So lang am City-Tunnel gebaut wird und wurde, so lang wurde eine der größten Straßenkreuzungen Leipzig, der Bayrische Platz, sträflich vernachlässigt. Ich weiß, wie schlimm die Straßensituation dort ist. Viel schneller als Schrittgeschwindigkeit möchte man dort häufig gar nicht fahren. Aber das soll sich nun allmählich ändern, wie ich erfahren habe.
Am Montag, 21. Oktober, beginnen die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) damit, für den S-Bahnhof „Bayrischer Bahnhof“ einen neuen Verknüpfungspunkt der Haltestellen zu bauen. Die Straßensituation wird dadurch zwar nicht unbedingt besser. Aber für Reisende mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln verbessert sich dann allmählich die Situation.
Wie bereits seit einiger Zeit bekannt ist, geht der City-Tunnel Mitte Dezember in Betrieb. Und bis dahin sollen zwei neue Haltestellen der LVB fertig sein. Und deshalb sollen die Haltestellen bis 23. November neu gestaltet werden. Der so genannte Individualverkehr wird in dieser Zeit eingeschränkt sein, es kommt also zu Stau-Situationen. Und die Straßenbahnlinie 9 wird die ersten Tage umgeleitet.
Hintergrund der ganzen Maßnahme ist, dass der Umstieg zwischen Straßenbahn und S-Bahn erleichtert werden soll. Das soll aber nicht nur am Bayrischen Bahnhof so werden, sondern auch am völlig neu gestalteten Verknüpfungspunkt in Connewitz an der Klemmstraße. Beide Haltestellen sollen bis zum 23. November fertig sein.
Hoffentlich folgen danach irgendwann in naher Zukunft auf Straßenbauarbeiten, um insbesondere die Windmühlenstraße zwischen City und Bayrischem Platz (siehe Foto) wieder auf ein Niveau zu heben, dass man diese auch wieder gern befährt. Derzeit gleicht diese an sich wichtige Straße einem Trümmerfeld. Es wurde immer gesagt, dass die im Zuge der City-Tunnel-Bauarbeiten dann mit modernisiert wird, Und das muss dann irgendwann auch mal passieren. Finden Sie nicht?
Es gibt noch viel zu tun im Zuge der Fertigstellung des Tunnels. Und dann ist hoffentlich das größte Bauprojekt der jüngeren Geschichte dieser stolzen Stadt endlich beendet. Mich würde dann brennend interessieren, ob der Tunnel dann überhaupt im Alltag den erhofften Zuspruch erfährt. Die Bahnhöfe sind ja großartig gebaut. Und man kommt nicht umhin, mit der künftigen „S-Bahn Mitteldeutschland“ seine Reiseziele zu erreichen. Aber ob der Tunnel wirklich auch für den Alltag benutzt wird, weiß niemand.
Es weiß zum Beispiel niemand, ob die Bahnhöfe zwischen Hauptbahnhof und Bayrischem Bahnhof überhaupt genutzt werden. Man gelangt zum Beispiel direkt zum Markt. Aber für wen ist das denn sinnvoll? Das muss sich erst noch zeigen.
Aber dass LVB und „S-Bahn Mitteldeutschland nun miteinander verknüpft werden, ist an sich ein sinnvoller und logischer Schritt. Oder wie sehen Sie das? Lesen Sie ruhig mal, was die Leipziger Internetzeitung da aufgeschrieben hat.