Sie zanken sich wie die Kesselflicker. Auf der einen Seite die Demokraten, auf der anderen die Republikaner. Vor allem die erzkonservativen Truppenteile der Republikaner, die so genannte „Tea Party“, verhalten sich wie bockige, verzogene Gören. So kann man sich doch nicht verhalten, will man das mutmaßlich wichtigste Land der Welt politisch lenken.
5 Tage geht er nun schon, der „Government Shutdown“. So gut wie alle Staatsbediensteten sind auf Zwangspause. Und so, wie sich die beiden politischen Lager in den USA verhalten, ruft das allmählich Gelächter hervor. Die Demokraten pochen auf „Obamacare“, also die gesetzliche Krankenversicherung von Präsident Obama. Die Republikaner sind auf Gedeih und Verderb dagegen und lassen deshalb Haushaltsplanungen einfach mal durchfallen.
Nur so ist es zum Herunterfahren der öffentlichen und staatlichen Dienste gekommen. Der bisher längste „Government Shutdown“ fand 1995 statt und dauerte 21 Tage. Es gibt immer mehr ausländische Beobachter, die der festen Überzeugung sind, dass der aktuelle Vorfall durchaus auch länger dauern könnte.
Das Problem ist ja, dass so ein „Government Shutdown“ nicht etwa weniger Geld kostet, sondern – so zeigt es die Geschichte – sehr oft immens teuer wird. Noch dazu drängt trotz der Einstellung nahezu des gesamten staatlichen Tuns die Zeit. Denn die USA treiben weiterhin nahezu ungebremst auf die erste Staatspleite zu. Innerhalb von 12 Tagen müssen 16,7 Billionen US-Dollar aufgetrieben werden, sonst kommt der Kuckuck. Und zwar am 17. Oktober.
Jetzt kann man viel über Gründe spekulieren. Klar ist aber in jedem Fall, dass sich die USA immer als die geborenen Saubermänner aufgespielt haben. Die drohende Pleite zeigt aber: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“ – Nachdem sich auch die politischen Lager denkbar ungeschickt verhalten und sich wie bockige Kinder geben, ruft das weltweit Gelächter hervor.
Der Amerika-Report schreibt nun davon, dass das oberste Ziel inzwischen sei, dass man irgendwie das Gesicht wahren will. Es kommen inzwischen Stimmen von Republikanern ans Tageslicht, die besagen, dass die Republikaner irgendwas als Gegenangebot haben wollen. Für das Gutfinden von „Obamacare“ eine Art Gegenleistung.
Wie dem auch immer sei. Obama hat in einem Radio-Interview gesagt, dass dieser ganze Streit um den Haushalt eine einzige Farce sei. Damit hat er durchaus Recht. Aber die Fronten sind derart verhärtet, dass der Unsinn wohl noch eine Weile weiter geht. Bloß gut, so hat die Welt wenigstens etwas zu lachen.
In meinen Augen gibt es nur einen Verantwortlichen für diese Situation und nur einen der sie lösen kann. Das ist der Präsident. Er ist gewählt und muss das Problem lösen. Es bringt das Land nicht weiter, wenn er einfach sagt die anderen sind Schuld. Er ist der gewählte Führer. Der Ball ist in seinem Spielfeld.