Der Anrufer, der sich am Telefon als verschollener Enkel ausgibt – Immer wieder hört man von dem so genannten Enkeltrick. Der wurde vereitelt. Nein, der Trick scheint nicht mehr so ohne weiteres zu funktionieren. Also in Leipzig zumindest nicht. Das ist keine ganz neue Geschichte, aber ich muss sie einfach mal erzählen.
Am 16. Februar waren Anrufer auf dem Trip, zwei Rentnerinnen telefonisch zu belästigen. Sie riefen die Damen an und bemühten sich darum, ihre Gunst zu erlangen. OK, es könnte auch ein einzelner Anrufer gewesen sein. Das ist nicht raus. Jedenfalls erhielten die beiden Damen, die jeweils über 70 Jahre alt sind, Anrufe, in denen sich jeweils der Anrufer als Enkel auszugeben versuchte.
Es ging bei einem Telefonat wohl um Geld für einen Notar, weil sich der angebliche Enkel wohl ein Haus gekauft haben will. Wer mal recherchiert, der weiß, dass ein Notar durchs sein Geld kostet. Und nachdem da ein Akzent zu hören war, der wohl in der Familie gesprochen wurde, war es auch erst einmal so, dass dem Anrufer geglaubt wurde. Die Sache konnte erst nach einem Telefonat mit dem Sohn – der dann ja der Vater des Anrufers gewesen sein muss – geklärt werden.
Bei einem anderen Anruf ging es um Geld für die Begleichung von Anwaltskosten. Dieses Telefonat soll aber sehr schnell beendet gewesen sein, da die Dame meinte, sie habe kein Geld. Aus, die Maus.
Der Enkeltrick geht immer mal wieder durch die Medien. Bei den zwei Anrufen, die die Leipziger Internetzeitung da aufgeführt hat, hat der nicht geklappt. Am besten ist es, auf so etwas gar nicht einzugehen. Wenn tatsächlich Not besteht, findet man andere Möglichkeiten, denn die Familie hilft ja immer. Aber per wüstem Anruf sollte man nichts weiter machen.
Es kam übrigens letztes Jahr zu fast 50 Festnahmen rund um den Enkeltrick. So wurden der Erfinder und einige Geldabholer festgenommen. Telefoniert wurde wohl hauptsächlich aus Polen. Geschädigt wurden Leute in Deutschland, Luxemburg und in der Schweiz. Aber wer weiß, vielleicht geht das langsam alles dem Ende zu.