Ich hoffe, Sie hatten eine gute Silvester-Feier. Man sagt ja auch: Ich hoffe, Sie sind gut reingerutscht. Das Jahr 2014 hat begonnen, und „all überall“ wurde gefeiert und mit Feuerwerken das alte Jahr lautstark verabschiedet und das neue Jahr begrüßt.
Leider lief es nicht überall friedlich ab. In Leipzig, genauer im Stadtteil Connewitz, kam es wie jedes Jahr zu den traditionellen Krawallen. Als Sproß dieses Stadtteils muss ich einfach ein paar Worte dazu schreiben.
Prinzipiell hat Connewitz seit den frühen Neunzigern mit Krawallen der schweren Art zu kämpfen. Jedes Jahr in der Silvesternacht kommt es dort zu teils üblen Randalen. Der an der dortigen Straßenkreuzung „Kreuz“ befindliche Supermarkt und die Bank werden jährlich dort verwüstet. Allerdings hatte sich die Lage in den letzten Jahren etwas beruhigt. Bis zur letzten Nacht.
Eigentlich war die Silvester-Knallerei am Kreuz schon vorbei, und eigentlich waren legale und illegale Feuerwerke schon verbraucht, als nach und nach die Situation eskalierte. Es kam zu ersten Festnahmen, und es entwickelte sich eine Demonstration stadteinwärts. Und es kam zu gezielten Würfen von Feuerwerkskörpern auf Polizisten, die die Demonstranten einkesselten. Es gab Verletzte und Festnahmen. So liest man es heute in der Leipziger Internetzeitung.
Noch habe ich keine weiteren Meinungen aus Blogs gefunden. Das wird sich aber sicher noch im Laufe des Tages ändern. Die Leipziger Internetzeitung berichtet aber recht eindrucksvoll über die traditionellen Krawalle, die irgendwie seit 1991 immer wieder ablaufen.
Connewitz wird ja immer wieder durch die Medien getrieben. Es ist dann immer wieder von „linken Chaoten“ und dergleichen die Rede. Ich glaube aber nicht so sehr, dass es sich ausschließlich um Radikale – denn dieser Begriff schwingt da immer mit – handelt. Ich stamme aus Connewitz, und ich habe immer wieder mitbekommen, wie auch Krawall-Freaks aus anderen Stadtteilen oder Städten / Orten angereist kommen, nur um das Kreuz aufzumischen.
Connewitz ist nicht so chaotisch, wie es oftmals hingestellt wird. Es kam am Kreuz oft genug – für Außenstehende – zu kriegsähnlichen Zuständen. Dabei stellte sich dann meistens heraus, dass nicht die alternative Szene in Connewitz dafür verantwortlich war, sondern die rechte Szene in anderen Stadtteilen (wie ich immer wieder las) oder die Hooligan-Szene von sonstwo her.
Die Polizei wird wohl wieder die Rolle der einfriedenden Zäune gespielt haben. Das haben die Leute oft genug falsch gemacht. Mich würde nicht wundern, wenn noch Meldungen herum gereicht werden, die da besagen, dass da noch schlimmeres passiert ist. So war das ja auch vor ein paar Wochen bei den Ausschreitungen rund um die „Rote Flora“ in Hamburg. Ich werde hier mal die sozialen Netzwerke im Auge behalten. Gegebenenfalls werde ich noch etwas nachliefern.
In anderen Stadtteilen Leipzigs war es auch laut und teilweise gefährlich. Da kippten illegale Feuerwerksanlagen um, sodass glühende Querschläger durchaus auch Kinder erschreckt bzw. verletzt haben. Aber das gibt es sicher in jeder Stadt. Jetzt ist das alles vorbei, und wir können uns auf das neue Jahr konzentrieren.
Ich wohne zwar auf dem Dorf und kann somit eigentlich gar nicht mitsprechen, mit der Gewalt in der Stadt. Allerdings verstehe ich nicht, warum das die Polizei so zulässt. Als die Randale im Hamburg gezeigt wurde, fragte ich mich, warum haben die da nur zugeschaut. Die sollen einmal beherzt eingreifen, dann überlegen es sich die Krawallmacher im Folgejahr, ob sie das nochmal machen wollen.