Kennen Sie das Lied „Got to love you“? Ich muss im Laufe dieses Artikels mal schauen, von wem das ist und ob ich Ihnen einen Video-Link einbauen kann. Jedenfalls geht es darum, sich vor Sehnsucht nach jemandem zu verzehren. Oder so. Leute, muss das denn sein? Man sieht jemanden und verguckt sich gewaltig. Und dann muss man die- oder denjenigen lieben, wie der Titel suggeriert? Nein, nicht mit mir. Tut mir leid.
Ich bin irgendwie immer wieder Ziel des weiblichen Geschlechts. Das ist gut für das Selbstbewusstsein. Aber es wirkt auch ein wenig komisch. Denn was man so erlebt, ist schon seltsam. Man sagt „dem gemeinen Mann“ für gewöhnlich nach, dass er „die gemeine Frau“ eigentlich nur für körperliche Aktivitäten möchte. Nun ja, ich hatte da nie so die Bestrebungen, das zu überstürzen. Aber was erzähle ich denn hier um den heißen Brei herum?
Als Single erlebt man die tollsten Dinge. Es geht so schnell, dass man eine gerade kennengelernte Frau darüber aufklären muss, dass gerade jetzt eben nichts körperliches stattfinden wird. Was ich so mitbekommen habe, widerlegt die immer gern hergenommene These, dass nur Männer das Eine wollen. Frauen stehen dem Ganzen in überhaupt nichts nach. Jeder, der etwas anderes behauptet, rennt mit geschlossenen Augen durch die Welt.
Da ist man nur „mal eben“ zum Kaffee eingeladen. Ich bin da so, dass ich dann im Geist genau das vor Augen habe. Was sich dann aber ergeben soll, ist Sex. Zumindest der Meinung der einen oder anderen Frau nach. Nun ja, ich fühle mich geschmeichelt, ernsthaft. Aber ist das nicht ein bisschen billig? Wenn das Ganze nur einmal passiert wäre, wäre es ja egal. Aber es blieb ja nicht bei dem einen Mal. Und dann erkläre man mir die These, dass nur Männer den Frauen an die Wäsche wollen, umgekehrt aber nicht. Ich halte das nicht mehr für haltbar.
Es gibt natürlich auch andere Dinge, die man so erlebt, wenn man mit Frauen zu tun hat. Man verlegt die Aktivitäten im Sommer ja gern nach draußen. Ich dachte, da komme ich um solche Anzüglichkeiten herum. Nicht falsch verstehen, ich habe natürlich nichts gegen sowas, aber doch nicht als Kennenlern-Alternative. Wie auch immer. Man trifft sich also „auf neutralem Terrain“. Und was erlebt man am Ende? Das L-Wort! Obwohl man sich nur gepflegt über Gott und die Welt unterhalten hat, kommt das „Got to love you“ um die Ecke. Das kann ich vielleicht leiden!
Ich hatte schon mal darüber geschrieben: Das richtige Maß muss da sein. Und da stelle ich mir die Frage, ob Frauen einfach mal verlernt haben, Maß zu halten. Entweder Totalblockade oder Totalöffnung? Geht nicht irgendwas dazwischen? Ich meine, auf das L-Wort reagiert man ohne nähere Kenntnis des Gegenübers naturgemäß allergisch. Sieht man das im so genannten Heutzutage als Flirten an? Ich weiß nicht, wie man das im Allgemeinen so sieht, aber ich dachte immer, Flirten geht anders. Aber wer weiß, vielleicht habe ich ja diese Meinung exklusiv?
Wie auch immer, man muss nicht alles immer total machen. Wenn ich mich mit einer Frau treffe – oder sie meinetwegen aus welchen Gründen auch immer besuchen sollte, dann heißt das nicht gleich, dass ich mit ihr in die Kiste springen werde. Andererseits werde ich auch keine brotlose Kunst fabrizieren, denn wer nicht will, der hat schon. Irgendwas dazwischen wäre in Ordnung. Aber das müssen Frauen wohl lernen. Ich weiß nicht, ob das nur mein Eindruck ist, jedenfalls habe ich das so erlebt.
Ach ja, und wer will, der sollte sich mal dieses „Got to love you“ anhören. Das ist ein nerviges Machwerk von Sean Paul. Und jetzt kommen Sie. Ist das alles nur mein Eindruck, oder ist das wirklich so, wie ich es geschildert habe? Ich denke ja, dass alles kann und nichts muss. Warum also „muss“ man sich nach jemandem verzehren und dabei auch etwas den Anstand vermissen lassen?
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