Da fand es nun statt, das Dreikönigstreffen der Liberalen. Und alle haben gespannt auf die Rede vom Politiker Nr. 1, Guido Westerwelle, gewartet.
Zunächst: Denkt er ans Aufhören? Er wäre nicht Guido Superstar, wenn er das täte. Nein, er hört nicht auf, was auch immer die Welt über ihn denkt.
Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle betrachtete seinen Auftritt beim Stuttgarter Dreikönigstreffen in dieser Woche als Startschuss für eine Erfolgsserie der Liberalen in diesem Jahr. Jedenfalls zog Strahlemann Westerwelle ein positives Fazit aus dem Treffen. Er sei „erleichtert“, dass seine „wichtige Rede“ so positiv von den Freidemokraten aufgenommen worden sei, sagte der Außenminister am Rande des Neujahrsempfangs beim „Hamburger Abendblatt“.
„Aber es geht zunächst einmal darum, dass man die richtigen Inhalte vertritt. Wenn das dann auch Unterstützung findet, in schwierigen Diskussionen unbestrittenerweise, dann ist das natürlich auch für einen persönlich eine Erleichterung“, sagte er. Und Christian Lindner, Sunnyboy und Generaler, stimmte mit ein: „Es ist der Auftakt, jetzt wieder neues Vertrauen und neue Glaubwürdigkeit zu bekommen.“
Beistand für den auch nach seinem Stuttgarter Auftritt weiter angeschlagenen Vorsitzenden kam auch von zwei FDP-Bundesministern: Gesundheitsminister Philipp Rösler sagte, er setze ungeachtet der jüngsten Führungsdebatte auf Westerwelle. Und Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle prophezeite sogar, Westerwelle werde „nach erfolgreichen Landtagswahlen“ im Mai erneut für den Bundesvorsitz kandidieren.
Also alles Friede, Freude, Eierkuchen? Nein. War auch nicht zu erwarten.
Der FDP-Fraktionschef in Schleswig-Holstein, Wolfgang Kubicki, sagte dem „Handelsblatt“: „Es fehlte eine selbstkritische Analyse, warum wir trotz unserer Erfolge derzeit in den Umfragen bei vier Prozent liegen.“ Auch der hessische FDP-Vorsitzende Jörg-Uwe Hahn kritisierte, er habe vor allem Aussagen darüber vermisst, wie die FDP aus ihrem Umfragetief herauskommen könne. „Das kann nicht alles gewesen sein“, wurde Hahn im „Wiesbadener Kurier“ zitiert, „das darf nur der erste Teil der Rede gewesen sein.“
Wir dürfen also gespannt sein, wie lang König Guido den Sonnenkönig spielen darf. Ewig hält eine Partei wie die FDP solche Belastungsproben sicher nicht aus.