Millionen und abermillionen Deutsche punkten Tag für Tag. Sie sammeln Punkte bei Deutschlands größtem Bonussystem, Payback. Sie tun das in etlichen Geschäften und im Internet. Man kann damit Prämien einsammeln. Vor Jahren konnte man sich seine Punkte auch noch auszahlen lassen. 1000 Punkte waren 10 €. Payback ist beliebt, Payback ist verbreitet.
Amazon ist auch ein Payback-Partner. Wer bei Amazon einkauft und vorher sich bei Payback eingeloggt hat, der kann Punkte sammeln. 2 € bei Amazon bedeuten 1 Punkt. So ist das derzeit. Aber ab dem 01. Juli wird das alles ein wenig anders.
Amazon – der größte Internet-Versandhändler der Welt – ist Payback-Partner. Aber Amazon hat seinen Vertrag mit Payback nicht verlängert. Welche Gründe das hat, kann ich nicht sagen. Man könnte jetzt spekulieren, dass das irgendwas mit Datenschutz zu tun hat. Denn Payback steht immer wieder in der Kritik, Daten der Nutzer auszuwerten und zu verkaufen. Den Verkauf konnte allerdings noch niemand wirklich nachweisen.
Was man aber dem Unternehmen vorwerfen kann, ist die Möglichkeit der Schaffung eines gläsernen Kunden. Es ist mit der Payback-Karte oder auch „nur“ mit der Payback-Kundennummer möglich, Rückschlüsse auf den Lebenswandel des einzelnen Nutzers zu ziehen. Dafür haben sie sich auch schon mal den „Big Brother Award“ eingehandelt. Und ehrlich gesagt, ist der Nutzen für den Kunden eher gering.
Naja, und da Amazon derzeit ein Großreinemachen in Sachen Datenschutz und Kundenschutz vornimmt oder eben auch nur so tut, als würde man sich kunden- und datenschutzfreundlich verhalten, da passt Payback als Partner eben nicht mehr mit herein. Das ist so der logische Schluss, den man ziehen kann. Ich gehe auch mal davon aus, dass es Amazon nicht zwingend nötig hat, sich auf solche Bonusprogramme einzulassen. Oder wie sehen Sie das?
Wird Payback durch das Ende der Partnerschaft mit Amazon Schaden erleiden? Das ist schwer zu sagen. Sie tun auf jeden Fall derzeit alles mögliche, um die Punkte-Kunden zu halten. Man weist darauf hin, dass man bei etlichen anderen Partnern Punkte scheffeln kann, und dass der Ausstieg von Amazon ja eigentlich gar nicht so schlimm sei. Nach außen hin klingt das alles nach einer schönen heilen Welt. Aber ich glaube schon, dass der Verlust von Amazon als Partner das Unternehmen schwer trifft.
Denn wer ehrlich ist, der gibt zu, dass man bei Amazon Payback-Punkte eingesammelt hat, die man dann bei Real oder sonstwo in einen Einkaufsgutschein umgewandelt hat. Diese Möglichkeit besteht nun nicht mehr. Insofern könnte Payback für den ahnungslosen deutschen Kunden um einiges weniger attraktiv werden. Ich gebe zu, auch ich nutze Payback. Aber ich habe mir ein festes Datum gesetzt, wann ich das Ganze bleiben lasse. Und das unabhängig vom Ende der Partnerschaft mit Amazon. Und wie handhaben Sie das mit Payback?
Ich würde die Gefahr, die von Amazon ausgeht deutlich größer einschätzen als die von Payback.
Die Möglichkeit besteht natürlich auch. Wer weiß das schon?