Heute wurde im Leipziger Stadtteil Wahren eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gesprengt. Das war heute ein ziemliches Schauspiel. Denn das lief alles nicht so ab, wie es die Experten ursprünglich geplant hatten. Nein, es ist nichts schlimmes passiert. Aber es war vieles anders. Ursprünglich sollte der Blindgänger entschärft werden. Das war aber unmöglich durch die Beschaffenheit des Fundes. Und deshalb gab es heute Lärm und Dreck.
Direkt auf dem Gelände des Güterbahnhofs Leipzig-Wahren wurde eine Fliegerbombe gefunden. Die hat – wie ich erfuhr – einen chemischen Langzeitzünder. Aus diesem Grund konnte sie nicht entschärft werden. Sie musste also gesprengt werden. Um die Wucht abzufedern, sollten Wasserbehälter zur Absicherung eingesetzt. Und dann machten sich die Sprengmeister ans Werk, den 500 kg Kollos zu sprengen. Aber dann wurde alles wieder und wieder verschoben.
Das Problem bei solchen Funden ist ja, dass die meistens bei Bauarbeiten – also irgendwelchen Erdhubarbeiten – gefunden werden und niemand weiß, ob die Dinger nicht eventuell durch die Baumaschinen beschädigt werden. Und falls das der Fall ist, könnte ja auch mehr passieren. Und deshalb musste man den Plan zwar mit Bedacht, aber eben auch rasch durchziehen. Deshalb herrschte heute im Leipziger Nordwesten über viele Stunden Ausnahmezustand.
Denn die Wasserlieferungen reichten nicht aus. Über Stunden wurde noch mehr Wasser heran gekarrt. Und kurz nach 15 Uhr war es dann soweit, dass die Explosion stattfand. Am Morgen wurden knapp 400 Anwohner evakuiert. Dazu musste die für Flughafen und DHL-Drehkreuz immens wichtige Bundesstraße 6 gesperrt werden, und zeitweise fuhren auch keine S-Bahnen zwischen Halle und Leipzig. Weiterhin kam es auch zu Einschränkungen im Flugverkehr.
Die Bombe wurde am Vortag gefunden, und die Sprengung war der schnellste und sicherste Weg. Nach dieser nahm der Leipziger Nordwesten wieder seine Gewohnheiten auf. Die 40000 Liter Wasser, die in Fließbehältern schlimmeres verhindert haben, werden wohl wieder abtransportiert werden. Und die Straßen und Trassen konnten etwa eine halbe Stunde nach der Sprengung wieder freigegeben werden und die Anwohner zurück nach Hause.
Das Spektakel wurde von der Leipziger Internetzeitung und Leipzig-Fernsehen dokumentiert, und die Leipziger Volkszeitung hat einen Liveticker und ein Video dazu veröffentlicht. Es ist unter anderem die eigentliche Aktion zu sehen. Aber man liest auch, dass diese Bombe ungewöhnlich groß war. Gut, dass die kontrolliert gesprengt werden konnte. Es hätte ja sicherlich sonstwas passieren können.