Der Große Goitzschesee ist in Mitteldeutschland eigentlich bekannt. Wer nicht aus der Region kommt, hat womöglich noch nicht allzu viel von dem See gehört. Er befindet sich quasi vor den Toren der seit 2007 fusionierten Stadt Bitterfeld-Wolfen und ist ein Tagebaurestsee, wie es so viele Seen in Mitteldeutschland sind. Inzwischen ist der See ein zentraler Tourismus-Magnet der Region, und das ist auch gut so. Wir waren nun mehrmals dort, und deshalb kann ich auch ein paar Worte dazu verlieren.
Wie man’s spricht…
Ich habe das auch nicht gewusst und erst durch Nachlesen erfahren. Der Name des Sees wird keineswegs „Goitzsche“ ausgesprochen. Der Name wird „Gottsche“ ausgesprochen. Früher befand sich an der Stelle ein ausgedehnter Auwald. Bereits vor 1700 wurde hier die erste Braunkohle gefunden. Nach und nach wurde diese im Gebiet gefördert. Die Grube Goitzsche entstand dann 1948. In der Folge wurden nach und nach knapp 4000 Einwohner umgesiedelt. Schließlich wurde 1991 der Betrieb des Tagebaus stillgelegt. Auch die umliegenden Gruben wurden in der Folge geschlossen.
Wiederbelebung als Wassergebiet
Bis zum Jahr 2006 wurde das Gebiet renaturiert. Es entstanden der Große Goitzschesee und der Seelhausener See. Die Goitzsche ist ein beliebtes Ziel für Wassersportler und Stadtmenschen wie wir, die einfach mal einen Tag am oder im Wasser verbringen wollen. Man findet das Fritz-Heinrich-Stadion dees VfL Eintracht Bitterfeld dort, zwei Marinas, einen Festplatz, Badestrände, Campingplatz und viel mehr.
Der See und der benachbarte Muldestausee umschließen fast vollständig die Ortschaft Pouch. Legendär ist für den kleinen Ort, dass dort jährlich der MDR Sputnik Springbreak stattfindet, mit dem der Sommer eingeläutet wird. Aber an sich ist dort Wassersport wie Wasserski und Wakeboarding angesagt.
Man hat eine wilde Gegend dort. Auf der einen Seite Bitterfeld mit seiner riesigen Uferpromenade und Cafés und all dem. Gegenüberliegend befindet sich dagegen dann eine Gegend, die recht ursprünglich wirkt. Auf der Seite der Halbinsel Pouch wirkt es fast so, als würde man sich an so einem eiszeitlichen See wie dem Beetzsee in Brandenburg befinden. Da werden schon Erinnerungen wach, wie ich als Kind in Brandenburg und Mecklenburg an den Eiszeitseen Ferien hatte.
Nur muss man sich halt darüber im Klaren sein, dass dort eben keine Bewirtung und Beschallung ist. Aber es ist halt eine sagenhafte, weitläufige Gegend zum Wandern, Spazieren, Radfahren. Und es ist eben auch die Gegend, in der man ungestört dem Wassersport nachgehen kann. Ich denke, es lohnt sich in jedem Fall, der Goitzsche mal einen Besuch abzustatten.
Marina und Promenade
Ja, es ist schon so, dass man die Goitzsche besucht, um vielleicht am Badestrand ins Wasser zu gehen, den Pegelturm nach oben zu steigen, Tretboot zu fahren, eine Rundfahrt mit einem der Schiffe zu machen oder sich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Dort gibt es auch mindestens einen Yachtklub und all das. Ich habe gesehen, dass das in etwa so etwas ist wie die Seepromenade von Rerik an der Ostsee. Wer das Alles nicht mag, oder wem der Trubel zu viel ist, der ist vielleicht auf der Seite von Pouch besser aufgehoben.
Aber es lohnt sich schon, die Bitterfelder Seite des Sees aufzusuchen. Es ist schon wie Urlaub. Egal, welche Seite man erreichen will, man fährt auf der Bundesstraße B183 entlang. Es ist alles ziemlich gut ausgeschildert, sodass auch ortsfremde Menschen in dem Gebiet zurecht kommen.
Wir haben die Gelegenheiten genutzt, die Seele baumeln zu lassen oder Tretboot zu fahren. Wer es nicht gewöhnt ist, wird aber schon feststellen, dass das mal eine völlig andere Nummer der Freizeitgestaltung ist. Und die Bitterfelder werden schon dafür sorgen, dass so ziemlich die größte Touristen-Attraktion der Stadt erhalten bleibt. Etwas anderes wäre ja auch Unsinn, denke ich mir.
Jetzt ist es natürlich unfair, im September vom Großen Goitzschesee zu erzählen. Das ist mir klar. Aber der See ist ja nun nächstes Jahr nicht einfach weg. Man kann ihn sich ja mal vormerken für das nächste Jahr. Und mal ehrlich, wer sagt denn, dass es kein sonniges Wetter mehr geben wird in diesem Jahr?
Danke für die Vorstellung des Sees. Der sieht wirklich gut aus! Alles scheint recht modern zu sein. Die Marinas muss ich mir unbedingt mal ansehen. Sieht wirklich auf den Bildern wie in Mecklenburg aus. Da waren wir dieses Jahr auch und es hat uns sehr gut gefallen. Da muss ich nicht ins Flugzeug steigen, schöne Ecken gibt es auch hier.