Sie kennen die Zeitung mit den 50 Meter hohen Schlagzeilen? Die BILD gibt es ja auch Online. Das sieht in etwa so aus, als ob viel Werbung durch ein bisschen Text flankiert wird. Und das will der Springer-Konzern nun kostenpflichtig machen.
Der Springer-Konzern hatte vor ein paar Monaten die WELT Online kostenpflichtig gemacht. Das Modell war, dass man eine gewisse Anzahl von Artikeln dort lesen konnte, bevor man zum Bezahlen aufgefordert wurde. Mir sind keine genauen Zahlen bekannt, ob sich denn das Modell überhaupt rechnet. Soweit ich weiß, wird aber trotz des Bezahlmodells weiterhin jede Menge Werbung angezeigt. Also nicht wirklich ein Mehrwert für die zahlungswillige Leserschaft.
Bei der Großbuchstaben-Zeitung will man das alles anders machen. Man folgt da einem so genannten Freemium-Modell. Das heißt im Klartext, dass freie Inhalte und Bezahl-Inhalte nebeneinander existieren. Das bedeutet, dass verschiedene Inhalte der BILD, die irgendwie „Exklusiv“ gekennzeichnet sind, nicht mehr zugänglich sind, wenn man kein Abo abgeschlossen hat.
Man soll wohl grundsätzlich das volle Programm von BILD Online erreichen können. Dazu erhält man wohl noch die e-Papers der Regionalzeitungen und die BILD am Sonntag. Es soll drei Varianten des Abos geben:
- BILDplus Digital für 4,99 Euro/Monat: Web, Smartphone- und Tablet-Apps
- BILDplus Premium für 9,99 Euro/Monat: Web, Smartphone- und Tablet-Apps und zusätzlich die Digitale Zeitung
- BILDplus Komplett für 14,99 Euro/Monat: Web, Smartphone- und Tablet-Apps, die Digitale Zeitung sowie zusätzlich ein Kiosk-Abo der gedruckten Zeitung in Form eines Gutscheinheftes
Soweit ich bei TopFreizeit gelesen habe, die übrigens eine komplette Pressemitteilung vom Springer-Konzern veröffentlicht haben (so scheint es), bleiben die Inhalte gleich. Also die Unmassen von Werbung, die über BILD Online ausgeliefert werden, werden nicht weniger werden. Nur das, was von der BILD selbst ausgeworfen wurde und wofür die Schrei-Boulevard-Zeitung bekannt ist, das soll eben hinter der Paywall verschwinden und ab 11. Juni 2013 dann Geld kosten.
Es ist aber auch nicht abwegig, dass die Meldung gewohnt nebulös gehalten ist. Vielleicht will man möglichst viele Abonnenten gewinnen. Wer weiß schon, was bei den BILD-Chefs rund um Kai Diekmann so aktuell auf der Tagesordnung steht. Ich finde jedenfalls, dass das Angebot für den klar denkenden Leser kein lukratives Angebot ist. Denn der klar denkende Leser hat eh nicht in der BILD gelesen.