Als Binnenland-Eingeborener hat man ja keine Vorstellung von Häfen. Und so war ein Besuch des alten Hafens Wismar sehr interessant für uns. Es hatte mal nicht geregnet, aber es war kühl und windig, als wir das Hafengelände erreichten. Man merkte dem Hafen an, dass es sich um eine graue Maus handelt. Das sehen Sie auch auf den Fotos. Trotzdem war der Besuch sehr interessant. Und deshalb erzähle ich Ihnen auch davon.
Es gibt im Hafen Wismar eine attraktive Infrastruktur für Segler und Sportbootfahrer. Der Yachthafen mit seinen Kai-Anlagen befindet sich nahe dem Stadtzentrum. Die Segler erreichen die Liegeplätze wohl, wenn sie den Überseehafen passiert haben. Wir haben mitbekommen, wie Boote ankamen und festgezurrt wurden. Wir haben erlebt, wie Segler die Leinen losgemacht haben und abfuhren. Das Alles bei plätscherndem Seegang und fettem Möwengeschrei. Die Vögel kursieren dort überall, entsprechend ist dann eben auch der Boden.
Jeder Yachthafen hat auch seinen Hafenmeister. Dort werden wohl die Liegeplätze vergeben und all das. Gerade für die Segelboot-Wanderer, die praktisch entlang der Ostsee-Küste von Yachthafen zu Yachthafen tingeln, sind diese Institutionen die erste Anlaufstelle. Auch sonst hat der alte Hafen seinen Charme. Für Touristen ist der wohl einer der attraktivsten Orte Wismars. Und das, obwohl er wirtschaftlich inzwischen ohne Bedeutung ist. Trotzdem befinden sich rund um das Areal Fischfabriken und andere Gewerke mit maritimem Bezug.
Wenn man von den Anlagen des Yachhafens Richtung Norden – also Richtung Ostsee – schaut, sieht man alte Krananlagen und auf der gegenüberliegenden Seite den alten Holzhafen. Wismar hatte immer große Bedeutung für Stückgüter. Unter anderem werden dort Holz, Stahl, Schrott, Baustoffe sowie Kali und Salz umgeschlagen. Damit ist klar, dass Wismar größtenteils ein Industriehafen ist. Eher untergeordnete Bedeutung hat der Hafen in der Kreuzfahrt.
Sehr spannend fand ich aber im Yachthafen einen Ort. Inmitten von Yachten und Segelbooten befindet sich ein Hausboot. Da steht also ein Holzhaus auf einer Schwimmplattform. Und dort in dem Haus befindet sich ein kleines Café. Die übernehmen auch für die Segler die Dusche und die Organisation. Schlüssel wechseln dort den Besitzer, und wir saßen dort bei vorzüglichem Eis. Ich kann Ihnen nicht mehr sagen, wie dieses Café hieß, jedenfalls war dies ein Kleinod auf dem Hafengelände.
Alles in allem ist der alte Hafen von Wismar durchaus einen Ausflug wert. Man kann dort Hafenrundfahrten mit einem Dampfer machen, kann sich alte Schiffe ansehen, kann dem Treiben der Hafenwirtschaft zusehen. Wie gesagt, wirtschaftlich bedeutend ist das Alles nicht mehr. Aber es wäre schade, wenn so etwas verkommen würde. Von wirtschaftlicher Bedeutung ist hingegen der Übersee-Hafen weiter nördlich mit seinem großen Umschlag-Potential und seinem Kreuzfahrt-Kai. Aber den haben wir uns nicht angesehen.
Im Übrigen war das ein kombinierter Besuch. Denn wir waren an diesem Tag auch noch im Tierpark Wismar. Von diesem erzähle ich auch noch mal. Aber dann eben gesondert. Hier ging es erst einmal um den alten Hafen der Stadt, der von großem Interesse für den Tourismus ist.