Haben wir nun den ganzen Quatsch mit dem Black Friday hinter uns? Oder kommt da noch was? Das ist ja nicht mehr zum Aushalten, was da neuerdings alles so abgeht. Jede noch so unbedeutende Butze will irgendwas ver-black-friday-en. Und es ist ja eigentlich ein Witz. Wie oft haben es Beobachter mitbekommen, dass die vermeintlichen Schnäppchen gar nicht so große Schnapper sind? Und dennoch fallen extremst viele Menschen immer wieder darauf rein. Das erinnert mich irgendwie an die gute, alte DDR. Und ich erzähle euch auch warum.
Black Friday: Der schwarze Freitag
Freunde, wenn hier irgendwer auf die Idee kommt und „Black Friday“ übersetzt, dann sieht es ganz derbe trüb aus. Es gab in der Geschichte schon häufiger mal einen Black Friday, der eben nichts mit dem Kamelle-Verscherbeln irgendwelcher Anpreiser zu tun hatte. Es gab zum Beispiel den in die Geschichte eingegangenen Schwarzen Freitag, als 1929 die New Yorker Börse zusammengebrochen war und die Weltwirtschaftskrise ausgelöst hatte.
Aber auch die Terroranschläge von Paris 2015, die Sturmkatastrophe in Schottland 1881 oder die Demonstration 1978 in Teheran, die blutig niedergeschlagen wurde, gehören zu schwarzen Freitagen. Aber die Internet-verkrüppelte Generation X kennt halt nur noch den Shopping-Wahn bei Amazon und Co. Wenn ich noch einen Partner-Account bei dem Laden hätte, könnte ich euch hier mit Codes bewerfen, das wäre eine wahre Freude.
Der Black Friday, den heutzutage jeder kennt, ist der Freitag nach Thanksgiving und gilt irgendwie als umsatzstärkstes Verkaufsevent des Jahres, noch vor Weihnachten. Und jeder hängt sich dran. Auch die, von denen man nicht ahnt, dass sie mitmachen würden, die hängen sich dran. Beim Friseur bekommt man irgendwelche Pflegeprodukte zum Kauf-2-nimm-1-gratis-dazu-Preis hinterher geworfen. Und ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.
Und die Blogs sind nicht besser
Ja, ich hatte mich schon mal darüber aufgeregt. Aber es ist nun einfach mal so, dass zu diesem ominösen Black Friday auch unfassbar viele Blogs mitmachen und irgendwelchen Krimskrams verticken wollen, für den sie dann Provisionen abstauben. Ich hatte mich vor Jahren mal damit beschäftigt, dabei mitzuspielen. Aber das ist mir alles irgendwie nichts. Und wenn ich sehe, wie sich manche(r) für die Provision prosituiert, bin ich froh über meine Entscheidung.
Und mal ehrlich: Bei so ziemlich jedem Blogartikel beginnt der Titel mit „Black Friday“, so bei mir, wie ihr oben seht. Es muss ja alles schön suchmaschinenfreundlich sein. Schön ist bei dem einen oder anderen Blog, wenn bei dem Artikel wenigstens irgendwo das Wort „Werbung“ steht. Aber das muss ja auch so sein. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass immer wieder der gleiche Krempel verscherbelt werden soll. Klar, die Provisionen sind nun mal stark begrenzt.
Ich mache da nicht mit
Ich gucke mir grad über die „Bloggerei“ einen „Blog“ an, den ich beim besten Willen nicht als solchen bezeichnen kann. Dort werden täglich X Artikel reingeworfen, alle mit irgendwelchen Angeboten. Der Blog hat laut der Bloggerei 653 Besucher pro Tag. Die Angebote zum Black Friday wurden ein Mal gelesen. 1 Aufruf von sonst manchmal tausenden am Tag. Interessiert das überhaupt jemanden? Ich bin da eher skeptisch. Und ich mache da auch nicht mit.
Ich will mich einfach nicht verbiegen. Und ich müsste da ja irgendwelchen Krempel hier in den Blog werfen und den dann gut finden, egal wie scheiße das Zeug wäre. Ich hab das in der Anfangszeit hier im Blog ab und zu mal gemacht. Aber das ist mir nichts. Denn es fühlt sich einfach nicht gut an. Nee, nee, ich will damit nichts zu tun haben. Das gilt für mich als Blogger. Aber eben auch als Kunde.
Reicht nun auch
Das ganze Jahr über kostet irgendein Produkt den Preis X, und ausgerechnet zum ominösen Black Friday ist es im Preis gesenkt. Wer’s glaubt. Vor Jahren hatte man schon hier davon lesen können. Nehmen wir an, ich würde mir einen neuen Software-Synthesizer kaufen. Das hab ich mal gemacht. 189 Euro hatte ich dafür bezahlt. Der Preis gilt quasi immer. Außer zum Black Friday, denn da würde er (Ich spinne mal) statt 249 Euro nun 189 Euro kosten.
Das Alles wird dann auch immer mit fetten rot durchgestrichenen höheren Preisen illustriert. Und immer wieder fallen Kunden auf so etwas rein. Nein, ich würde nach wie vor meinen Kram dann kaufen, wenn ich ihn brauche oder will. Der Software-Synthesizer kostet auch derzeit so viel wie sonst. Und das ist auch OK. Am Ende bin ich froh, wenn der ganze Zirkus vorbei ist. Und dabei geht der Quatsch erst richtig los. Ich brauche den Black Friday nicht. Ihr etwa?
Ach, und was das mit der DDR zu tun hat? Dort haben viele Menschen auch Zeug gerade dann gekauft, wenn es da war. Nicht, wenn man es brauchte. Es war halt eine günstige Gelegenheit. „Es gab nüscht“, war so die Aussage. Irgendwie erinnert mich das an die Zeit.
Genau meine Meinung!
Ich habe mir am Black Friday eine Smartwatch gekauft. Die kam an und funktionierte nicht. Jetzt habe ich mir bei Apple das Nachfolgemodell besorgt – für fast den gleichen Preis.
Sehr viel Schnäppchen hat mir der Black Friday nicht gebracht.
LG
Sabiene
Genau, Henning, am schwarzen Freitag ist so viel Historisches passiert. Deshalb passt der Black Friday Sale eigentlich gar nicht. Außerdem sind die ganzen angeblichen Schnäppchen nicht immer Schnäppchen. Deshalb kaufe ich nie am Black Friday ein.
Lorenzo
Von SEO halte ich nicht viel, ein guter Blog darf unterhalten und dann kommen die Leser auch gerne wieder. Wenn die Texte eine Seele und Persönlichkeit haben, macht doch auch das Schreiben viel mehr Spaß! Das dieses ganze Black Friday/Week Spektakel nur eine große verlogenen Verkaufsveranstaltung ist, kommt dann aber vielleicht auch endlich mal beim Rest der Menschheit an, wenn nur genug die Info verbreiten.
Zur Preisschummelei passt auch sehr schön die künstliche Verknappung – nur noch 2 Stück auf Lager UND 10 andere Kunden schauen sich dieses Produkt gerade an 😂. Ich kann mir nicht helfen, da wandert mein Mauszeiger ganz von selbst zum Schließen-Button.
VG
Vanessa