher spekuliere und die ich nicht beweisen kann. Es sind eben einfach nur „Beobachtungen von der Fensterbank“.
NSA: „Bitte helfen Sie uns“
Ja, geht’s noch? Da stellt sich NSA-Chef Alexander vor die geballte Hacker-Eminenz auf der „Black Hat“ in Las Vegas und fleht die Leute dort an: „Bitte helft uns!“. Er hatte dabei wahrscheinlich vergessen, dass ein ehemaliger Mitarbeiter, ein gewisser Herr Snowden, jahrelang auf Missstände aufmerksam gemacht hatte und nur gegen Wände gelaufen ist. Und nun sucht die NSA Hilfe, um besser zu werden? Ehrlich?
Aktionen gegen jede Form anlassloser Überwachung
Die vergangenen Wochen haben die Meinung der Welt zum Thema Sicherheit und was man da alles zulässt kräftig über den Haufen geworfen. Nichts wird mehr als normal angesehen. Immer mehr Leute aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Technik usw. fordern eine vollständige Aufklärung der Vorfälle rund um die Veröffentlichungen von Edward Snowden und Co. Um dem Ganzen Nachdruck zu verleihen, sind diverse Aktionen geplant. Von zwei Dingen möchte ich hier kurz erzählen, weil mir das wichtig genug ist. Wenn Sie Leute kennen, die meinen, dass sie das nichts anginge, empfehle ich, meine letzten Artikel hierzu zur Hand zu nehmen und dann auf die Aktionen zu verweisen. Jeder ist betroffen, jeder sollte mitmachen.