Kennen Sie Lübz? Ich meine die kleine Stadt in Mecklenburg-Vorpommern, aus der das berühmte Lübzer Bier kommt. Wir waren da im Kurzurlaub. Wir, das waren dieses Mal meine Freundin und ich. Wir hatten ein 4-Tage-Arrangement gebucht und wollten einfach mal auf einen Kurztrip raus. Unterm Strich können wir sagen, dass das goldrichtig war, was wir gemacht haben, obwohl die Kleinstadt nun nicht unbedingt ein Touristen-Magnet ist. Schauen Sie mal.
Die Stadt Lübz hat irgendwas um die 6000 Einwohner. Die leben in einem beschaulichen Städchen, das eingebettet ist ins Parchimer Land. Rund um die Kleinstadt befinden sich Naturschutzgebiete. Und durch die Stadt selbst fließt die Elde. An dem Fluss liegen auch Parchim und Plau, und direkt dazwischen liegt eben jenes Lübz in malerischer Kulisse.
Ich gebe zu, die Stadt ist tatsächlich geprägt von dem Fluss, der südöstlich des Plauer Sees entspringt und bei Dömitz dann in die große Schwester Elbe mündet. In Lübz selbst befindet sich eine Waschhausinsel, nahe der oben gezeigten Bäckerei. Dort rauscht es immerzu. Und früher sind die Einwohner dorthin in ein Waschhaus gegangen. Es rauscht aber nicht nur deshalb, sondern auch wegen einer Schleuse mitten in der Stadt.
Wird die Schleuse genutzt, müssen für bestimmte Boote Vorkehrungen getroffen werden. Nicht nur, dass die Schleuse naturgemäß den Wasserspiegel hebt oder senkt, auch die Brücke über die Schleuse, auf der eine zentrale Straße der Stadt entlangführt, muss angehoben werden. Dadurch wird der Verkehr angehalten. Ich gebe zu, die Schleuse ist eins der Highlights der Stadt.
Lübz ist beliebtes Ziel von Bootstouristen. Die machen wahrscheinlich ihre Bootswanderungen auf der Elbe, der Elde und dann durchs Gebiet der Mecklenburger Seen. Und in Lübz übernachten sie. Die Marina liegt am Rand der Stadt und lädt zum Entspannen ein, selbst wenn man nicht mit dem Boot unterwegs ist.
In Lübz kann man gut spazieren. Ich gebe zu, in ein paar Stunden hat man die Stadt quasi durch. Und dann kommt man an solchen Dingen wie dieser kleinen Kirche vorbei. Gegenüber gibt es einen kleinen Kindergarten. Und das ist so die Ecke, wo eben die Oma noch vor dem Haus auf der Bank Zeitung liest und etwas abseits die wilden Blumen vor sich hin wachsen. Ein paar Schritte weiter aber kommt man schon an die Bundesstraße nach Schwerin, das übrigens auch nicht weit weg ist.
Seltsam ist, dass man von der Bundesstraße, auf der sich der Fernverkehr entlang wälzt, kaum etwas mitbekommt. Wie das kommt, kann ich nicht wirklich sagen. Jedenfalls ist dort rund um die Kirche für Besucher der Stadt die Welt noch in Ordnung.
Die Stadt bietet einen alten Amtsturm. Der ist das Wahrzeichen der Stadt. Weltberühmt wurde der Turm spätestens durch die Brauerei. Die hat auf den Bierflaschen nämlich den Turm als Logo. Aus diesem Grund haben Sie den Turm sicherlich schon mal gesehen. Im Turm selbst ist ein Museum beheimatet, das allerdings geschlossen hatte. Wir konnten es also nicht besuchen. Schade eigentlich.
Dafür waren wir aber im anderen Wahrzeichen der Stadt: Der Brauerei. Und hier sehen Sie den Amtsturm. Die Brauerei ist eine der ältesten Brauereien Norddeutschlands und gehört seit etwa 25 Jahren zur Hamburger Holsten-Gruppe. Die wurde irgendwann vom dänischen Carlsberg-Konzern aufgekauft. In Lübz werden sämtliche Dosen des Konzerns abgefüllt, also auch Tuborg und Holsten und so. Außerdem habe ich Astra-Flaschen dort gesehen.
Beim Rundgang erfährt man viel, wie Bier hergestellt wird. Die Hopfendolden kommen aus der bayrischen Holledau, die Gerste aus Mecklenburg, die Hefe auch. Die drei Bestandteile und Wasser sind ja alles, was zum Bier gehört. Und es wird das Verfahren erklärt und all das. Zum Abschluss gibt es leckeres Lübzer, was ich eigentlich nur empfehlen kann.
Wir haben im Hotel Eldenburg gewohnt. Für 4 Tage hatten wir inklusive 4-Gänge-Menü, Wasserbett und Wellness nicht mal 200 Euro für uns beide zusammen bezahlt. Das fand ich schon sehr günstig. Zumal das Essen wirklich sehr gut war. Das Hotel an sich ist ein gutes 3-Sterne-Hotel. Man kann durchaus schlechter schlafen. Insgesamt waren wir sehr zufrieden mit dem, was uns Lübz bot. Auch die von einem Ägypter geführte mexikanische Cocktail-Bar oder die sehr urige Kneipe im Amtsturm. Und Wellness sollte man in jedem Fall mitmachen.
Kann ich Lübz als Ausflugsziel empfehlen? Ja, natürlich. Aber nicht im Hochsommer mit Kindern. Dazu wird wohl zu wenig Action geboten. Das ist aber auch gar nicht das Ziel. Wer aber einfach mal raus aus dem Trott will, der ist hier im Parchimer Land allerbestens aufgehoben. Wir wissen nicht, ob wir nochmal wiederkommen. Aber gefallen hat es uns trotzdem sehr gut.
Und ehrlich: Es ist nur 1 Stunde bis zur Ostsee. Und was haben wir gemacht? Einen Tagestripp ans Salzhaff mit einer Salzhaff-Rundfahrt. Das war legendär, auch Mitte September.