Stimmungsmache wird ja immer wieder zu irgendwas hergenommen. Aber kann man damit auch bloggen? Es gibt da die unterschiedlichsten Meinungen. Man kann es sich einfach machen und auf einen fahrenden Zug aufspringen. Man kann aber auch den ganzen Kram beiseite schieben und sich sagen, dass das alles nur kurzlebig ist. Wie man es auch immer macht, es kann falsch sein. Jedenfalls ist das ein neues Thema im Webmaster Friday.
Die Medien machen aus noch so unsinnigem Zeug eine Nachricht. Ja, es gehören nicht alle dazu. Bei weitem nicht. Aber was mir immer wieder auffällt ist, dass Medien gern Stimmung erzeugen. Da wird von nebensächlichen Dingen erzählt und dabei auf der Flüchtlingswelle geritten. Wenn man sich die Abendnachrichten auf egal welchem Sender anschaut, dann merkt man das schon mit der Stimmungsmache. Es wird alles hergenommen, was Einschaltquoten bringt. Im Internet sind es eben die Klickzahlen.
Immer mehr verliert sich die Medienlandschaft in Stammtisch-Parolen. Das muss man doch nicht mitmachen. Es gibt durchaus Medien, die den ganzen Schmus nicht mitmachen. Die berichten mit angezogener Handbremse und mit Übersicht. Daran richtet man sich auf. Ich habe es mir abgewöhnt, auf jeden Zug aufzuspringen. Ich bin da gelassener geworden, das war nicht immer so.
Aber es reibt zu sehr auf. Gerade was die Thematik rund um die Flüchtlinge betrifft, nimmt man als Schreiberling gern mal die Berichterstattung mit ins Bett. Und deshalb hatte ich mir irgendwann gesagt, dass ich nicht mehr jeden Furz kommentieren werde. Ich habe mich da aufgebraucht, alles mögliche zu kommentieren. Was ich da mitbekommen habe, ist schon schlimm. Man erhält dann Anfeindungen, egal worüber man da schreibt. Und das muss ich alles nicht mehr mitmachen.
Klar mag ich die Diskussion. Auch gern mal eine handfeste Debatte. Auch zu aktuellen Themen. Aber ich halte mich so gut es geht zurück, was irgendeine Stimmungsmache betrifft. Ich hetze doch keinen Klickzahlen hinterher. Das machen die Webseiten mit den schreienden Überschriften schon genug. Als Blogger hat man da eher die Aufgabe, Dinge von der Ferne zu beobachten und eine eigene Sicht dazu zu liefern. Das muss nicht ad hoc passieren. Und deshalb muss kein Blog auf irgendeiner Welle mitreiten.
Ich muss sagen, dass ich seit meinem Entschluss, vom rasenden Zug abzuspringen, viel ruhiger lebe und entspannter schreibe. Das war also eine gute Idee. Die verfolge ich auch weiter. Trotz allem werde ich auch aktuelle Themen kommentieren. Aber ohne Stimmungen zu nutzen. Denn das machen andere zu genüge. Die brauchen eine Rechtfertigung für ihre Klickzahlen. Ich nicht. Und ich nehme an, dass das meinen Lesern so auch besser gefällt. Hab ich Recht?