Leipzig, die Stadt der Parks. Im Südwesten der Großstadt finden wir einen vielseitigen Park, den man einfach mal besprechen muss, denke ich so bei mir. Eingerahmt in die Stadtteile Schleußig, Plagwitz und Kleinzschocher bietet der Park viel, was man einfach mal so drauflos genießen kann. Der Park wird nächstes Jahr 90 Jahre alt. Und vielleicht wird der nochmal ein bisschen erneuert. Man weiß es ja nicht.
Der Park wird begrenzt von der Magistrale Antonienstraße im Norden, der Weißen Elster im Osten, dem Elsterflutbett und Kleingärten in Kleinzschocher im Süden, sowie dem Kantatenweg mit dem VfK Blau-Weiß Leipzig im Westen. Er bietet neben dem letztgenannten kleinen Fußballstadion auch Kanu, das legendäre Sommerbad Kleinzschocher und Forstbereiche. Durch seine Vielseitigkeit mit der Silberahorn-Allee, dem Schlosspark vom ehemaligen Schloss Kleinzschocher, dem Rosen-Parterre und den unregelmäßigen Wegen ist der Park kein so typischer Park und irgendwie auch ein Erlebnis.
Wir hatten für einen Nachmittag in dem Park im Kantatenweg geparkt. Das ist ein schmales Sträßchen, was an der Taborkirche in Kleinzschocher beginnt. Dort zweigt die Sackgasse von der Windorfer Straße ab. Wer ins Freibad im Sommer will, müsste schon im südlichen Schleußig irgendwo an der Pistorisstraße parken. Aber am besten ist es, den Weg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden. Denn das ist sensationell. Der Park ist bewusst offen und unregelmäßig angelegt. Das hatte Gartendirektor Nicolaus Hermann August Molzen so entworfen.
Entlang des Parks gab es das Schloss Kleinzschocher, von dem noch das Schlösserhaus übrig geblieben ist, die Villa Tauchnitz und einige weitere Kleinode. Ursprünglich war der Volkspark Kleinzschocher als Schlosspark angelegt. Aber nachdem das Schloss dem Bombenhagel im Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel, musste dieses abgerissen werden. Der dann verwilderte Park wurde wiederhergestellt und zum Teil umgebaut. Und so bietet der Park heute Silberweiden, Wildapfel, Gingko und Silberahorn.
Den offenen Charakter wird er auch zukünftig beibehalten und damit als Tor zu den Reviergebieten Küchenholz und Hahnholz und eben auch zum Leipziger Auwald dienen. Und er wird auch in Zukunft die grüne Oase für knapp 40000 Einwohner in unmittelbarer Nähe sein.
Leipziger des Jahrgangs 1970 – 1890 wie ich, werden eher schlechte Erinnerungen an den Park und dort speziell das Küchenholz haben. Fand dort doch in inzwischen nicht mehr existenten Anlagen der GST (https://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_f%C3%BCr_Sport_und_Technik) die
„Vormilitärische Ausbildung“ im Rahmen des Wehrkundeunterrichts
(https://de.wikipedia.org/wiki/Wehrunterricht) statt.
Das ist schon wahr. Aber inzwischen hat der Park ja auch seine guten Seiten.